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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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ernster ist, als Sie wahrhaben wollen. Hier geht es nicht mehr um ein paar Dollar. Weder um zehntausend noch um zehn Millionen, Mr. Anderson. Hier geht es um das Leben unschuldiger Menschen.«
    Irgendeine Veränderung war plötzlich mit ihm vorgegangen. Seine Augen hatten sich geweitet, und ich sah, daß seine so kräftigen Hände unruhig wurden. Er schien zu zögern, dann griff er doch zum Telefon und fragte mit rauher Stimme:
    »Geben Sie mir die Empfangssekretärin. Karin Hale müßte heute nacht Dienst haben. Stimmt das? — Gut, ja, geben Sie sie mir. — Hallo, Karin? Gibt es etwas, das ich wissen müßte? — Nein, sagen Sie es mir jetzt. Ja, am Telefon. — Verdammt, Karin, ich will, daß Sie mir sofort sagen, was los ist! Sofort!« —Eine ganze Weile lauschte er schweigend. Es war, als ob seine imponierende Gestalt in sich zusammenfiele. Nach einiger Zeit ließ er den Hörer fallen, ohne etwas zu sagen. Seine Linke tastete zum Herzen. Ich sah, daß er weiß wie eine Kalkwand geworden war. Das Atmen schien ihm Schwierigkeiten zu machen. Ich sprang auf.
    »Soll ich Ihnen einen Schluck Wasser besorgen?« fragte ich. »Oder einen Schluck Whisky? Brauchen Sie ein Medikament?«
    Er atmete mühsam. In seinem Gesicht arbeitete es. Schließlich krächzte er: »Sie brauche ich. Weiter nichts. Wissen Sie, wer da umgebracht wurde?«
    »Ich konnte es noch nicht feststellen.«
    »Die Hausdame für das fünfte bis achte Stockwerk. Und wissen Sie, wer heute nacht dafür auf dem Dienstplan stand?«
    Ich schüttelte stumm den Kopf. Anderson beugte sich weit vor. Seine Stimme hatte einen schrillen, schmerzhaft scharfen Klang:
    »Meine Enkelin Jenny Risser«, sagte er leise.
    ***
    »Der Kaffee war gut, G-man«, brummte Sergeant Danneway von der Highway Patrol. »Gehört das zur Grundausbildung bei euch FBI-Burschen? Kaffeekochen?«
    Steve grinste.
    »Das gehört zu einer Grundausbildung, die mir eine sehr strenge Frau namens Maria Dillaggio beigebracht hat. Sie pflegte zu sagen: Ein richtiger Mann muß in der Lage sein, seine Hemden zu waschen, seine Socken zu stopfen und einen guten Kaffee zu machen. Wenn er das gelernt hat, wird er auch alles andere lernen können.«
    »Eine gescheite Frau«, lobte der Sergeant. »Wie lange sind Sie schon mit ihr verheiratet, G-man?«
    »Gar nicht«, sagte Steve. »Ich sprach von meiner Mutter.«
    »Nehmen Sie sich ein Beispiel, Jackson«, rief der Sergeant seinem Patrolman zu. »Der Kaffee, den Sie in der Station machen, ist gegen das hier nichts als eine dunkle Brühe. So. Jetzt müssen wir aber weiter, G-man. Bis Mitternacht müssen wir noch die ganze Strecke herunter bis zum Gebirge abfahren.«
    Steve stand auf, um seine Besucher zur Tür zu bringen. Aber da läutete das Telefon.
    »Entschuldigung«, sagte er und sagte seinen Namen in den Hörer. »Ah, du bist’s. Warum meldet sich Cotton nicht? Er sollte um zehn anrufen!«
    Die beiden Männer von der Highway Patrol hörten eine quarrende Stimme im Hörer, die sie aber nicht verstehen konnten. Der blonde FBI-Beamte mit dem italienischen Namen lauschte eine ganze Weile. Zum Schluß sagte er:
    »Ich schicke sie hinunter. Sie sind gerade bei mir. Du kannst dir den Anruf bei der Station sparen. Also bis dann!«
    Steve legte den Hörer auf und wandte sich seinen uniformierten Besuchern zu. Sein Gesicht war ernst geworden.
    »Die Wartezeit ist um, Danneway. Es ist soweit. Die Gangster sind da.«
    Der Sergeant nahm sich die Schirmmütze ab und rieb das Schweißband aus, was er unbewußt zu tun pflegte, wenn ihn etwas aufregte.
    »Was hat es denn gegeben?« erkundigte er sich.
    »Die Tankstelle auf der Nordseite ist überfallen worden. Außerdem hat es einen großen Knall wie von einer Explosion gegeben. Mein Gewährsmann hatte aber noch keine Gelegenheit, die Ursache herauszufinden.«
    Danneway grinste plötzlich. »Gewährsmann?« wiederholte er. »Ich wette, dieser V-Mann sitzt im Hotel. Habe ich recht?«
    Dillaggio zuckte mit den Achseln. »Dienstgeheimnis, Sergeant«, meinte er. »Es tut mir leid. Fassen Sie es nicht so auf, als ob ich kein Vertrauen zu Ihnen hätte. Aber bei unserem Verein bestehen in derlei Dingen sehr strenge Vorschriften. Ich darf nicht darüber sprechen. Ich dürfte es nicht einmal meiner Frau erzählen — wenn ich eine hätte.«
    Es kam dem Sergeanten der Highway Patrol vor, als hätten sich die Gesichtszüge des G-man verhärtet. Schon lag ihm eine Frage auf der Zunge, da sah er, wie Dillaggio den Gewehrschrank

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