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Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens

Titel: Jerry Cotton - 0546 - Der Gefaehrte des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
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vermisse ich Homes Gebbia«, antwortete er. »Und mein Motorboot ist auch verschwunden.«
    ***
    Ein Flugzeug der Küstenwache, das routinemäßig das Meer vor New Haven abflog, entdeckte das treibende Motorboot um sechs Uhr am Morgen. Der Pilot ging tiefer hinunter. Er identifizierte das Boot als einen Crowden-Ka.j üt-Kreuzer des Modells Barracuda. Ein Boot dieses Types war gestern vermißt gemeldet worden.
    Der Beamte der Küstenwache drückte seine Maschine in einer Kurve bis einige Dutzend Fuß auf das Wasser hinunter und drosselte die Geschwindigkeit. Er überflog das Boot. Auf dem Deck lag ein Mann auf dem Rücken, und die verkrampfte Haltung des Mannes alarmierte den Piloten.
    Er rief seine Zentrale. »Ich habe den vermißten Crowden-Kahn entdeckt«, meldete er. »Das Boot treibt in der Süd-Nordost-Strömung auf der Höhe von Cliff-Leuchtturm. Ich glaube, es befindet sich ein Toter an Bord.«
    Irgendein Beamter in der Zentrale der Küstenwache unterhielt gute Beziehungen zu der Redaktion der »New Haven Post«. Er gab dem Kriminalreporter der Zeitung einen Wink. Der Reporter, ein fixer Junge, charterte einen Hubschrauber, packte einen Fotografen in die Maschine und ratterte auf die See hinaus. Das Crowden-Boot war inzwischen von einem Kreuzer der Küstenwache ins Schlepp genommen worden, aber die Beamten hatten nichts an Bord verändert. Der Tote lag noch in derselben Haltung auf dem Deck.
    Obwohl der Kommandant des Küstenkreuzers dem Hubschrauber-Piloten Anweisung gab abzudrehen, ließ der Zeitungsreporter den Apparat soweit hinunterdrücken, daß der Fotograf einige Dutzend Aufnahmen schießen konnte. In den Kopfhörern der Funksprechanlage brüllte die Stimme des Offiziers der Küstenwache: »Hauen Sie ab, Mann, oder ich lasse Sie unter Feuer nehmen.«
    Der Reporter klopfte dem Piloten auf die Schulter: »Tu ihm den Gefallen! Wir haben alles, was wir brauchen!«
    Schon gegen Mittag brachte die »New Haven Post« ein Extrablatt. Die Hälfte der ersten Seite nahm ein Foto des toten Mannes auf dem Deck ein. Die Überschrift fragte: »Ist das der Mädchen-Mörder?«.
    Ich kaufte einem Boy das Blatt ab. Die Luftaufnahme war scharf genug, daß ich trotz des groben Druckrasters den Toten erkennen konnte. Der Mann auf dem Kajüt-Kreuzer war Homes Gebbia.
    ***
    Es war verdammt schwierig, Phil zu erreichen. Ich schaffte es erst am späten Nachmittag. Er meldete sich am Telefonapparat seines Hotelzimmers. »Geh zur Hölle, Jerry!« fluchte er. »Ich wollte gerade unter die Dusche kriechen. Seit vierundzwanzig Stunden bin ich praktisch nicht aus den Kleidern gekommen.«
    »Hat Homes Gebbia die Mädchen umgebracht?«
    »Keine Ahnung! Aber es spricht einiges dafür, daß er Francis Nocar umgebracht hat. So wie es jetzt aussieht, stahl er Colons Motorboot, steuerte es zu dem Nocar-Grundstück, brachte die Frau um und türmte. Zwei oder drei Stunden später beging er Selbstmord. Er erschoß sich mit einer Kanone des gleichen Kalibers, mit dem der Maskierte auf dem Dach in der Eston Street um sich schoß. Ob es sich wirklich um dieselbe Waffe handelt, steht noch nicht fest. Der Mikrovergleich muß noch durch geführt werden.«
    »Hast du Paul Colon gesprochen?«
    »Selbstverständlich! Den Mann brachte der Gedanke, wochenlang mit dem Mörder seiner Verlobten unter demselben Dach gelebt zu haben, fast um den Verstand. Übrigens traf ich Diane Jagg bei ihm, und ich glaube, ihre Aufgabe besteht darin, ihn zu trösten.«
    »Na und?« knurrte ich. »Habt ihr Melvin Acer inzwischen vernommen?«
    »Schon am Vormittag! Er kam mit dem nächsten Flugzeug aus New York zurück, als er von dem Mord erfuhr. Er brachte es fertig, Tränen in seine Augen zu zaubern. Sein und Vic Crunks Alibi sind lückenlos. Die anderen Mitglieder der Gang haben wir noch nicht überprüft, aber ich fürchte, es wird eine völlig überflüssige Arbeit werden. Hat Acer sich übrigens inzwischen für dich interessiert?«
    »Noch nicht, und ich finde das recht seltsam.«
    »Noch seltsamer scheint es mir zu sein, daß Francis Nocar offenbar wußte, oder wenigstens ahnte, daß sie auf Acers Abschußliste stand. Bei uns meldete sich ein gewisser Ralph Dressing, von Beruf Börsenmakler. Er spekulierte für Francis Nocars Rechnung. Sie rief ihn etwa um neun Uhr an, verlangte, daß er sofort zu ihr käme, und Dressing traf ungefähr um zehn Uhr bei ihr ein. Sie unterhielten sich etwa eine halbe Stunde lang, und Francis Nocar beauftragte den Makler, alle ihre Aktien

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