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Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami

Titel: Jerry Cotton - 0535 - Piratenfalle Miami Kostenlos Bücher Online Lesen
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wieder einmal soweit«, las Mr. High uns vor. »Wie mir ein guter Freund von den Bahamas berichtete, ist auf dem goldenen Hügel alles in Bewegung geraten. Dort steht das stolze weiße Haus von Mr. John Whitacker. Einmal im Jahr trifft sich dort die High Society aus New York. Gastgeber ist der Mann, der seine Millionen mit dem Durst des kleinen Mannes machte: John Whitacker. Trinken Sie schnell noch einen Schluck auf sein Wohl! Er wird den Profit gebrauchen können, denn sein Millionärsball kostet ihn Jahr für Jahr rund 100 000 Dollar.«
    Ich pfiff durch die Zähne. »Ich erinnere mich, vor einem Jahr davon gelesen zu haben. Whitacker pflegt seine Gäste mit einem Privatjet nach den Bahamas zu fliegen.«
    »Genau«, nickte Mr. High und schob die Zeitung beiseite. »Ich dachte sofort daran, als ich den Artikel las. Möglicherweise tippen wir daneben, aber eine Flugzeugladung Millionäre könnte die Unterwelt schon reizen…«
    »Ein Termin ist nicht genannt?« fragte Phil.
    Mr. High schüttelte den Kopf. »Nein. Soviel mir bekannt ist, hält sich der Gastgeber aus Sicherheitsgründen mit der Angabe genauer Daten zurück. Immerhin wissen wir jetzt, daß der Ball in Kürze stattfinden wird. Wir können Whitacker warnen oder ihm empfehlen, die Vorbereitungen von uns überwachen zu lassen. Notfalls muß einer von uns mitfliegen.«
    »Das wäre ja entsetzlich!« sagten Phil und ich wie aus einem Mund. Wir lachten alle drei, wurden aber rasch wieder ernst.
    »Wir müssen herausfinden, ob Vivian Dorsey mit Whitacker bekannt oder befreundet ist«, meinte Mr. High. »Wenn sie schon einmal an einem solchen Ball teilgenommen hat und auch diesmal mit von der Partie sein wird, hat sich der Kreis geschlossen. Wir können dann annehmen, daß sie sich mit Guy Lasky verbündet hat. Claire Baker hat das Gespräch belauscht. Sie eilte aus der Wohnung, um uns anzurufen, aber der Mann, der mit ihrer Herrin gesprochen hatte, reagierte nicht weniger prompt und erschoß das Girl, als sie auspacken wollte. Lester Shures Ermordung war gleichsam nur ein Nebenprodukt dieser Tat. Shure muß versucht haben, aus dem Tod seiner Verlobten einen Vorteil zu ziehen - das kostete ihn das Leben.«
    »So dürfte es gewesen sein«, nickte Phil. »In beiden Fällen kommt als Täter nur Joe Turner in Betracht.«
    »Was noch zu beweisen wäre«, meinte Mr. High. »Sicher ist, daß wir Lieutenant Easton benachrichtigen müssen. Im übrigen halte ich Joe Turners Verhaftung unter dem vorliegenden Belastungsmaterial für gerechtfertigt, aber das ist natürlich nicht unsere Sache. Easton erledigt das schon.«
    Mr. High wandte sich an Phil. »Wie ich hörte, hat Miß Dorsey für Sie eine gewisse Schwäche entwickelt, Phil. Sie werden der jungen Dame also einen weiteren Besuch abstatten und herauszufinden versuchen, wie sie mit John Whitacker steht. Gleichzeitig möchte ich Sie bitten, die Finanzen des Filmstars unter die Lupe zu nehmen. Es muß doch ein Motiv dafür geben, daß sie sich mit einem Gangstersyndikat verbunden hat!«
    »Wird erledigt, Chef«, nickte Phil.
    Mr. High schaute mich an. »Sie fahren zu Whitacker, Jerry. Wir müssen alles Über den geplanten Flug wissen. Namen der Passagiere, Abflugdatum, Größe der Maschine, Besatzungszahl. Sie wissen ja, worauf es ankommt. Vielen Dank, meine Herren!«
    ***
    Um fünf Uhr stoppte ich vor John Whitackers Privatvilla in Long Island. Die genaue Adresse lautete 111 Bay View Lane, Oyster Bay, Long Island, N. Y. Ich hatte vorher im Büro angerufen und mir sagen lassen, daß Mr. Whitacker um fünf Uhr zu Hause sein würde.
    Das Haus war im Kolonialstil erbaut und lag inmitten eines riesigen Parkgrundstückes. Der sehr englisch aussehende Butler informierte mich, daß Mr. Whitacker sich etwas verspätet habe. Er führte mich auf die Terrasse. Bald darauf hörte ich das Stöhnen.
    Ich setzte das Glas hart auf den Tisch zurück und stand auf. Ich war nicht ganz sicher, aber mir schien es so, als sei es ganz in der Nähe des Hauses gewesen. Ich eilte von der Terrasse in den Garten. Rechts vom Swimming-pool befand sich eine Gruppe von hohen Rhododendronbüschen. Dahinter lag ein Mann. Er ruhte auf einer knallroten Liege und war nur mit einer Badehose bekleidet. Der Mann war groß, schlank und muskulös. Er hatte eine tiefbraune Haut, blondes Haar und straffe, intelligente Züge. Die Augen hielt er geschlossen. Er stöhnte noch immer - aber nur leise. Sein rechter Arm baumelte wie leblos auf den Boden herab; die

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