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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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spielt. Das ist nicht seine Aufgabe. Wir haben es nicht mit Anfängern zu tun. Die Leute, die uns das Geld raubten, werden vor nichts zurückschrecken, um ihre Beute zu verteidigen. Ich will nicht, daß John in Schwierigkeiten gerät. Der Vorfall gestern hat mir gereicht.«
    »Kannten Sie Hedy Simpson?«
    »Ich habe sie vor einiger Zeit in einem Broadwaystück gesehen, aber ich wußte nicht, daß John ihre Bekanntschaft gesucht und gefunden hatte.« Joyces Hand strich über die Tischdecke, genau dort, wo die Pistole gelegen hatte. »Ich verstehe es nicht«, murmelte sie. »Wer kann sich bloß für meine Schießübungen und für meine Pistole interessieren?«
    »Sie haben einen Verdacht, nicht wahr?«
    Joyce blickte mich an. Ihre Augen wirkten so grün und undurchsichtig wie ein Dschungel. »Ja, ich habe einen Verdacht«, gab sie zu, »aber niemand wird mich dazu bringen, ihn auszusprechen.«
    John Heartfield besuchte mich gegen achtzehn Uhr in meinem Office. »Mr. Decker«, stellte ich ihm Phil vor. »Mr. Heartfield.«
    Wir setzten uns.
    Mr. High hatte entschieden, daß der Heartfield-Fall mit Vorrang behandelt werden sollte. Phil sollte mich dabei unterstützen.
    Heartfield, diesmal in einem stahlgrauen Anzug, steckte sich eine Zigarette an. Er schien gutgelaunt zu sein. Er wirkte gelöst und selbstsicher. »Es ist ein höchst erstaunliches Phänomen«, begann er in seinem Harrow-Tonfall. »Bis jetzt gehörte ich zu den Leuten, die über die Presse und ihre Methoden belustigt und auch ein wenig verächtlich lächelten — aber nun, da ich plötzlich von diesen Burschen hochgelobt werde, gefällt mir dieser Zustand ganz ungemein. Heute wollten sogar ein paar Leute ein Autogramm von mir haben. Verrückt, was? Natürlich bin ich mir im klaren darüber, daß es nur ein sehr kurzlebiger Ruhm sein wird, aber ich gestehe, daß er seine Annehmlichkeiten hat. Es gefällt mir, von den Leuten bewundert zu werden.«
    »Waren Sie nach dem Interview im Hause der ›Tribune‹ schon wieder draußen in Long Island?« fragte ich ihn. »Hat Ihnen Ihre Schwester berichtet, was sich dort bei meinem Besuch um vier Uhr ereignete?«
    »Joyce hat es mir am Telefon erzählt. Einfach phantastisch! Wenn Sie nicht dabeigewesen wären, würde ich es lur einen Trick von ihr halten.«
    »Trick?« fragte Phil. »Was soll das heißen?«
    Heartfield lächelte verbindlich. »Meine Schwester ist noch sehr jung, Mr. Decker«, antwortete er. »In diesem Alter kommt man oft auf die verrücktesten Ideen, um sich interessant zu machen. Oder um etwas zu erreichen. Joyce kann ganz bezaubernd — aber auch völlig unberechenbar sein.«
    »Ich verstehe«, sagte Phil. Ich kannte ihn gut genug, um dem Tonfall seiner Worte zu entnehmen, daß ihn die Erklärung keineswegs befriedigte.
    Heartfield blickte mich an. »Die Presse hatte mich heute ziemlich fest im Griff«, sagte er. »Ich mußte eine Unmenge Fragen beantworten und komme praktisch erst jetzt dazu, mich nach den Erfolgen Ihrer Kollegen von der Mordkommission zu erkundigen.«
    Ich zog meinen Notizblock heran. Er enthielt in Stich Worten das Wenige, was ich von Lieutenant Harvey am Telefon erfahren hatte.
    »Bei der Mordwaffe handelt es sich um ein normales Obstmesser mit Plastikgriff, eines von denen, wie es in jedem Kaufhaus zu haben ist. Natürlich wird die Polizei überall nach dem Käufer fragen, aber ich fürchte, das wird uns nicht weiterbringen. Erfahrungsgemäß kauft ein Täter Mordwaffen nur während der sogenannten Spitzenstunden — zu Zeiten also, wo die Verkäuferinnen alle Hände voll zu tun haben und nicht auf das Aussehen der Kunden achten können.«
    »Keine Fingerabdrücke?«
    »Nicht auf dem Messer.«
    »Und sonst?«
    »Hauptsächlich die von Miß Simpson, aber auch einige von Ihnen.«
    »Das ist ja klar — ich hatte keine Handschuhe an.« Er runzelte die Augenbrauen. »Das ist alles?«
    »Mehr weiß ich nicht.«
    »Nicht gerade umwerfend, was? Hat man wenigstens alle Schlüssel geprüft?«
    »Ja, ein Safeschlüssel war nicht darunter. Die Wohnung ist heute morgen, ehe sie versiegelt wurde, ein zweites Mal gründlich durchsucht worden. Ohne Erfolg.«
    Heartfield betrachtete das glühende Ende seiner Zigarette. »Da muß ich eben weitermachen!« sagte er.
    ***
    »Was hältst du von ihm?« fragte ich Phil, nachdem Heartfield gegangen war. Phil erhob sich und griff nach dem Telefonhörer. »Das kann ich dir gleich sagen.«
    Er zog sich das Telefon heran.
    »Murray Hill 7-1309«, sagte

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