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Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle

Titel: Jerry Cotton - 0526 - Zwei Schluessel fuer die Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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schneiden!«
    »Dann stehlen Sie es meinetwegen«, sagte die Erpresserin heftig. »Oder fälschen Sie die Unterschrift Ihrer Schwester. Sie konnten doch morden, nicht wahr? Da wird es Ihnen wohl möglich sein, mit einigen kleineren Vergehen fertigzuwerden!«
    »Wer garantiert mir, daß Sie sich mit Dreihunderttausend zufrieden geben?« fragte er. »Erpresser haben oft die üble Angewohnheit, mit immer neuen Forderungen aufzutreten.«
    »Das ist Ihr Risiko«, sagte das Girl spöttisch.
    Heartfield stoppte plötzlich, als er eine Parklücke entdeckte. »Steigen Sie aus!« befahl er.
    »Langsam, wir sind uns noch nicht handelseinig geworden«, meinte Gerlind Jayborn.
    »Ich brauche mindestens zwei Tage, um die erste Rate zu beschaffen«, erklärte er. »Rufen Sie mich bitte an.«
    »Einverstanden«, sagte sie, kurbelte das Fenster herab und schnippte ihre nur halb gerauchte Zigarette ins Freie. »Damit wir uns recht verstehen, Sir — ich habe nicht die Absicht, wie Hedy Simpson zu enden. Also keine Mätzchen, bitte, sie würden Ihnen schlecht bekommen!«
    »Keine Angst — mein Bedarf an Gewaltverbrechen ist gedeckt«, sagte er bitter. Er blickte über die Schulter und sah Gerlind Jayborn zum ersten Mal voll an. »Leben Sie allein? Haben Sie einen Freund?« wollte er wissen. »Falls Sie nämlich Ihr Geheimnis mit einem anderen geteilt haben sollten, bin ich gezwungen…«
    »Hören Sie auf damit, dumme Fragen zu stellen«, unterbrach ihn das Girl und verzog spöttisch die Lippen. »Ich bin sicher, daß Sie sich noch heute um Details über mich und meine Lebensführung bemühen werden. Daran kann ich Sie nicht hindern. Zu Ihrer Beruhigung will ich Ihnen noch mitteilen, daß niemand etwas von meinem Plan weiß. Solange Sie sich an unsere Abmachungen halten, wird es dabei bleiben.«
    »Okay, bis übermorgen also!«
    Das Mädchen stieg aus und ging davon. Es blickte nicht ein einziges Mal zurück. Heartfield starrte ihm nach. Er merkte erst jetzt, daß ihm die Kleider am Leibe klebten. Dieses kleine gemeine Biest wollte ihn verschaukeln, ihn, John Heartfield!
    »Nein, mein Kind«, murmelte er vor sich hin. »So haben wir nicht gewettet. John Heartfield ist nicht der Mann, der sich von einem Ladenmädchen einwickeln läßt!«
    ***
    John Heartfield fuhr zum Essen in ein exklusives Restaurant, in das »Four Seasons«, in der Östlichen 52ten Straße. Man kannte ihn dort und begrüßte ihn freundlich und besonders respektvoll. Sein frischer Ruhm hatte sich also auch hier schon herumgesprochen. Noch während er sich in ihm sonnte und mit dem Oberkellner Jarvis die Zusammenstellung des Menüs besprach, fiel ihm ein, wie rasch sich dieses angenehme Leben für ihn ändern konnte — praktisch von einer Stunde zur anderen. Es war unerträglich, sich vorzustellen, daß Gerlind Jayborn die Macht hatte, ihn zu ruinieren.
    »Nein!« sagte er laut.
    Der Oberkellner schenkte ihm einen erstaunten Blick. »Keine Gänseleber als Vorspeise, Sir?«
    Heartfield räusperte sich. »Nein, ich nehme lieber Muscheln«, sagte er rasch, obwohl er Muscheln haßte.
    Er verließ das Restaurant gegen einundzwanzig Uhr. Das Essen war ausgezeichnet gewesen, wirklich delikat. Nach einer solchen Mahlzeit war John Heartfield sonst in einer satten und zufriedenen Stimmung. Aber heute wollte sich dieses Gefühl nicht einstellen. Er wurde bedroht und hatte das Empfinden, daß ihm noch weitere Schwierigkeiten bevorstanden.
    Diese Ahnung bestätigte sich, als er nach Hause kam und der Butler sagte: »Ein Herr erwartet Sie, Sir — ein Mr. Patterson. Er wollte sich nicht abweisen lassen.«
    Dick Patterson saß im sogenannten Gelben Salon, einem mittelgroßen Wohnzimmer im Louis-Seize-Stil, dessen Fenster zum Garten wiesen. Patterson erhob sich bei Heartfields Eintritt. Heartfield hob die Augenbrauen. »Mr. Patterson?«
    Patterson grinste. »Sie kennen mich nicht, Sir, dabei haben wir uns in Escondido nur knapp verfehlt!«
    Heartfeld bildete sich ein, fabelhafte Nerven zu haben, aber in diesem Moment zuckte er zusammen, als hätte er einen leichten elektrischen Schlag bekommen. »Escondido? Wo, um alles in der Welt liegt denn dieses Nest?«
    »In Kalifornien, nördlich von San Diego, am Highway 395 — aber das wissen Sie ja sehr gut.«
    »Ich verstehe nicht recht, was das alles soll, Mr. Patterson!«
    Patterson setzte sich wieder. Er griff nach der qualmenden Zigarette, die er auf einem Kristallascher abgelegt hatte. »Es hat mich viel Mühe und Zeit gekostet, Ihre

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