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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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weiß ich. Aber ich kenne dich lange genug, um zu wissen, daß du auf ein solches Ereignis nicht wie ein Twen reagieren würdest, Jerry.«
    Er konnte bohren wie ein Zahnarzt. Ich mußte mir unbedingt etwas einfallen lassen. Zuerst bestellte ich mir einen Mokka.
    »Aha«, sagte Phil vielsagend, »zur Auffrischung der Lebensgeister. Schon wieder ein bedeutendes Symptom.«
    Ich nickte ebenso vielsagend.
    »Weißt du, Phil, es ist mir halt peinlich!«
    »Was?«
    »Die Sache am Lily Pond.«
    Endlich hatte ich eine Story erfunden. Ich erzählte ihm schnell, was mir beim Angeln widerfahren war; daß ich ins Wasser… Ich malte das unfreiwillige Bad- richtig aus. Und gab Phil zu bedenken, was wohl mit dem Fisch passiert wäre, den ich gerade an der Angel gehabt hatte.
    »Wenn das so ist, so kann ich dich beruhigen. Verlaß dich darauf, er wird die Angel los. Wenn du morgen wieder hinkommst, wirst du deine Angel irgendwo auf dem Wasser treiben sehen. Vielleicht hängt sie auch irgendwo im Schilf. Um den Fisch brauchst du dir keine Sorgen zu machen. Diese Viecher sind schlauer, als du denkst.«
    »Gott sei Dank!« sagte ich, scheinbar erleichtert.
    »Na also«, sagte er im Ton eines Professors, der einem Kandidaten gerade mitgeteilt hat, daß er sein Examen bestanden hat. »Wie lange warst du überhaupt angeln?«
    »Bis eins etwa«, sagte ich, wobei ich der Wahrheit bis auf 20 Minuten ziemlich die Ehre gab.
    Er nickte. »Um vier bist du im Distriktgebäude aufgekreuzt«, meinte er sehr richtig. »Jetzt würde mich nur interessieren, wieso du vom Lily Pond bis zur 69. Straße volle drei Stunden gebraucht hast und warum du nachweislich von 1.30 bis 4 Uhr über Funk nicht zu erreichen warst.«
    »Ich werde doch wohl mal aussteigen dürfen«, raunzte ich.
    »Klar«, sagte er, »ich bin überzeugt, daß du deinen Jaguar von jenseits des Hudson bis in unseren Hof geschoben hast und deshalb das Rufzeichen nicht hören konntest! Welche Schwierigkeiten hast du?«
    »Keine!« behauptete ich.
    ***
    Auf dem Hudson tutete ein Dampfer. Der Taxifahrer schreckte auf und schaute verwirrt um sich. Plötzlich drehte er sich herum und musterte den Mann auf der rückwärtigen Sitzbank. »Oh, tut mir leid, ich bin glatt eingeschlafen!« sagte er. »Sie sind ja tatsächlich noch da!«
    Der Fahrgast nickte. »Natürlich. Warum sollte ich nicht mehr dasein? Sehe ich so aus wie ein Mensch, der Taxifahrer betrügen will?«
    »Eigentlich nicht«, gab der aus dem Schlaf aufgeschreckte Mann am Steuer zu. »Trotzdem kommen Sie mir, nehmen Sie es mir nicht übel, verdammt merkwürdig vor. Ich fahre jetzt seit zehn Jahren Taxi. Aber so etwas ist mir noch nie passiert. Wenn Sie wenigstens eine Puppe dabei hätten. Aber so einfach hier hinfahren lassen und dann Stunde um Stunde an der gleichen Stelle stehen…«
    »Ich kann mir nicht helfen, aber New York bei Nacht gefällt mir«, erwiderte der als merkwürdig bezeichnete Fahrgast.
    »Wie spät ist es denn?« fragte der Cabbie und gab sich gleich darauf selbst eine Antwort: »Halb eins. Das sind jetzt anderthalb Stunden, Mister.«
    »Wir hatten ausgemacht, pro Stunde acht Dollar«, erinnerte der Fahrgast, der nicht gefahren werden wollte.
    »Sind zwölf Dollar bis jetzt. Ich habe keine Lust mehr!« sagte der Taxifahrer entschlossen.
    »Schade. Ich kann Sie nicht zwingen, aber Sie würden mir einen großen Gefallen tun, wenn…«
    Der Fahrgast zog etwas aus der Tasche. Der Taxifahrer bemerkte die Bewegung im Rückspiegel. Wieder fuhr er herum.
    Der Fahrgast klappte ein Etui auf. Im Licht der Straßenlampe leuchtete ein blau-goldener Stern auf. »Ich bin G-man«, sagte der Fahrgast. »Special Agent Phil Decker vom FBI New York. Ich habe zur Zeit keinen dienstlichen Auftrag, aber ich möchte hier etwas beobachten. Genügt diese Erklärung?« Der Cabbie war plötzlich ganz wach und so gut gelaunt, daß er sogar grinste. »Warum haben Sie denn das nicht gleich gesagt, Mister? Das ist etwas anderes, klar. Da mache ich Ihnen sogar einen neuen Preis. Vier Dollar pro Stunde. Mehr hätte ich auch nicht, wenn ich jetzt ein paar kleine Touren gefahren wäre. Sagen Sie, wird hier etwas passieren?«
    »Hoffentlich nicht«, sagte Phil.
    »Hm«, machte der Cabbie leicht enttäuscht.
    »Sie haben doch Kollegen?« fragte Phil.
    »Klar!«
    »Auch solche, mit denen Sie befreundet sind?«
    »Ja. Zwei.«
    »Angenommen, Sie haben plötzlich das Gefühl, bei einem dieser Freunde ist, sagen wir am Fahrzeug, etwas nicht in Ordnung, und

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