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Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit

Titel: Jerry Cotton - 0529 - Im Golfclub spielt ein Satan mit Kostenlos Bücher Online Lesen
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zurückkehren. Bis dahin allerdings müssen wir ihn in unserer Obhut behalten.«
    Jo Lemmy gab den Trägern einen Wink, die darauf die Bahre hinausbrachten.
    »Ich werde tun, was Sie verlangen«, sagte Evelyn tonlos.
    Lemmy grinste. »Sehr vernünftig. Ich wußte, daß Sie keine Schwierigkeiten machen würden. Unsere Argumente überzeugen immer. Denken Sie an Ihren Vater!«
    ***
    Ich parkte den Wagen kurz hinter der Eisenbahnunterführung und ging die letzten Schritte zu Fuß. Das Haus, dessen Anschrift mir Price so bereitwillig gegeben hatte, lag in einem verwilderten Garten. Das eiserne Gartenportal stand weit offen.
    Ich ging hindurch und den Weg entlang bis zu der Villa. Niemand ließ sich sehen. Als ich die Stufen hochstieg, entdeckte ich, daß die Haustür nur angelehnt war.
    »Hallo!« rief ich, »ist hier jemand?«
    Meine Stimme hallte in der hohen Diele wider. Vorsichtshalber entsicherte ich meinen Revolver, als ich den Flur durchschritt.
    »Hallo!« rief ich noch einmal.
    Aus dem Oberstock glaubte ich, eine Antwort zu hören. Schnell sprang ich die Stufen empor.
    Der Flur im Oberstock war dunkel. Mehrere Türen zweigten davon ab.
    »’ist hier jemand?«
    Die Antwort kam aus der letzten Tür. »Hier bin ich, Mr. Cotton! Ich bin eingeschlossen!«
    Die Tür war durch zwei einfache Riegel gesichert. Ich schob sie zurück und drückte die Klinke nieder.
    Mitten im Raum stand Evelyn Gardener.
    »Gott sei Dank«, hauchte sie. »Man hat mich entführt. Ich… ich bin…« ihre nächsten Worte wurden von einem Schluchzen erstickt.
    Ich wartete, bis sie sich beruhigt hatte. Dann bot ich ihr eine Zigarette an. Sie nahm sie dankbar und rauchte in hastigen Zügen. Dann sagte ich: »Sie sind also entführt worden, Miß Gardener.«
    »Ja, es war furchtbar.«
    »Sicher können Sie mir eine genaue Beschreibung der Verbrecher geben!«
    Sie nickte. »Es waren zwei. Der eine war groß…«
    »… und vierschrötig. Der andere hatte dunkle Haare und ein brutales Gesicht«, ergänzte ich lächelnd.
    Sie blickte mich erschrocken an. Anscheinend hatte sie von mir eine andere Reaktion erwartet. »Sie — glauben mir wohl nicht?«
    »Nein. Oder können Sie mir verraten, seit wann Sie durch Wände sehen können? Von Ihrem Fenster aus konnten Sie den Gartenweg nicht überblicken. Das Fenster liegt auf der entgegengesetzten Seite. Trotzdem riefen Sie meinen Namen, als ich noch unten im Haus war. Miß Gardener, es tut mir leid, aber Sie sind eine Lügnerin!«
    Sie blickte mich erschrocken an. Dann begann sie zu weinen, und diesmal waren ihre Tränen echt. »Ich kann Ihnen nicht mehr sagen. Ich darf nicht, sonst muß ein Mensch sterben.«
    »Donald Harper?«
    Entsetzt klammerte sie sich an mich. »Nein, nein, nein! Ich habe nichts gesagt! Ich habe nichts gesagt!«
    Beruhigend strich ich ihr übers Haar. »Kommen Sie, Miß Gardener. Ich bringe Sie nach Hause. Alles wird gut werden. Wir vom FBI sind nämlich nicht so dumm, wie manche Gangster glauben. Sie werden erpreßt, okay. Aber man will kein Geld von Ihnen, Miß Gardener. Man fordert mehr! Sie sollen für jemanden das ganz große Geschäft werden!«
    ***
    Ich wollte gerade zum Chef, um ihm Bericht zu erstatten, als Phil den Flur entlangkam. Er trug noch immer die alten Sachen, und ich wunderte mich, daß man ihn nicht unterwegs aufgegriffen hatte. Als ich eine entsprechende Bemerkung machte, wehrte Phil ernst ab.
    »Gehen wir in unser Büro, Jerry. Ich muß mit dir reden.«
    »Schieß los, alter Junge«, sagte ich, nachdem wir eine Zigarette angesteckt hatten.
    »Zunächst«, begann Phil, »brauchst du deine Verabredung mit dem Riesen nicht einzuhalten. Hier sind die tausend Dollar. Du kannst dir deine vierhundert abzählen.«
    Ich verstaute meinen Anteil. »Was ist mit dem Kerl?« fragte ich.
    »Für die nächsten Stunden wird er keinen Appetit haben. Ich hielt es für besser, ihn aus dem Verkehr zu ziehen.«
    »Willst du mir nicht näher erklären…?«
    »Gleich«, antwortete Phil. »Wie ich nach Bowlwater kam, erzähle ich dir, wenn wir mehr Zeit haben. Ich hatte Glück und kam durch Zufall auf die Spur. Du hast ja erlebt, was das für ein Verein ist.«
    »Jo Lemmys Leute.«
    »Ja und nein, Jerry. Lemmy bedient sich ihrer nur von Fall zu Fall. Sie wissen auch nicht, worum es geht, sondern führen nur seine Befehle aus.«
    »Das ist Lemmys Taktik«, warf ich ein. »Er arbeitet nie mit den gleichen Leuten. Aber weiter, was hast du ’rausgebracht?«
    »Sie haben Donald Harper aus

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