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Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3

Titel: Jerry Cotton - 0538 - Duell im Schlangensumpf 2 of 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
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Frauen hinter mir. Dann wandte ich den Kopf nach vorn. Ich duckte mich. Die letzten Schritte. Noch vier, noch drei, noch zwei… Jetzt… Ich stand auf dem äußeren Wall, stieg hinunter, drohte mich um und griff nach Penny, um ihr zu helfen.
    Peitschend entlud sich Myers Pistole. Die Kugel flog so nahe an mir vorbei, daß ich den zischenden Luftstrom spürte.
    Penny sprang. Ich fing sie auf und drückte sie neben mir zu Boden. Jetzt lag sie hinter dem Steinwall und war in Sicherheit.
    Viv flog mir an die Brust. Sekundenlang hielt sie sich an mir fest, dann stauchte ich auch sie in Deckung.
    Die zweite Kugel war fast ein Streifschuß. Sie fuhr durch den Ärmel meines weiß-grün karierten Buschhemdes. Millimeter — und sie hätte mir die Haut geritzt.
    Blitzschnell ließ ich mich auf die Knie fallen. Ich packte das Ende der schweren Holzbohle. Ein Ruck nach links, ein Ruck nach rechts — und das gegen überliegende Ende kippte von der Steinauflage. Dabei traf ich eine der größeren Schlangen. Wild aufbäumend schoß der glitschige Leib hin und her. Aber sie konnte nicht weg, denn die Bohlenkante nagelte den muskulöser. Körper am Boden fest.
    Ich stemmte das freie Ende empor und gab ihm einen gewaltigen Stoß. Die Bohle flog weit in die Grube hinein.
    Es war unmöglich geworden, uns sofort zu folgen. Und es würde lange dauern, das Brett aus der Grube zu angeln.
    Myer schoß pausenlos. Auch Bowl und die Field hatten ihre Waffen geholt. Sie zielten sorgfältig. Und sie schossen verdammt genau. Zirpend flogen mir Geschosse verschiedener Kaliber um die Ohren. Wäre die Entfernung nicht so groß gewesen, hätten sie mich wohl erwischt.
    Ich ging in Deckung.
    »Wir kriechen auf allen vieren zum Boot«, zischte ich Penny und Viv zu. »Kopf tief halten. Bauch auf den, Boden.«
    Doch der Boden stieg etwas an. Der Steinwall war nicht hoch genug, um uns zu schützen. Wir gerieten wieder ins Schußfeld. Es wurde verdammt mulmig, obwohl die Entfernung fast siebzig Yard betrug. Aber ein Zufallstreffer war immer drin.
    »Bleibt hier!« sagte ich. »Das Boot mache ich allein startklar. Viv, den Schlüssel.«
    Unsere Hände trafen sich, nachdem sie den flachen Zündschlüssel aus dem Ausschnitt geholt hatte. Das Metall war noch warm von ihrer Haut.
    Ich wollte vorwärtsrobben, als Dawson plötzlich aufschrie.
    »Nicht schießen! Nicht mehr schießen! Verdammt, nicht mehr schießen. Viv ist weg. Sie haben sie mitgeschleppt. Nicht mehr schießen.«
    Er merkte erst jetzt, daß seine Frau fehlte, obwohl er uns drei im Mondlicht gut hatte sehen können. Wahrscheinlich hatte sein Gehirn Ladehemmung, was ich auf meinen K.-o.-Schlag zurückführte.
    »Halt die Schnauze«, hörte ich eine andere Stimme. Das war Myer. Er schoß weiter, und die Kugeln schlugen vor mir in den Boden und wirbelten kleine Fontänen empor.
    Dann verstummten die Schüsse. Ich hörte einen heftigen Wortwechsel, dann ein klatschendes Geräusch und darauf einen gellenden, kreischenden Schrei.
    Vorsichtig hob ich den Kopf.
    Was ich sah, ließ mir das Blut in den Adern erstarren. Myer stand am Rand der Schlangengrube. Er mußte über gewaltige Kräfte verfügen. Denn er hatte Dawson mit beiden Händen gepackt und über den Kopf emporgestemmt. Sekundenlang hielt er das zappelnde Bündel Mensch mit gestreckten Armen. Dann warf er ihn, begleitet von Dawsons schrillem Kreischen, in die Schlangengrube hinein.
    »Neiiiiin…«
    Mir wurde fast übel. Ich senkte den Kopf. Ich hörte den dumpfen Aufschlag.
    ***
    »Neiiiiin… Holt mich ’raus! Holt mich ’raus! Meine Beine! Meine Beine! Holt mich ’raus! Die Schlangen! Sie kommen! Sie kommen! Aaaah…« Es war grauenhaft. Dawson schrie, als wolle er nie mehr aufhören. Und an seinem Schreien war zu hören, daß jetzt die Schlangen bei ihm waren. Ich konnte ihm nicht helfen. Es war zu spät. Er schrie noch, als ich die letzten Yard robbend zurücklegte und mich über den Rand des kleinen Motorbootes wälzte. Es war ein viersitziges Kunststoffboot ohne viel Tiefgang, fast schon ein Gleiter. Ich schätzte den Motor auf knapp zwanzig PS. Das war natürlich nicht der geeignete Antrieb, um schnell zu entkommen und wie ein Pfeil durch das Wasser zu schießen. Ich brauchte einige Augenblicke, bis die Maschine tuckernd ansprang. Dann warf ich einen Blick über den Bootsränd zur Baracke hinüber.
    Bowl und Jane Field standen dicht beieinander, ohne sich zu rühren. Ich konnte nicht feststellen, wohin sie blickten. Wahrscheinlich

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