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Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatten! Er trat an das Telefon und wählte eine Nummer. »Helen Latimer«, meldete sich eine Mädchenstimme.
    »Mr. Worthing bitte«, sagte Monelli. Worthings Stimme ertönte nur wenig später aus der Hörmuschel. »Ja, bitte?«
    »Sie waren so freundlich, uns einen Tip zu geben«, sagte Monelli. »Wir werden uns dafür revanchieren, Sir. Ohne den Tip hätte ich den Kerl nicht so schnell erwischen können.«
    »Das ist wirklich verrückt!« sagte Worthing verblüfft. »Ihre Stimme klingt wie die von Ihrem Boß!«
    Monelli grinste. »Nochmals vielen Dank!« sagte er und legte auf. Er starrte ins Leere. Seine Backenmuskeln traten deutlich sichtbar hervor. »Und jetzt zu dir, Jerry Cotton!« sagte er mit leiser, entschlossener Stimme.
    ***
    21. Juni, 9.30 Uhr. Der Bericht, den Phil und ich dem Chef erstatteten, war sachlich kurz. Unsere bisherigen Bemühungen hatten noch keinen Erfolg gebracht. Es war uns zwar gelungen, ein paar kleinere Rausehgiftpeddler aus Carters Bekanntenkreis verhaften zu lassen, aber offenbar hatte der Gesuchte keinem dieser Schmalspurgangster das gestohlene Rauschgift angeboten.
    Um 9.45 Uhr klingelte auf Mr. Highs Schreibtisch das Telefon. Der Chef nahm den Hörer ab und meldete sich. Seine Sekretärin stellte während der Morgenbesprechung nur sehr wichtige Gespräche durch. Phil und ich sahen, daß Mr. High ein sehr ernstes und sogar nachdenkliches Gesicht machte. Dann bedankte er sich und legte auf.
    »Sie haben Carter gefunden - heute morgen gegen sechs Uhr, unweit vom Pier 24. Er lag unter einer Laderampe. Ermordet. Erwürgt. Der Tod ist gegen Mitternacht eingetreten.«
    Mr. High griff nach dem Kugelschreiber und klopfte damit auf die Schreibtischplatte. »Erwürgt«, wiederholte er leise, »und zwar in der gleichen Weise, wie Monelli seine Opfer zu töten pflegte!«
    »Das ist sicherlich symbolisch zu verstehen«, vermutete Phil grimmig. »Monellis Haufen hat zurückgeschlagen, das liegt doch auf der Hand!«
    »Der Tote ist inzwischen in das Leichenschauhaus eingeliefert worden. Die Untersuchung leitet Lieutenant Shriber vom zweiten Morddezernat. Es wird am besten sein, Sie setzen sich mit ihm in Verbindung.«
    Eine halbe Stunde später tauchten Phil und ich in die klinisch saubere, von einem aufdringlichen Desinfektionsmittel erfüllte Atmosphäre des Leichenschauhauses ein. Wir hatten das Glück und trafen Dr. Sperber, der für Tony Carters Obduktion zuständig war, auf unserem Weg zum Saal 2.
    Sperber war einer jener kühlen Arzttypen, die nur ihren Beruf kennen.
    Um so mehr überraschte uns das, was er zu sagen hatte: »Es kann nur Monelli gewesen sein, meine Herren!«
    »Monelli sitzt in der Todeszelle«, gab Phil zu bedenken.
    »Sind Sie sicher?« fragte Dr. Sperber spöttisch.
    Phil schenkte mir einen kurzen Blick, der halb belustigt und halb verärgert war, und sagte dann zu Dr. Sperber: »Ja, ich bin völlig sicher. Es handelt sich um einen Nachahmungstäter, das unterliegt wohl kaum einem Zweifel.«
    Dr. Sperber rückte sich die randlose Brille zurecht. »Es ist nicht meine Aufgabe, kriminalistische Schlüsse zu ziehen. Das überlasse ich Ihnen. Für mich gibt es nur den rein medizinischen Befund. Und der deckt sich in diesem Fall haargenau mit den Details, die ich an Monellis früheren Opfern bemerkte. Hier ist der Bericht, meine Herren. Es ist das Original. Ich muß Sie bitten, es mir vor dem Verlassen des Hauses zurückzugeben.«
    Er verbeugte sich knapp und ging davon. Phil und ich öffneten die Akte. Es wimmelte darin von medizinischen Fachausdrücken. Immerhin begriffen wir, daß der Täter den gleichen Trick angewandt hatte, der Monellis Opfern zum Verhängnis geworden war.
    »Verstehst du das?« fragte Phil.
    Ich zuckte die Schultern. Wir sahen uns den Toten an, lieferten den Bericht bei Dr. Sperber ab und setzten uns dann wieder in meinen Jaguar. Das Wagentelefon summte. Ich nahm den Hörer ab und meldete mich. Mr. High war am Apparat.
    »Wir haben soeben eine fantastische Aussage zu hören bekommen«, informierte er mich. »Ein Zeuge will Monelli gesehen haben - Hank Monelli!«
    »Das interessiert mich, Sir. Wer ist der Zeuge, und wo können Phil und ich ihn erreichen?«
    »Im 48. Revier. Wenn Sie sofort hinfahren, können Sie mit ihm sprechen.«
    »Verstanden, Sir.« Ich legte auf und brauste Sekunden später ab. Der Mann, den wir kurz darauf kennenlernten, hieß Donald Crampton. Er war ein 60jähriger Exfarmer mit ledern wirkender Gesichtshaut. Crampton erzählte

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