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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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als wollte sie sich ein wenig die Füße vertreten. Aber McPherson durchschaute ihr Manöver: Sie wollte sich nur gründlich umsehen. Einen Augenblick zögerte McPherson. Dann bückte er sich zu der Werkzeugablage und ergriff einen schweren. 32er Sch rau benschlüssel.
    ***
    Ich wollte mein Zimmer aufsuchen, um von dort zu telefonieren. Als ich aus dem Fahrstuhl stieg, sah ich im Flur einen Mann stehen, der mir den Rücken zuwandte. Er trug eine dunkelblaue Farmerhose mit deutlich abgesteppten Nähten und eine Windjacke, deren Kragen hinten hochgestellt war. Der Bursche strolchte allzu nahe an meiner Zimmertür herum, als daß es mir hätte gleichgültig sein können. Ich ging auf- leisen Sohlen zu ihm. Der Teppich dämpfte meine Schritte bis zur Geräuschlosigkeit.
    »Warten Sie auf jemand, Mister?« fragte ich, als ich zwei Schritte hinter ihm stand.
    Er drehte sich um.
    »Ja, auf dich!«
    Es war Steve Dillaggio, ein G-man wie ich und einer unserer bewährten Kollegen aus New York. Wir grinsten uns freundschaftlich zu.
    »Hallo«, sagte ich. »Du siehst ja aus wie ein Wilddieb.«
    »Ich bin ein Jagdaufseher«, erwiderte Steve und hob den ausgestreckten Zeigefinger hoch. »Das ist ein sehr wesentlicher Unterschied. Aber du siehst ramponiert aus. Hattest du in letzter Zeit irgend etwas Handgreifliches auszustehen?«
    »Und ob!« sagte ich. »Ich machte die Bekanntschaft von drei Männern, die mir um jeden Preis einzureden versuchten, daß ich morgen früh abreisen möchte. Aber komm mit in mein Zimmer. Da können wir ungestört miteinander sprechen.«
    Ich zog den Schlüssel, bückte mich aber zuvor tief hinab zum Erdboden. Seit ich hier wohnte, hatte ich noch jedesmal beim Verlassen des Raumes ein Haar über die Türritze geklebt. Aber jetzt war es zum erstenmal zerrissen. Ich richtete mich wieder auf. »Ist etwas?« fragte Steve.
    »Ich muß Besuch gehabt haben, während ich nicht da war«, erwiderte ich leise. »Vielleicht ist er sogar noch drin.«
    »Dann sollten wir ihn nicht länger warten lassen«, meinte Steve. »Mit zwei Mann wird dein Besuch ja wohl nicht rechnen.«
    »Kaum«, entgegnete ich grimmig. »Und damit auch nicht!«
    Ich zog meinen braven 38er. Steve zuckte mit den Achseln, griff unter seine weite Joppe und brachte die gleiche Waffe zum Vorschein. Ich legte den Zeigefinger an die Lippen, Steve nickte, und ich führte geräuschlos den Schlüssel ein. Millimeterweise bewegte ich ihn. Zum Glück hatten sie hier tadellos geölte Schlösser.
    Die Tür war nicht mehr abgeschlossen. Ich ließ den Schlüssel stecken und legte die Hand auf den Drehknauf. Kaum hatte ich ihn ein wenig bewegt, da nahm mir auf der Innenseite jemand die restliche Arbeit ab. Der Türknauf drehte sich gewissermaßen von selbst.
    Den Bruchteil einer Sekunde nur war ich überrascht. Dann begriff ich schlagartig. Ich gab Steve i einen kräftigen Stoß vor die Brust, der ihn in den Flur zurückwarf, und schnellte mich selbst in die entgegengesetzte Richtung von meiner Zimmertür weg. Das alles dauerte nicht länger als allenfalls eine halbe Sekunde. Aber während ich noch mitten im Sprung war, krachte es hinter mir; Staub, Steinbrocken und Rauch quirlten durcheinander, eine Druckwelle brauste an mir vorüber — und dann landete ich ziemlich unsanft auf meinen Gliedern. Ich hustete.
    »Ich bleibe doch lieber im Wald«, krächzte Steve hinter mir.
    Ich wälzte mich herum und rieb mir den feinen Kalkstaub aus den Augen. Da, wo noch vor einer Sekunde meine Zimmertür gewesen war, gab es jetzt nichts als ein beachtliches Loch. Im Flur lagen Stücke der Tür, Brocken aus der Wand, und Fetzen von schwelendem Teppich.
    In einem Glaskasten, der in die Flurwand eingebaut war, hing ein Feuerlöscher. Der Teppich war imprägniert' und wäre vielleicht von selbst verlöscht, aber ich hielt es trotzdem für ratsam, ein bißchen herumzuspritzen. Steve sah mir zu, wobei er sich ein übers andere Mal durch sein schütteres blondes Haar strich.
    »Hast du es gerochen?« fragte er.
    »Nein. Aber gefühlt, als ich den Türknauf bewegte. Sie müssen eine Bombe daran gehängt haben.«
    »Liebenswerte Mitmenschen«, sagte Steve trocken. »Hast du eine Ahnung, wer es gewesen sein könnte?«
    »Ich denke schon. Aber das werden wir denen erst einmal beweisen müssen. Darf ich dich einladen, meine Residenz zu betreten? Stolpern Sie bitte nicht über das Loch im Fußboden, Sir. Und setzen Sie sich nicht auf die Höllenmaschine im Sofa.«
    »Keine Angst, mein

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