Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel

Titel: Jerry Cotton - 0540 - Terror im Highway-Hotel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Lieber«, erwiderte Steve in gönnerhaftem Tonfall. »Ich verspreche außerdem, daß ich die Blausäure in Ihrer Whiskyflasche nicht trinken werde. Aber wenn ich mir eine von den Zyankalizigaretten nehmen dürfte?«
    Wir marschierten beide ins Badezimmer und säuberten uns vom Staub, den die Explosion herumgewirbelt hatte.
    Wie jedesmal, wenn man gerade aus einer recht gefährlichen Lage ungeschoren herausgekommen ist, packte uns für ein oder zwei Minuten ein fast kindisches Hochgefühl. Vielleicht war es nur eine Äußerung der Freude darüber, daß man noch einmal davongekommen war. Wir flachsten noch, als wir zurück ins Wohnzimmer traten.
    Im Flur waren jetzt die neugierigen Gesichter einiger Männer aus den Nachbarzimmern zu sehen. Selbst eine Frau mit Lockenwicklern im Haar und einem wattierten Morgenrock um ihre tonnenhafte Gestalt schielte neugierig zu uns herein.
    »Lassen Sie sich, bitte, nicht stören, Herrschaften«, sagte ich. »Mir ist nur eine Flasche hochprozentiger Rum heruntergefallen. Schade um den schönen Stoff.«
    Steve drehte sich um, damit sie sein unverschämtes Grinsen nicht sehen konnten. Die Leutchen starrten mich offenen Mundes an. Irgend jemand murmelte etwas von Rücksichtslosigkeit und Unverschämtheit. Ich sah, daß etwa noch das obere Drittel der Tür vorhanden war, und schlug es ihnen vor den neugierigen Nasen zu. Es war mehr eine symbolische Geste, aber sie trollten sich doch.
    »Bei dir haben sie aber gehaust!« sagte Steve und zeigte auf den Haufen von Fetzen, die früher mal Oberhemden, Anzüge oder Unterwäsche gewesen waren. Ich deutete auf den Tisch, wo die demolierte Kameraausrüstung lag.
    »Da auch. Mit meiner ursprünglichen Absicht, ein paar schöne Bilder von manchen interessanten Zeitgenossen aufzunehmen, ist es damit auch erst einmal Essig. Komm, ich schlage vor, wir gehen in die Bar und erlauben uns auf den überstandenen Schrecken einen Schluck Whisky.«, »Sind wir nicht im Dienst?« fragte Steve und grinste anzüglich.
    Ich machte eine großzügige Geste.
    »Ich gebe uns beiden eine Viertelstunde Urlaub. Das haben wir uns verdient. Wenn ich den Türknauf nicht so langsam bewegt hätte, daß es mir auffallen mußte, als er sich von selbst weiterdrehte, müßte der Staat eine Menge Geld für unsere feierliche Beerdigung ausgeben, mein Lieber. Da wird er statt dessen wohl mit einer Viertelstunde Urlaub zufrieden sein können.«
    Steve zeigte mit einer umfassenden Handbewegung durch das Zimmer:
    »Und hier?«
    »Wer sich hier irgend etwas holen will, kann es meinetwegen tun«, sagte ich großzügig. »Vielleicht hat er sogar Glück und findet ein Paar Schnürsenkel, nachdem er sie zusammengeknotet hat.«
    Im Flur standen immer noch ein paar Männer beieinander, um den Krach zu diskutieren, der sie gestört hatte. Sie musterten uns mit unfreundlichen Blicken. Wir drückten uns an ihnen vorbei und betraten den nächsten Fahrstuhl.
    »Sieht so aus, als wollten die Kerle das Hotel heute nacht nicht zur Ruhe kommen lassen«, sagte Steve leise, während er auf den Knopf für das Erdgeschoß drückte. »Was meinst du?«
    Ich hielt ihm die Zigarettenschachtel hin.
    »Möglich, daß sie hier alles in vierundzwanzig Stunden erledigen wollen. Aber noch ist nicht aller Tage Abend. Wir sind auch noch da, denke ich.«
    »Bis jetzt haben wir aber noch nicht viel erreicht.«
    »Das will ich nicht sagen«, widersprach ich. »Ich habe drei Beschreibungen durchgegeben, von denen es mich wundern sollte, wenn sie nicht in unserer Kartei enthalten wären — nebst Fingerabdrücken und ausführlicher Vorstrafenliste. Und wenn wir erst einmal wissen, mit wem wir es zu tun haben, dann können wir auch unsererseits deutlicher werden.«
    Der Fahrstuhl hielt.
    »Geh schon vor«, bat ich Steve. »Ich habe am Empfang noch eine Kleinigkeit zu erledigen.«
    Mein Kollege nickte und durchquerte die große Halle, während ich mich zur Rezeption begab. Karin Hale sah ich durch eine offenstehende Tür in einem kleinen Büro sitzen, wo sie gerade eine Karteikarte ausfüllte. Ein rothaariges Mädchen von ungefähr fünfundzwanzig Jahren sprach mit ihr. Sie bemerkte, daß ich sie beobachtete, und sagte etwas zu Karin. Miß Hale blickte auf, erkannte mich und kam aus dem kleinen Büro heraus.
    »Ich brauche noch einmal Ihre Unterstützung, Miß Hale«, bat ich. »Sie erinnern sich, daß wir von drei Männern gesprochen haben? Der Riese, dann der mit dem schiefen Mund und noch der Mexikaner. Sie glaubten,

Weitere Kostenlose Bücher