Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar

Titel: Jerry Cotton - 0524 - Sie starb in meinem Jaguar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Tonbandgerät und von Ihrer raschen Freundschaft mit Barbara Lentin.«
    »Cossak wußte also, daß Sie und Gravdale sich gegen den Boß gestellt hatten.«
    »Natürlich! Er gehört zu unserem Verein, und wir brachten die Goldmünzen…« Er klappte den Mund so abrupt zu, als hätte ihn eine plötzliche Zungenlähmung befallen.
    »Weiter, mein Freund«, ermunterte ich ihn. »Sie waren gerade gut im Zuge.«
    Er kniff die Augenlider zu Schlitzen zusammen. »Besser, ich erzähle Ihnen nicht zuviel, bis wir uns geeinigt haben. Sie haben auf meinen Vorschlag noch nicht geantwortet.«
    »Der Boß hat noch nicht geantwortet.«
    »Ich denke, Sie sollten die erste Bedingung meines Vorschlages erfüllen. Gravdale hat Ihnen Plate auf den Hals gehetzt. Sein Maß ist voll.« Er schnippte mit den Fingern. »Wann werden Sie ihn abknipsen?«
    »Todesanzeigen werden hinterher verschickt.«
    Remac lachte, als hätte ich einen großartigen Witz gerissen. »Besser, Sie lassen ihm vor seinem letzten Atemzug genug Zeit zum Reden, damit wir uns die Arbeit ersparen, das Ding…« Wieder brach er ab, schüttelte den Kopf. »Ich rede heute wirklich zuviel und zu schnell.«
    »Überanstrengen Sie Ihre Zunge nicht, Paco!« Ich ging zur Tür, drehte mich aber noch einmal um. »Haben Sie jemals darüber nachgedacht, auf welche Weise der Boß erfahren hat, daß ihr euch seine Goldmünzen unter den Nagel gerissen habt?«
    Er zuckte die Achseln. »Gravdale glaubte, es würde mindestens eine Woche dauern. Aus diesem Grunde fuhr er ja auch nach New York, weil er glaubte, beim ahnungslosen Boß noch einmal kassieren zu können. Seine Rechnung klang ganz logisch. Der Junge, der uns den Stoff brachte, kam mit seinem Boot tief aus dem Süden. Bis er seinen Startplatz wieder erreicht hätte, mußte rund eine Woche verstrichen sein, und so lange konnten eigentlich weder der Boß noch seine Geschäftspartner Verdacht schöpfen. Wir haben keine Ahnung, warum der Boß schon nach achtundvierzig Stunden Bescheid wußte. Vielleicht war bei einer glatten Übergabe ein Telefongespräch oder sonst eine Nachricht vereinbart. Als sie ausblieb, war für den Boß klar, daß wir…« Er machte eine charakteristische Handbewegung.
    Ich fuhr zum Carlton Hotel zurück. Barbara Lentin saß in ihrem Stammsessel. Sie trug ein graues Jackenkleid, sah blaß aus und drehte nervös einen Handschuh zwischen den Fingern.
    »Ich bin gekommen, um Ihnen zu sagen, daß ich Ihren Rat befolgen werde«, sagte sie. »Ich werde mich bemühen, einen Job in New York zu finden. Ich verlasse Dukewarn.«
    »Wann wollen Sie fahren?«
    »Morgen! Einiges muß vorher noch geregelt werden!«
    »Gibt es einen besonderen Grund für diesen Entschluß?«
    Sie hob den Kopf und sah mich an. Ihre grünen Augen schimmerten feuchter als sonst. »Gravdale war heute vormittag in meiner Wohnung. Er wußte von Plates Tod.«
    »Wußte er auch, daß Sie mich gewarnt hatten?«
    »Anscheinend nicht, denn er sprach nicht davon, aber er verlangte von mir, daß ich Sie in eine Falle locken sollte.« Sie mußte ein Schluchzen unterdrücken.
    »Ich sollte mit Ihnen trinken und dabei ein Pulver in Ihr Getränk schütten. Ich weigerte mich, und er schlug mich.«
    »Trotzdem sagten Sie ihm nichts über meine Zugehörigkeit zum FBI?« Fast erstaunt blickte sie mich an. »Selbstverständlich nicht!«
    »In Ordnung, Barbara! Fahren Sie nach New York. Der Spuk hier wird ohnedies nicht mehr lange dauern.« Ich blickte mich um, aber hinter der Theke stand niemand. »Haben Sie Cossak gesehen?«
    »Er war nicht in der Halle, als ich kam. Ich bin ungefähr seit einer halben Stunde hier.«
    »Dieses Hotel ist so ausgestorben wie eine Grabkammer.« Ich ging zur Empfangstheke und bearbeitete die Klingel. Nach fünf Minuten tauchte aus irgendwelchen Hinterräumen der Hausdiener auf.
    »Wissen Sie, wo sich Mr. Cossak befindet?«
    »Keine Ahnung, Sir! Er hat den Nachtportier heute nicht abgelöst. Symer hat eine Stunde über seine Zeit gewartet. Dann ist er gegangen.«
    »Symer ist der Nachtportier?«
    »Jawohl, Sir. Mr. Cossaks Schlüssel fehlt auf dem Brett. Er ist also noch auf seinem Zimmer.« Er rückte näher heran, senkte die Stimme und flüsterte: »Mr. Cossak trinkt hin und wieder etwas viel. Dann verschläft er meistens.«
    »Welches Zimmer benutzt Cossak?«
    »D 27 auf der vierten Etage!«
    »Geben Sie mir den Zentralschlüssel!«
    Er mußte lange in einer Schublade kramen, bis er den Schlüssel fand. Ich fuhr zur vierten Etage

Weitere Kostenlose Bücher