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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht offen mit mir herumtragen kann. Vielleicht können Sie ihm bestätigen, daß ich ich bin.«
    »Sagen Sie mir Ihre Dienstnummer, Jerry.«
    Ich wußte, warum er danach fragte, obgleich er mich sicher längst an der Stimme erkannt hatte. Sollte ich aus irgendeinem Grunde keine Aufklärung über meine Person wünschen, aber nicht offen sprechen können, brauchte ich jetzt nur die Dienstnummer um eine Ziffer zu verändern, und Mr. High würde strikt leugnen, mich je gesehen zu haben. Ich haspelte die lange Ziffernfolge herunter und reichte Anderson den Hörer.
    »Gut, ja«, sagte der Alte. »Danke. Ich wollte sichergehen. Das werden Sie verstehen. Vielen Dank.«
    Er legte den Hörer zurück.
    »Also gut, Cotton«, sagte er. »Ich will meine Karten auf decken. Natürlich kamen mir die Häufungen von Unfällen in dem Hotel westlich von hier nicht astrein vor. Aber wenn nicht einmal die Polizei Beweise für Sabotageanschläge finden konnte, wie hätte ich welche finden können? Diese Ereignisse haben das Hotel praktisch lahmgelegt. Kein Mensch will in einem Hause übernachten, wo er fürchten muß, 'daß er morgens nicht mehr aufwacht. Natürlich gibt sich das mit der Zeit, aber es wird eben einige Zeit brauchen.«
    »Ist noch niemand an Sie herangetreten mit der Anfrage, ob Sie verkaufen möchten?«
    Anderson grunzte wütend.
    »Doch! In der vorigen Woche rief mich ein Kerl an und fragte. Ich habe ihm gesagt, was ich vorhin zu Ihnen sagte: Ich verkaufe nicht. Der Lump wieherte vor Lachen. Und ob ich verkaufen würde, meinte er. Das wäre nur eine Frage der Zeit. Je länger ich brauchte, mich zu entschließen, desto wertloser würden allerdings die Objekte.«
    Ich nickte.
    »Genau wie wir es uns dachten. Man bringt Ihre Highway-Hotels in Mißkredit, bis Sie nachgeben und den ganzen Kram für ein Butterbrot losschlagen müssen.«
    »Da können die Kerle lange warten. Im übrigen werde ich mich schon zu wehren wissen.«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Erstens würden Sie das kaum schaffen, und zweitens werden Sie es wahrscheinlich nicht nötig haben. Das FBI hat nicht die Absicht, das Syndikat hier Fuß fassen zu lassen. Das ist der Grund, warum ich hier bin.«
    Anderson lächelte plötzlich.
    »Kaum zu glauben«, meinte er. »Ein Leben lang habe ich mich gefragt, was die Polizei mit ihrem Personalaufwand so treibt, außer daß sie manchmal den Verkehr regelt. Und jetzt kümmert sich der hohe FBI höchstselbst um die Wahrung meiner Interessen.«
    »Bilden Sie sich nichts darauf ein«, bremste ich. »Wir sind dafür da, die Leute vor Gangstern zu schützen. Und für uns ist es unerheblich, ob es sich um einen Unterstützungsempfänger aus den Slums oder einen Millionär wie Sie handelt. Niemand darf bedroht und zu Handlungen genötigt werden, die er nicht will.«
    »Ergreifend«, sagte Anderson. »Sie sollten Politiker werden, Cotton. In Wahlversammlungen machen sich solche Töne großartig. Ich glaube nur nicht daran. Ich glaube an die Macht des Dollars und an nichts weiter.«
    Ich sah ihn stumm an. Vielleicht hatte ich zuviel von ihm erwartet. Anderson hatte die typisch amerikanische Karriere hinter sich: von ganz unten bis nach ganz oben. Vielleicht konnte man von so einem Mann nicht erwarten, daß er an unsere Objektivität glaubte.
    »Man kann das Problem auch von einer anderen Seite sehen«, sagte ich. »Ob Sie Ihre Hotels behalten oder nicht, ist für die Polizei nicht von so großem Interesse. Aber daß unschuldige Menschen bestohlen, schikaniert und sogar ermordet werden, nur damit man Sie zum Verkauf zwingen kann, das ist etwas, was wir auf keinen Fall schweigend dulden werden. Und weil wir beim Mord sind, Mr. Anderson: In Ihrem Hotel ist inzwischen der nächste passiert. Und diesmal könnte selbst der Präsident der Vereinigten Staaten nicht behaupten, daß es sich um einen Unfall gehandelt hätte. Der größte Laie in Polizeiangelegenheiten muß auf den ersten Blick erkennen, daß es sich um einen brutalen, grausamen Mord handelte.«
    Anderson kniff die Augen zusammen. Seine Stimme wurde leise und scharf. »Ein neuer Mord?« fragte er.
    »Ja. Ihr Hotel im Westen ist genug in Mißkredit gebracht worden. Jetzt ist dieses an der Reihe. Genau wie wir es uns gedacht hatten. Es muß eine Angestellte gewesen sein. Ungefähr fünfundzwanzig Jahre alt, schätze ich. Sie trug ein marineblaues Kostüm. Trug! Jetzt hat sie nur noch Fetzen davon auf ihrem zerstochenen Körper. Vielleicht begreifen Sie jetzt, daß die Sache

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