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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Überraschung nur mit einem leichten Zucken der Brauen verraten. Jetzt ließ er sich wieder in seinen Lehnstuhl hinter dem Schreibtisch fallen, starrte mich unverwandt an und fragte:
    »FBI, eh? Was, zum Teufel, habe ich ausgefressen? Bildet ihr euch ein, ich machte Geschäfte, die gegen die Bundesgesetzgebung verstießen? Wenn ich so ein hirnverbrannter Idiot wäre, wäre ich nicht der, der ich bin.«
    Ich lächelte sehr dünn. »Gegen Sie liegt nichts vor«, erklärte ich.
    »Das freut mich aber«, knurrte er. »Warum sind Sie sonst hier?«
    »Man könnte sagen, um Ihnen zu helfen.«
    »Mir zu helfen? Habe ich das richtig verstanden?«
    »Ich denke schon«, sagte ich.
    Er runzelte wieder die Stirn. Plötzlich zeigte er auf einen Sessel in der Nähe seines Schreibtisches.
    »Setzen Sie sich, Mann«, sagte er. »Sind Sie nun hereingekommen, weil Sie mir etwas erzählen wollen oder weil ich Ihnen etwas erzählen soll?«
    Ich ließ mich nieder. Der alte Herr hatte einen wachen Verstand, das war offensichtlich.
    »Sowohl als auch«, sagte ich. »Aber vielleicht ist es besser, wenn ich anfange?«
    »Tun Sie es!« forderte er.
    »Wie ich schon sagte, gehöre ich zum Distrikt New York des FBI. Ich…«
    »Augenblick!« unterbrach er mich. »Wie war doch Ihr Name? Cotton?«
    »Ja. Jerry Cotton.«
    »Ich habe von Ihnen gehört. Sie scheinen ja eines von den Assen des FBI zu sein. Bin gespannt, ob auch ich Sie für eins halte.«
    Ich verzog keine Miene.
    »Also zurück zum Thema«, sagte ich. »Wir haben natürlich — wie jede Polizei in jedem Winkel der Erde — ein paar dunkle Kanäle zur Unterwelt, durch die gelegentlich für uns interessante Informationen durchsickern. Eine solche Information betraf Sie, Mr. Anderson.«
    »Ja? Da bin ich aber neugierig.«
    »Es ist so, Mr. Anderson: Wer auf illegale Art Geld verdient, muß ja sein Geld irgendwo lassen. Wenn es viel Geld ist, ist das gar nicht so einfach. Das Finanzamt interessiert sich schließlich für Geld.«
    »Das brauchen Sie mir nicht zu erklären.«
    »In New York gibt es ein Gangstersyndikat, das aus gewissen Gründen Geld außerhalb des Bundesstaates New York anlegen will. So lautet die Information, die wir erhielten. Und zwar kam dieses Syndikat auf den Gedanken, Ihnen Ihre Highway-Hotels abzukaufen.«
    »Ich verkaufe nicht.«
    »Sir, Sie haben mich nicht richtig verstanden. Ich sagte: Ein Gangster-Syndikat will Ihre fünf Hotels kaufen.«
    »Und Sie haben gehört, daß ich sagte: Ich verkaufe nicht.«
    »Jetzt erinnern Sie mich an den kleinen Jungen, der Angst hatte vor dem Dunkelwerden und immer wieder rief: Ich will nicht, daß die Sonne untergeht, ich will nicht, daß die Sonne untergeht!«
    Anderson warf mir einen grimmigen Blick zu.
    »Vielleicht hatten Sie noch nie mit richtigen Gangstern zu tun«, fuhr ich fort. »Wenn ein Syndikat beschließt, Ihre Hotels zu kaufen, werden sie sie bekommen — sogar zu einem Spottpreis.«
    »Wenn ich so ein butterweicher Versager wäre, hätte ich keine hundert Dollar zusammenbekommen, Mister.«
    »Ich halte Sie nicht für weich. Aber ich kenne die Gangster, die hier aktiv geworden sind. Und ich sage Ihnen, daß es denen nichts, aber auch gar nichts ausmacht, Sie mit allen, mit allen Mitteln kleinzukriegen.«
    »Zum Beispiel?«
    »Sie wissen längst, wovon ich spreche. Der Handelsvertreter, der in einem Ihrer Hotels vom sechsten Stock auf die Fahrbahn der Autobahn stürzte, wollte keinen Selbstmord begehen. Er ist auch keinem Unfall zum Opfer gefallen.«
    »Das hat aber die zuständige Polizei festgestellt!«
    »Natürlich. Weil es keine Beweise für die einzig noch übrigbleibende Theorie gab, daß er nämlich absichtlich hinausgestürzt und folglich ermordet wurde. Aber Sie und ich wissen das, Mr. Anderson.«
    Der Alte faßte mich scharf ins Auge. »Cotton, eh?« wiederholte er.
    »Ganz recht.«
    »Ich muß mich vergewissern.« Er nahm den Telefonhörer: »Verbinden Sie mich mit dem FBI in New York.«
    Er wartete einen Moment, bis er die Verbindung hatte. Anderson fuhr fort: »Hier spricht Steve Anderson. Geben Sie mir einen Ihrer leitenden Leute. Wen? Mr. High? Okay. — Hallo, hier ist Anderson. In meinem Büro sitzt ein aufgeweckter Junge und behauptet, von Ihrem Laden zu sein. Cotton heißt er, sagt er. — Bitte.«
    Er hielt mir wortlos den Hörer hin. »Hallo, Chef«, sagte ich. »Ich halte es für ratsam, daß ich gegenüber Mr. Anderson meine Identität aufdecke. Sie wissen ja, daß ich den Dienstausweis

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