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Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kollege. Harrigan heißt er, glaube ich.«
    »Carrigan«, verbesserte ich nach dem, was ich auf dem Lieferschein der Wäscherei gelesen hatte.
    »Richtig, ja!« rief die alte Dame lebhaft. »Dean Carrigan. Es ist eine Ewigkeit her, seit ich das letzte Mal beruflich etwas von ihm hörte.«
    »Sie werden beruflich nie wieder etwas von ihm hören«, sagte ich ernst. »Mr. Carrigan tat dasselbe wie Sie: Er ließ sich von Gangstern anheuern. Jetzt liegt er zerschmettert unten auf dem Highway.«
    Die beiden alten Leutchen sahen mich erschrocken an.
    »Das Fenster in seinem Zimmer hat ein großes Loch«, sagte ich. »Und da das Zimmer im zwölften Stock liegt…«
    Die alte Dame schlug entsetzt die Hand vor den Mund. Der Mann preßte seine dürren Greisenhände auf die Knie, um das Zittern zu verbergen.
    »Wenn die Kerle kommen, um Ihnen neue Anweisungen zu geben, sagen Sie besser nicht, daß Sie es sich anders überlegt haben«, riet ich dem Paar. »Tun Sie so, als gingen Sie auf alles ein. Und sobald Sie wieder allein sind, versuchen Sie, mich zu erreichen. Ihre einzige Chance ist, daß wir die Halunken schnell genug überführen können. Dazu brauche ich in erster Linie eine genaue Beschreibung der Person, die sich mit Ihnen in Verbindung setzt. Prägen Sie sich also gründlich, aber um Himmels willen unauffällig das Äußere des Burschen ein, der sich bei Ihnen melden wird. Und hören Sie sich genau an, was er von Ihnen verlangt. Wenn Sie mir das alles schnellstens mitteilen, werde ich versuchen, Sie soweit wie möglich aus der Geschichte herauszuhalten.«
    Die alte Lady gab den Ausschlag. Sie versprach, daß sie sich nach meinen Ratschlägen richten wollten. Ich verabschiedete mich von ihnen. Zu diesem Zeitpunkt versprach ich mir nicht viel von dieser Vereinbarung. Im günstigsten Falle, so glaubte ich, würde sie uns eines von sehr vielen Mosaiksteinchen liefern, die nötig sind, um diese Geschichte einmal klar und mit ausreichend Beweisen untermauert vor Gericht bringen zu können. Aber ich sollte mich irren. Es war diese Übereinkunft mit den zwei verängstigten und verwirrten alten Leuten, die einigen hundert Menschen buchstäblich das Leben retten sollte.
    ***
    Der Tankwart McPherson hätte, 'wie Hank Brewer auf der anderen Seite, um zehn Uhr abends abgelöst werden müssen. Seine Ablösung war auch gekommen. Aber McPherson ging nicht.
    »Ich habe noch keine Lust, schlafen zu gehen«, sagte er. »Ich leiste dir noch ein bißchen Gesellschaft.«
    Ricky Nellies, sein neunzehnjähriger Kollege, der die Nachtschicht hatte, begrüßte McPhersons Ankündigung mit einem dankbaren Grinsen.
    »Fein«, sagte er. »Da wird es mir nicht' so langweilig, wenn nichts los sein sollte. Hast du vorhin den Krach gehört?«
    »Sicher. Aber was war eigentlich damit? Von hier aus konnte man nichts sehen. Es wurde nur einen Augenblick lang hell, als ob es irgendwo geblitzt hätte.«
    »Und wie es geblitzt hat!« erwiderte der Junge und rieb sich über seine mit Sommersprossen übersäte Nase. »Du weißt ja, daß ich mich ein bißchen verspätet hatte. Ich wollte gerade mein Zimmer verlassen, da rumste es draußen. Die Fenster klirrten, und es gab diesen zuckenden Lichtschein, wie du schon sagtest. Ich mache an der Tür noch einmal kehrt und laufe zum Fenster. Und was sehe ich? Eine verdammt große Flamme im Weizenfeld, die aber schnell kleiner wurde. Verstehst du, was das soll? Hast du schon einmal gehört, daß sich ungemähter Weizen selbst entzündet?«
    McPherson strich sich über sein blauschwarzes Haar. Seine Backenknochen traten deutlich hervor und verrieten seine indianische Abstammung. Er schüttelte bedächtig den Kopf.
    »Nein«, erwiderte er. »Ich glaube nicht, daß es so etwas gibt. Vielleicht in Zeiten großer Dürre, wenn die Halme trocken wie Zunder sind. Aber davon kann, doch in diesem Jahr keine Rede sein.«
    »Weiß Gott nicht«, meinte der Junge. »Wir hatten genug Regen im Mai und noch in den ersten Juniwochen. So etwas Verrücktes! Ein Brand im Weizenfeld! Aber heute nacht scheinen ja am laufenden Band verrückte Dinge zu passieren.«
    »Wieso? Was gibt’s denn noch?«
    »Die Enkeltochter vom Alten soll umgebracht worden sein. Ich habe es von einem Küchenjungen gehört, der mit mir im Fahrstuhl fuhr. Aber das glaube ich nicht. Du weißt ja, wie die Kerle in der Küche sind. Sie sehen nichts von dem, was außerhalb der Küche vorgeht, und da erfinden sie wahrscheinlich selber ihre Gerüchte, damit sie ein

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