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Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder

Titel: Jerry Cotton - 0534 - Ich hetzte die Stewardessen-Moerder Kostenlos Bücher Online Lesen
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am Kopf des Bogens stand, aufhielt. Beim fünften Blatt stieß ich auf einen Namen, den ich kannte: Grace Biggart. Ich suchte die Spalte, die das heutige Datum trug, und las: »New York 24-Stunden-Pause.«
    »Bedeutet diese Eintragung, daß sich Miß Biggart heute in New York befindet?«
    Byron nickte und tupfte sich Schweißtropfen von der Stirn. »Sie kommt aus Europa. Ankunft 14 Uhr 20 Kennedy-Airport.«
    Ich blickte auf die Armbanduhr. »Also in rund einer Stunde. Ich werde Grace Biggart in Empfang nehmen.«
    Der Personalchef begleitete mich bis zur Tür seines Büros. Ich spürte, daß er nach Worten suchte. »Ich bin immer noch überzeugt, daß Sie mit Ihren Vermutungen falsch liegen, Mr. Cotton«, sagte er schließlich.
    »Das FBI läßt sich nur von Fakten überzeugen!« Ich hielt drei Finger hoch. »Drei ermordete Mädchen! Das sind die bedauerlichen Tatsachen, die uns zwingen, in der ,Round-World-Gesellschaft‘ herumzuschnüffeln, wie Sie es vermutlich nennen werden.« Ich zuckte die Achseln. »Es läßt sich nicht ändern. Übrigens, konnten Sie Ihr Geschäft unter Dach und Fach bringen?«
    Byron starrte mich verständnislos an. »Welches Geschäft?«
    »Ich spreche von dem Chartervertrag, den Sie mit dem Reisebüro-Boß unter Dach bringen wollten?«
    »Ah, jetzt weiß ich, wovon Sie sprechen«, sagte er hastig. »Leider hat die Sache nicht geklappt.«
    »Wie hieß der Besitzer des Reisebüros?«
    Er kaute den Namen so langsam und widerwillig hervor, als bestünde jede Silbe aus zähem Gummi. »Rush Siloro. Er reiste schon am nächsten Tag weiter.«
    »Tut mir leid um den Direktorensessel, den Sie sich versprachen.«
    Als ich im Fahrstuhl hinunterfuhr, beschäftigte Robert Byron meine Gedanken so sehr, daß ich das Abschiedslächeln der hübschen Hosteß zu erwidern vergaß. Ich fuhr zum Kennedy-Airport. Der FBI-Ausweis genügte, um die Zollschranken zu passieren. Ich konnte in dem Abfertigungsraum für das Flugpersonal auf die Ankunft der Round-World Maschine werten. Über die Lautsprecherdurchsage erfuhr ich, daß das Flugzeug nahezu auf die Minute pünktlich die Nonstop-Strecke Rom — New York absolviert hatte.
    Grace Biggart betrat zusammen mit den übrigen Besatzungsmitgliedern den Raum. Irgendwo auf dieser Welt mußte sie vierundzwanzig Stunden an einem Sonnenstrand gelegen haben, denn sie war jetzt braungebrannt, und ihr Haar hatte eine Tönung angenommen, wie sie nur Salzwasser und Sonne hervorbringen. »Hallo, G-man!« rief sie und winkte. »Soll ich mir Hoffnungen machen, oder fangen Sie mich dienstlich ab?«
    »Fiftyfifty«, schlug ich vor.
    Sie zog einen Schmollmund. »Alles, was unter hundert Prozent liegt, empfinde ich als Beleidigung. Gehen wir!«
    »He, Miß Biggart!« rief der Zollbeamte dazwischen. »Wollen Sie mich brotlos machen?«
    Grace ging zum Tisch zurück und übergab ihm ihre Papiere. Er hieb einige Stempel hinein, gab ihr die Dokumente zurück und wünschte: »Viel Spaß!«
    Der Ausgang für das Flugpersonal führte in einen Teil der riesigen Halle, in der sich kaum Passagiere oder Neugierige aufhielten. Der Mann, der neben der Sperre an der Wand lehnte, war nicht zu übersehen. Er hatte beide Hände in die Taschen seiner Jacke vergraben, und er quirlte eine dünne Zigarre zwischen den Lippen. Als er mich sah, kniff er die wasserblauen Augen zusammen. Er nahm die Hände aus den Taschen. Für einige Sekunden zeigte sich Unsicherheit in seinem harten Gesicht. Dann grinste er, löste sich von der Wand und kam auf uns zu. »Hallo, G-man«, sagte er. »So sieht man sich wieder.« Er blickte Grace an. »Ich hoffe, Süße, Sie erinnern sich ebenso gut an mich wie der G-man!«
    »Ich erinnere mich genau!« fauchte Grace. »Ich werde Sie nie vergessen. Sie sind der Bursche, der nicht weiß, wie man sich einer Lady gegenüber benimmt.«
    Edward DeValk grinste noch breiter. Beleidigungen drangen nicht durch seine Haut.
    »Willst du mir erzählen, daß du zufällig hier stehst?« fragte ich.
    Er schüttelte den Kopf. »Ich will einen Polizeibeamten nicht belügen. Ich lauere der Süßen auf. Seit Bangkok kann ich sie nicht vergessen. Sie bringt mich um meinen Schlaf.« Er verwandelte sein Grinsen in eine Grimasse gespielter Verzweiflung. »Jetzt bist du mir zuvorgekommen, G-man! Klar, daß ich gegen einen Mann von deiner Schönheit keine Chance habe. Ich werde mich von der Brooklyn-Bridge stürzen.«
    »Du ersparst mir langes Suchen, DeValk. Wir werden uns noch sprechen. Wo wohnst

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