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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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Steppenbränden.« Er schüttelte heftig den Kopf. »Du fängst sich so wenig, wie du jemals den Killer dieses Luftanimiermädchens fangen wirst.«
    Ich trat dicht vor ihn hin. Ich zwang ihn, den Kopf hochzunehmen und mir in die Augen zu blicken. »Paß auf, Ed DeValk! Ich kann es nicht hören, daß jemand dreckig über ein totes Mädchen redet. Mach dich auf die Strümpfe und verpasse dein Flugzeug nicht. Niemand kann wissen, ob du später noch fähig bist, die nächste Maschine zu erreichen.« Er grinste nicht mehr, sondern starrte mich nur voller Haß an. »Die Jungs in New York sagen immer, es sei unmöglich, einen G-man umzulegen, ohne hinterher gefaßt zu werden«, stieß er zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. »Vielleicht probiere ich eines Tages aus, ob sie mit ihrer Meinung richtig liegen oder nicht.«
    Er gab dem Boy einen Wink, die Koffer aufzunehmen. Ich sah ihm nach, bis er in das Taxi eingestiegen war, das der Portier für ihn herbeipfiff.
    Jemand berührte meine Schulter. Ich drehte mich um und sah mich Grace Biggart gegenüber. Sie trug die Uniform der Fluggesellschaft, hatte ihre Tasche in der Hand und schien startbereit. »Hallo, Mr. Cotton«, sagte sie. »Ich hoffe, Sie haben Ihre ersten vierundzwanzig Stunden in Bangkok gut genutzt.« Ihre Stimme klang ein wenig beleidigt. Kein Zweifel, daß Miß Biggart sich von mir enttäuscht fühlte.
    »Tut mir leid, Grace«, sagte ich, und ich benutzte ihren Vornamen, obwohl sie es mir nicht ausdrücklich erlaubt hatte. »Ich war scheußlich beschäftigt. Wann kommen Sie wieder nach Bangkok?«
    »Das wissen nur die Götter und Mr. Byrons Einsatzplanung für die Stewardessen.« Sie zog die Nase kraus und grinste ein wenig. »Sieht so aus, als hätten Sie Ihre Chance verpaßt, Jerry! Schade, ich war neugierig auf die privaten Vorzüge eines G-man. Viel Erfolg!«
    Ich hielt sie fest. »Ich werde Sie zum Flugplatz bringen. Selbstverständlich nur, wenn Sie es erlauben.«
    »Warum nicht? Wenn Sie mich gestern in die Lawaiang-Bar oder in den Hutse-Hu-Club begleitet hätten, wäre es amüsanter gewesen als eine gemeinsame Taxifahrt zum Flughafen.«
    Ich lachte. »Reden Sie immer so offen?«
    »Meistens! Mir bleibt zwischen Landung und neuem Start wenig Zeit für Umwege!«
    »Hören Sie, Grace! Bangkok ist nicht mein Pflaster. Ich werde vierundzwanzig Stunden in New York mit Ihnen verbringen, und ich werde Ihnen eine Stadt zeigen, die Sie noch nie gesehen haben. Wann werden Sie eine Flugpause in New York haben?«
    »Fragen Sie Mr. Byron! Ihm untersteht der Personaleinsatz, und es ist seine Aufgabe, die hundert Vorschriften der Gewerkschaften und der Flugsicherheitsbehörden unter einen Hut zu bringen.«
    Auf diese Weise geschah es, daß ich an der Rollfeldbegrenzung stand und meinen Hut schwenkte, als die schwere Maschine startete, und ich wurde dabei das verdammte Gefühl nicht los, daß nicht Grace Biggart mir zuwinkte, sondern Edward DeValk aus der hochziehenden Maschine auf mich herabgrinste. Ich ließ mich zum Hotel zurückfahren, und ich beschloß, meinen Dienst als beendet zu betrachten und mir einen Whisky zu genehmigen. Ich ging in die Bar, fand einen freien Hocker und bestellte einen dieser Whiskys, vor deren Preishöhe Grace Biggart mich gewarnt hatte. Ich genehmigte mir den ersten Schluck, als eine Männerstimme hinter mir flüsterte: »Guten Abend, Mr. Cotton.«
    Ich wandte den Kopf über die Schulter und blickte in Lorenzo Novas gelbes gedunsenes Gesicht.
    ***
    Der Portugiese zupfte an seinem Schnurrbart, strich sich über das ölige schwarze Haar, rieb die Augenlider, kratzte sein Kinn — kurz, seine Hände befanden sich in ständiger Bewegung. Dazu drehte er ununterbrochen den Kopf nach allen Seiten.
    »Darf ich Sie zu einem Drink einladen, Mr. Cotton?« fragte er und drängte sich zwischen meinen Platz und den Nachbarhocker.
    Ich hob mein Glas. »Ich bin noch versorgt!« Der Portugiese gab dem Mixer einen Auftrag und ließ sich eine giftig schillernde Flüssigkeit zusammenbrauen, die scharf und betäubend roch. »Es ist ein wenig Sosawey-Sirup darin«, erklärte Nova. »Wird aus einheimischen Pflanzen gewonnen und wirkt aufmunternder als Kokain. Die meisten Europäer können sich an den Geschmack nicht gewöhnen.« Er trank, setzte das Glas ab und fragte unvermittelt: »Sie sind wirklich FBI-Agent?«
    »Sie können sich überzeugen.« Ich zog den Ausweis. Er nahm ihn mir aus der Hand und studierte ihn. Fast zögernd gab er ihn

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