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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
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Revier zu Protokoll zu ge…«
    Price bekam wieder den gehetzten Ausdruck, der mich vorhin schon stutzig gemacht hatte, als er keuchte: »Sie wollen mich verhaften?«
    »Nein, Mr. Price!« Meine Antwort kam schneidend. »Ich will nur Ihre Aussage!«
    Price sprang auf. »Warten Sie noch, Mr. Cotton. Ich… ich glaube, mir fällt etwas ein.« Hastig kritzelte er eine Adresse auf ein Stück Papier und schob es mir zu. »Würden Sie nun auf meine Aussage verzichten? Ich weiß wirklich nicht mehr.«
    Ich sah mir die Adresse an. Sie sagte mir nichts. Aber ich wußte, daß es nutzlos sein würde, Price jetzt auf dem Revier zu vernehmen. Und über die anderen Adressen würde ich auch nichts von ihm erfahren.
    »Na, gut«, lenkte ich scheinbar ein, »kommen Sie in zwei Stunden aufs Revier. Das wird genügen.«
    Price atmete erleichtert auf. Wahrscheinlich hielt er mich für einen kompletten Idioten, daß ich ihm diese Chance einräumte. Price würde die Zeit nützen, dessen war ich sicher. Aber bestimmt nicht, um mir die fehlenden Anschriften zu besorgen.
    Ich stand auf und verließ grußlos das Zimmer.
    Im Flur begegnete mir die reizende Emmy. Sie schien alles mitgehört zu haben. Ich schenkte ihr ein Grinsen, ehe ich die Flurtür hinter mir ins Schloß zog.
    Bis zur nächsten Telefonzelle brauchte ich fünf Minuten. Ich rief unsere Zentrale an. »Ich brauche einen Wagen«, sagte ich. »Schickt am besten Fred her. Er kann dann gleich einen Beobachtungsposten übernehmen. Ich habe einen Fisch an der Angel!«
    ***
    Evelyn Gardener saß in ihrem Zimmer und blickte durch die vergitterten Fenster in den verwilderten Garten. Natürlich hatte sie versucht, die Scheiben zu zerschlagen, um sich der Außenwelt bemerkbar zu machen. Doch die Scheiben erwiesen sich als stärker. Sie bestanden aus schußsicherem Glas.
    Seit vier Stunden kümmerte sich niemand mehr um sie. Anfangs hatte sie noch Geräusche im Haus gehört. Doch seit einiger Zeit waren auch die verstummt. Es war eine unheimliche Atmosphäre.
    Evelyn stand auf und ging unruhig hin und her. Sie dachte nicht an sich und an das Los, das man ihr zugedacht hatte. Sie dachte an Donald Harper, der sich in der Gewalt der Gangster befinden mußte. Jedenfalls hatte sie das den Worten Jo Lemmy’s entnommen.
    Sie blieb plötzlich stehen und lauschte. Draußen auf dem Flur hörte sie Schritte. Etwas Schweres wurde abgesetzt, ein Riegel zurückgeschoben, und dann trat Jo Lemmy ins Zimmer.
    »Ich habe Ihnen etwas mitgebracht«, sagte er höhnisch. »Sie werden sich bestimmt freuen!«
    Evelyns Herz zog sich zusammen, als sie den Mann erkannte, den zwei Träger auf einer Bahre hereinbrachten.
    Donald Harper!
    Doch wie sah er aus! In seinem Gesicht schien kein Tropfen Blut mehr zu sein. Übernatürlich groß starrten seine Augen auf Evelyn, ohne ein Zeichen des Erkennens.
    Sie stürzte auf ihn zu. »Don«, flüsterte sie. »Oh, Don!«
    Jo Lemmy stand unbewegt dabei. »Ihre Worte werden ihm guttun. Er kann Sie verstehen, Miß Gardener. Nur mit der Sprache hat er Schwierigkeiten. Er hat nämlich vergessen, daß er sprechen kann.«
    Evelyn richtete sich auf. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. »Was haben Sie mit ihm gemacht, Sie Bestie!«
    »Sie werden es nicht begreifen«, sagte Lemmy, »auch wenn ich es Ihnen erkläre. Im Augenblick ist sein Zustand nicht lebensgefährlich. Er steht unter dem Einfluß einer Droge. Schlimm für ihn wird es erst, wenn wir ihm nicht regelmäßig alle sechs Stunden ein Herzstärkungsmittel einspritzen. Mr. Harper würde einschlafen. Nichts weiter. Allerdings auch nicht mehr aufwachen. Es liegt ganz bei Ihnen, ob er die Herzspritze erhält, oder ob er…«
    »Was muß ich tun?« stieß sie hervor.
    »Nichts.«
    »Was heißt das?«
    »Verhalten Sie sich so wie immer.« Er blickte auf die Uhr. »Leider ist in unserer Planung eine winzige Panne aufgetreten. Das FBI hat von diesem Versteck Wind bekommen. Dieser Cotton wird bald hier auftauchen, um Sie zu befreien. Sie werden ihm sagen, daß man Sie entführt hat, um Lösegeld zu erpressen. Beschreiben Sie die Entführer als rohe ungehobelte Burschen. Sonst nichts. Sollten Sie auch nur ein Wort von dem fallenlassen, was tatsächlich passiert ist und was noch passieren soll, dann, Miß Gardener, wird Mr. Harper die Zeche bezahlen müssen. Vergessen Sie nicht, daß Sie verlobt sind. Wenn der Urkundsbeamte Ihre Ehe bestätigt hat und alle sonstigen Formalitäten erfüllt sind, wird auch Mr. Harper wohlbehalten

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