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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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ins Schloß gezogen worden war.
    Ich stieß sie auf, trat in die Eingangshalle und rief Novas Namen. Niemand antwortete, und ich ging ein wenig weiter in das Haus hinein. Auch in der Diele brannte die Beleuchtung. Vorhänge aus Glasperlenschnüren ersetzten die Türen.
    Ich ging auf den Vorhang zu, hinter dem das Arbeitszimmer lag. Ich trennte die Glasperlenschnüre. Auch hier brannte die Deckenbeleuchtung. Außerdem waren zwei. Stehlampen eingeschaltet. Bei so viel Beleuchtung war es einfach unmöglich, Lorenzo Nova zu übersehen. Er lag vor einem niedrigen Tisch. Manchmal fallen einem die nebensächlichsten Dinge zuerst auf. Lorenzo Novas prächtige schwarze Haare waren eine Perücke, die ihm über das rechte Ohr gerutscht war und so die Hälfte seines kahlen Schädels freilegte.
    Sein Mörder hatte gründliche Arbeit geleistet. Ein furchtbarer, brutal geführter Schnitt hatte Novas Kopf nahezu vom Körper getrennt. Der Teppich hatte sich in einem weiten Kreis mit dem Blut des Toten vollgesogen. Die Mordwaffe lag nur zwei Schritte vom Körper des Toten entfernt. Es war ein geschwungener Eingeborenendolch mit einem geschnitzten Elfenbeingriff. Die Waffe hatte ungefähr die Länge meines Unterarms. Blut, das schon angetrocknet war, verfärbte die Klinge. Nova mußte vor mehreren Stunden ermordet worden sein. An der fechten Zimmerwand hing fast ein Dutzend Eingeborenenwaffen äls Wandschmuck. Ein leerer Aufhänger verriet, daß der Mörder einen Dolch benutzt hatte, der aus dem Besitz seines Opfers stammte.
    Die Frau, die mir geöffnet hatte, wohnte anscheinend im Vorderhaus. Ich verließ den Bungalow auf der Suche nach irgend jemand, der Englisch verstand und die Polizei alarmieren konnte. Ich erinnerte mich an meinen Taxifahrer. Ich holte ihn hinter dem Steuer weg und schleifte ihn ins Haus.
    Beim Anblick des Ermordeten wurde er so bleich, wie ein Asiate nur werden kann. Er machte eine Bewegung, als wolle er kurzerhand davonrennen. Ich hielt ihn fest und machte ihm klar, daß er die Polizei anrufen und Captain Dong von der Mordkommission verlangen sollte. Er nahm sich zusammen und ließ sich von mir zum Telefon führen.
    Draußen vor der weißen Villa warteten wir auf das Eintreffen der Polizei. Es dauerte kaum fünf Minuten, bis ein Streifenwagen auftauchte. Der Sergeant ging an uns vorbei, warf einen Blick in den Arbeitsraum und gab seinen Leuten einen scharfen Befehl, worauf diese ihre Pistolen zogen und uns nicht mehr aus den Augen ließen. Beim Anblick der auf seine Magengrube gerichteten Mündung schien der Taxifahrer einer Ohnmacht nahe. Ich tröstete ihn. Der Polizist machte mir sehr deutlich klar, daß ich meinen Mund zu halten hätte. Zum Glück erschien wenig später Captain Dong mit den Männern der Mordkommission auf der Bildfläche. Die Polizisten handelten sich einen Anschnauzer ein und zogen sich unter tiefen Verbeugungen zurück. Dong und ich gingen ins Arbeitszimmer.
    »Das sieht nach einheimischer Arbeit aus«, sagte Dong und fuhr mit der Handkante über seine Kehle. »Diese Methode wird bei uns bevorzugt.«
    »Bringen Ihre einheimischen Mörder das Handwerkszeug mit?«
    »Selbstverständlich. Jeder besitzt ein Messer.«
    »Novas Mörder kam mit nackten Händen. Er holte sich die Mordwaffe von der Wand. Außerdem schlug er den Portugiesen nieder, bevor er ihn umbrachte. Nova hat eine Platzwunde am Kinn. Ich glaube, daß sie von einem Fausthieb herrührt.«
    Der Captain zeigte auf zwei Gläser, die auf dem Couchtisch standen. Beide enthielten noch Flüssigkeit. Dong beugte sich darüber und roch daran, ohne das Glas zu berühren. »Sosawey-Sirup«, sagte er bei dem einen Glas, »Whisky«, bei dem anderen. »Nova empfing seinen Mörder als Gast.«
    »Whisky spricht für einen Weißen.« Dong zuckte die Achseln. »Auch unter den Bewohnern Thailands ist Whisky heute ein weitverbreitetes Getränk.« Ein schräger Blick aus seinen dunklen Augen traf mich. »Wie sind Sie in Novas Haus gelangt, Mr. Cotton. Waren Sie mit ihm verabredet?«
    »Er kam am frühen Abend in mein Hotel und sprach mich an der Bar an. Er machte dunkle Andeutungen, sprach von einer Bedrohung der USA, die er aufklären könnte. Er verlangte von mir eine Art Schutzgarantie und eine Rückwanderungserlaubnis für die Staaten. Wußten Sie, daß er drei Jahre bei uns gelebt hatte?«
    »Nein! Nach Thailand kam er über Portugal.«
    »Leider brach er das Gespräch plötzlich ab, versprach anzurufen und verließ die Bar in größter Hast und

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