Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle

Titel: Jerry Cotton - 0547 - Der Wuerger aus der Todeszelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
uns, daß er vor einigen Jahren seine Farm verkauft habe und nach New York gezogen sei, um seinen Enkelkindern nahe sein zu können. Er hatte in der Nähe von Monelli gewohnt und den Gangster fast täglieh gesehen. »Ich interessierte mich für ihn«, meinte Crampton. »Ich kannte bald jede seiner Bewegungen - die Art, wie er lief und den Kopf hielt, seine Stimme, seine Kleidung, seine kleinen Angewohnheiten. Ich war dabei, als er verurteilt wurde, und mich rührte fast der Schlag, als ich ihm gestern in die Arme lief. Er sah verändert aus, sein Haar war voller und dichter, aber es war noch immer der alte Hank Monelli, das kann ich beschwören!«
    »Wann und wo haben Sie Monelli gesehen?«
    »Gestern nacht, so gegen elf Uhr. Er stieg in einen Wagen, der genau unter einer Laterne stand. Ich habe ihn ganz deutlich gesehen, Sir!«
    »Haben Sie sich die Nummer gemerkt?«
    »Ja, aber der Cop behauptet, diese Nummer gäbe es gar nicht.«
    »Stimmt«, bestätigte der Polizist. »Wir haben uns sofort mit der Steuerbehörde in Verbindung gesetzt. Die Nummer, die Mr. Crampton gesehen haben will, existiert nicht.«
    »Dann war sie gefälscht!« knurrte Crampton. »Der Mann war Monelli. Darauf leiste ich einen Eid!«
    Phil und ich stellten noch einige Fragen. Vor allem ließen wir uns mitteilen, wo Crampton den Gangster beobachtet haben wollte. Unsere Gesichter wurden nachdenklicher, als uns dämmerte, daß unweit dieser Stelle Monellis starker Mann wohnte - Dick Barton.
    Der Cop gähnte. »Noch eins. Ich habe vorsichtshalber mit dem Zuchthaus gesprochen, obwohl ich wußte, was Mr. Crampton gesehen haben will. Hank Monelli sitzt nach wie vor in der Todeszelle - es kann auch gar nicht anders sein!«
    »Er war es!« sagte Crampton halsstarrig. »Nur sein Haar war verändert. Ich möchte wetten, daß er eine Perücke trug.«
    ***
    Die Zellentür öffnete sich. Ein kleiner Mann im Arztmantel trat ein. Er wurde von einem Assistent und zwei Wächtern begleitet. »Ich bin Dr. Sheffield«, stellte sich der Arzt vor.
    Henry Hopkins setzte sich auf. »Ja, Sir?«
    »Der Anstaltsdoktor, der Sie bislang behandelte, ist gestern das Opfer eines Autounfalls geworden«, meinte Dr. Sheffield. »Von nun an bin ich für Sie zuständig.«
    »Geht in Ordnung, Doktor«, sagte Hopkins desinteressiert. »Ich glaube nicht, daß ich Ihre Dienste in Anspruch nehmen muß. Ich fühle mich schon wieder fit. Der kleine Schwächeanfall hatte nichts zu bedeuten.«
    Dr. Sheffield hatte eine Halbglatze und ein rundes freundliches Gesicht. Er schüttelte den Kopf. »Ich mache mir von den in meine Obhut gegebenen Patienten gern ein eigenes Bild. Bitte, entblößen Sie Ihren Oberkörper! Ich möchte Sie untersuchen.«
    Henry Hopkins kam zögernd der Aufforderung nach. Dr. Sheffield setzte sein Stethoskop an und klopfte Hopkins’ Brust und Rückenpartie mit den Fingern ab. Er war sehr ernst dabei und verzog keine Miene. »Heute nachmittag lasse ich Sie röntgen«, sagte er.
    »Das ist schon einmal gemacht worden«, behauptete Hopkins. Er hatte plötzlich Angst vor der Untersuchung.
    »Um drei Uhr erwarte ich Sie!« sagte Dr. Sheffield zu Henry.
    »Geht in Ordnung, Sir«, sagte einer der Wächter.
    Der Arzt und sein Assistent verließen zusammen mit den beiden Beamten die Zelle. Henry Hopkins setzte sich. Er war wie betäubt. Der Schieber an der Tür glitt mit einem Quietschlaut zur Seite. In dem kleinen Viereck zeigte sich das Gesicht eines Wächters. Hopkins wußte, daß der Mann Larry Taylor hieß.
    »Freuen Sie sich doch, Mann!« sagte Taylor. »An Ihrer Stelle wäre ich dankbar für die kleinste Abwechlung.«
    »Was passiert draußen?«
    »In der Stadt? In der Welt?« fragte Taylor. »Da versäumen Sie nichts. Gestern abend ist wieder mal einer umgebracht worden - im Monelli-Stil.« Er räusperte sich verlegen. »Ich wollte Ihnen nicht zu nahe treten, aber Sie wissen ja, was die Presse zu Ihren Methoden sagte.«
    »Was sagte sie denn?«
    »Es hieß damals, daß Sie wie kein anderer getötet hätten, mit einer unverkennbaren Methode, die gewissermaßen Ihre persönliche Handschrift trug.«
    »Ach ja, richtig - und mit dieser Methode wurde gestern ein Mensch getötet?«
    »Ja, ein gewisser Tony Carter. Es wird vermutet, daß er Ihre Frau beraubt hat — eine Zeitung läßt das jedenfalls durchblicken. Die anderen schreiben davon nichts.«
    »Lassen Sie mich jetzt in Ruhe!« warf Henry Hopkins barsch dazwischen. Der Wächter zog ein beleidigtes Gesicht und schloß

Weitere Kostenlose Bücher