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Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York

Titel: Jerry Cotton - 0531 - Todesdrohung fuer New York Kostenlos Bücher Online Lesen
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kam nicht mehr dazu, seinen Satz zu vollenden.
    Mr. High kam zurück.
    »Okay, Phil«, sagte er, und ein kleines Lächeln spielte um seine Mundwinkel. »Sie fliegen mit. Der Hubschrauber wartet. In Mitchell Air Base steigen wir um…«
    ***
    Eine gute Stunde später zog Phil die Nase kraus und schnüffelte mißbilligend umher. »Die können hier auch einmal ihre Klimaanlage überprüfen lassen«, meinte er.
    Über den langen Gängen des FBI-Headquarter in Washington lag ein leichter Hauch des Desinfektionsmittels, das von allen amerikanischen Behörden-Raumpflegerinnen dem Putzwasser beigemischt wird.
    »Ich würde es hier nicht lange aushalten. Man kommt sich vor wie eine Karbolmaus«, fuhr Phil fort.
    Zwei Minuten' später begann der Ernst des Lebens für uns. Unser oberster Chef begrüßte uns und machte uns mit einem Mann bekannt, von dem er lediglich den Namen nannte. Ich kannte ihn trotzdem, denn ich hatte irgendwann einmal ein Bild von ihm gesehen. Er war ein Chefstellvertreter des CIA. Außerdem war noch ein General der Army anwesend. Dazu außer Mr. High und uns beiden die zwei CIA-Beamten, die mit uns aus New York gekommen waren.
    »Gentlemen«, begann Direktor Hoover, »was ich Ihnen jetzt sage, unterliegt der höchsten Geheimhaltungsstufe. Es muß im Kreis der wenigen Unterrichteten, zu denen jetzt auch Sie gehören, bleiben. Allerdings besteht die Möglichkeit, daß die Öffentlichkeit von der uns unbekannten Gegenseite unterrichtet wird. Soweit es möglich ist, muß dies jedoch verhindert werden. Folgendes ist passiert…«
    Er war sehr ernst und sprach leise. Eindringlich. Knapp.
    Und mir stockte zeitweise der Atem.
    Es war eine unheimliche Geschichte, die Mr. Hoover erzählte. Er schilderte alles so anschaulich, daß ich es wie einen Film vor mir sah.
    Den großen olivgrünen Sattelzug der US-Army. Der Zug sah aus wie Tausende und aber Tausende anderer Army-Sattelzüge. Olivgrün. Mit einem weißen Stern und der Beschriftung »US-Army«.
    Zwei Soldaten im Führerhaus.
    Sie sahen aber nur aus wie Soldaten. Sie waren Wissenschaftler.
    Zwei weitere Soldaten in einem Jeep, der 80 Yard vor dem Sattelzug herfuhr. Auch diese Männer trugen Arbeitsanzüge der US-Army, aber in ihron Taschen trugen sie Dienstausweise des CIA.
    Und noch ein Jeep. Etwa 100 Yard hinter dem Sattelzug. Wiederum zwei Männer in den olivgrünen Drillichanzügen. Fred Klimburn und Sonny Bay vom CIA.
    Der Konvoi rumpelte durch ein unwegsames Gelände bei Ansted, Virginia.
    Nur zwei von den sechs Männern, die an diesem Vormittag ihren Dienst im Konvoi versahen, waren davon unterrichtet, was der Sattelzug transportierte. Es waren die beiden Männer im Führerhaus des Zuges.
    Sie allein wußten, daß der Innenraum des aufgesattelten Anhängers in kleine Käfige aufgeteilt war. Zweihundert kleine Käfige.
    Acht davon waren leer. In den restlichen 192 pfiffen Ratten.
    Unheimliche Ratten. Ratten aus der Hölle.
    »Es ist allgemein bekannt«, berichtete Mr. Hoover weiter, »daß Ratten besonders gefährliche Seuchenüberträger sind. Besonders in einigen überseeischen Gebieten steht die Army immer wieder vor der Aufgabe, mit der Rattenplage fertig zu werden. In Vietnam traten vor einiger Zeit, wie ebenfalls allgemein bekannt ist, einige Pestfälle auf. Vermutlich durch Ratten verbreitet. Eine Spezialeinheit der Army war deshalb mit gewissen Experimenten mit Ratten beauftragt. Im Laufe dieser Experimente führte eine Versuchsreihe zu einem unerwarteten Ergebnis. Die Einzelheiten sind nur wenigen Wissenschaftlern bekannt. Auf jeden Fall wurde ein Rattenstamm herangezüchtet, der geradezu teuflische Eigenschaften hat. Die Tiere wurden, vermutlich durch eine Mutation, besonders Kroß. Außerdem aber wurden sie in i iner auch bei Ratten bisher nicht beobachteten Weise angriffslustig und darüber hinaus geradezu unheimlich gefräßig. Die Bestien greifen jedes Lebewesen an. Außerdem sind die Tiere mit einigen sehr gefährlichen Seuchen infiziert…«
    Ein kalter Schauer lief mir über den Rücken. Ich sah, daß auch Phil sich schüttelte, und selbst der immer beherrschte Mr. High strich sich über die Stirn.
    Mr. Hoover berichtete weiter. Kühl, sachlich und doch anschaulich.
    Ich konnte mir alles genau vorstellen. Der Weg des Konvois führte durch eine enge Schlucht. Vor und hinter dieser Schlucht je eine enge Kurve. Links und rechts dichte Büsche.
    Dort passierte es.
    Zuerst mußte der Jeep an der Spitze der Kolonne überfallen worden sein.

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