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Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0537 - Ich koederte die Mord-Agenten 1 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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der Tanzfläche produzierte sich ein Paar. Sie war obenherum nackt und steckte von den Hüften abwärts in silbrig schillernder Fischhaut, die sich an den Füßen zu einer breiten Fischflosse entwickelte: eine Nixe. Er trat als Fi scher auf. Mit nacktem muskulösem Body, Armen, denen es keine Mühe machte, die Nixe durch die Luft zu wirbeln, und einem Gesicht, dem man die Vergangenheit als Preisboxer ansah.
    Tanja starrte mit großen Augen hinüber. Um ihren Mund spielte ein leichtes Zittern.
    Was ist los? fragte ich mich. Irgendwas erschreckte sie. Das Tanzpaar? Oder sonst jemand?
    Tanzfläche und Eingang des Lokals lagen so, daß ich mich etwas drehen mußte, um sie ins Blickfeld zu bekommen. Als ich hinüberschaute, ging mir ein Licht auf. Langsam kam die zur Garderobe führende Schwingtür zur Ruhe.
    So schnell es ohne Aufsehen möglich war, ging ich an den Tischen vorbei. In der Garderobe befand sich niemand außer der Alten. Der Ausgang führte auf den Broadway.
    »Eben ist doch einer rausgegangen, Madam. Wie sah er aus?«
    »Meinen Sie den Dicken? Er kam rein, guckte nur einen Moment durch die Tür und verdrückte sich dann.« Sie klappte die Augen auf und zu und fuhr fort: »Ich wollte ihm gerade sagen, daß er reingehen und sich was bestellen solle, denn für Zaungäste haben wir nichts übrig, aber da ist er von allein gegangen.«
    »War er mittelgroß«, fragte ich, »und stämmig mit einem feisten Gesicht?«
    »Kann sein«, erwiderte die Garderobiere nur.
    Ich kehrte zu Tanja zurück.
    Kein Zweifel, Ellwanger war hiergewesen. Tanja hatte ihn gesehen. Deswegen ihr erschreckter Blick. Sie hatte nichts gesagt. Mir war es zu spät aufgefallen, aber Ellwanger hatte mich rechtzeitig entdeckt und sich schleunigst aus dem Staube gemacht.
    Das Mädchen sah mich an. Mit erleichtertem Seufzen ließ sie sich zurücksinken.
    »Was gibt es da zu seufzen?« fragte ich böse.
    »Sie sind sehr schnell zurück. Außerdem sehe ich Ihrem Gesicht an, Mr. Cotton, daß er Ihnen entkommen ist.«
    »Zunächst.«
    »Ich hoffe, daß er Ihnen nie mehr über den Weg läuft.«
    »Was ist mit Ihnen los, Tanja? So blind macht auch Liebe nicht. Der Mann ist ein Verbrecher. Was er vorhat, wird ihn lebenslang ins Zuchthaus bringen.«
    »Das glaube ich nicht. Aber selbst wenn er mal gestrauchelt ist, werde ich an ihn glauben. Sollte er etwas Ungesetzliches Vorhaben, rede ich ihm ins Gewissen. Er wird nichts Böses tun. Sie brauchen sich nicht mehr um ihn zu kümmern, Mr. Cotton.«
    Sie war rührend und unerschütterlich in ihrer Naivität. Ich sparte mir weitere Worte, rief den Kellner herbei und bezahlte die Drinks.
    »Geben Sie mir Ihre Adresse«, sagte ich zum Abschied.
    Sie zögerte. Dann sagte sie: »Ich wohne in einem Apartmenthaus in Queens. Ruthledge Street 24. Gegenüber von Welfare Island.«
    »Danke.«
    Ich stand auf, verbeugte mich, sah, daß sie die Nachricht vom Tod ihres Bruders schon so gut wie vergessen hatte, und verließ den Nachtklub.
    ***
    Er stand neben dem Eingang zum Black Rose. Ein hagerer gelbgesichtiger Mann, dem der helle Sommermantel etwas zu lang war. Beide Hände in den Taschen, mit der Schulter an die Mauer gelehnt, schaute er allen Leuten nach. Er musterte sie eingehend. Mich schien er zu übersehen.
    Mein Jaguar parkte zehn Schritte entfernt am Broadwayrand. Ich ging daran vorbei und stiefelte in südliche Richtung. Die Straße war von Licht und Lärm erfüllt. An jeder Ecke lungerten Gestalten herum, die nicht zum erstenmal Marihuana verkauften.
    Ich blieb stehen, zündete mir eine Zigarette an und schaute unauffällig zurück. Dann ging ich weiter bis zu einer Gasse, die nach rechts abbog.
    Ich tastete mich an ein paar Mädchen vorbei, die offenbar sehr viel von mir hielten, denn sie ließen mich kaum weiter. Dann wichen die Hauswände zurück, und ich stand auf einem Hinterhof.
    Ich stellte mich hinter einen Lastwagen und wartete auf den Hageren.
    Er huschte fast lautlos heran. Vielleicht hätte ich ihn gar nicht gehört, wäre ihm nicht das Gekeife eines der Mädchen gefolgt.
    Der Mann blieb stehen. Seine Rechte war in der Manteltasche vergraben.
    »Hallo«, rief ich leise. »Beide Hände hoch! Langsam herkommen!«
    Er fuhr zusammen, als habe man ihn mit einer glühenden Kohle berührt. Der Kopf ruckte herum. Sein Blick suchte mich. Aber er suchte in der falschen Richtung, denn ich hatte eine Hand vor den Mund gehalten und mich etwas zur Seite gedreht, so daß meine Worte aus der dunklen Ecke hinter

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