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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Teufel was bedeuten mochten. Wir durchquerten sein Vorzimmer und stiegen die Treppe hinunter zum Erdgeschoß, wo wir die Tür in den Hof fanden. Es gab zwei Ausfahrten, und beide waren von großen Flügeltoren begrenzt, die beide offenstanden. An einer Verladerampe wurde gerade ein blauer VW-Transporter mit Kisten und Körben beladen. O’Brien verglich das Kennzeichen, schüttelte aber den Kopf.
    Wir traten durch die Schiebetür in eine riesige Halle, die durch große Fenster so viel Licht bekam, daß sie tagsüber keine elektrische Beleuchtung brauchte. Gleich vorn neben der Tür war mit Glaswänden eine Art Büroraum abgegrenzt, und dahinter saßen ein etwa vierzigjähriger Mann, der einen blauen Kittel trug, und eine höchstens neunzehnjährige junge Dame mit zierlicher Gestalt und brandrotem Haar. O’Brien klopfte leicht gegen die Glastür und stieß sie auf, ohne eine Antwort abzuwarten.
    »Guten Morgen«, sagte der Sergeant. »Mr. Hopkins, ja?«
    »Stimmt, ja, der bin ich«, erwiderte der Bursche in dem blauen Kittel, stand auf und zog den Kittel aus. »Warum? Was ist denn?«
    Wir hatten O’Brien gesagt, daß er uns so lange nicht vorstellen sollte, solange er nicht ausdrücklich darum gebeten wurde. Also verharrten wir schweigend neben der Tür und verfolgten das Gespräch zwischen O’Brien und dem Angestellten der Wäscherei. Für meine Begriffe trat Hopkins ein bißchen zu selbstsicher auf.
    »Wo steht der Transporter, der das Kennzeichen hat…« O’Brien las es aus seinem Notizbuch vor.
    »Der ist unterwegs«, sagte Hopkins sofort und zog sich seinen grauen Sakko an. Beide Taschen beulten stark aus, aber vielleicht war er ein Pfeifenraucher, der eine Menge Utensilien mit sich herumtrug.
    »Mit welchen Fahrern?« fragte Sergeant O’Brien.
    Ich bedachte das junge Mädchen mit einem kurzen Blick. Eben schien es mir, als hätte sie etwas sagen wollen, aber dann senkte sie den Kopf wieder über die Schreibmaschine.
    »Da muß ich nachsehen«, brummte Hopkins und kam von der uns und der Tür gegenüberliegenden Seite herüber zu dem kleinen Schreibtisch, an dem das rothaarige Mädchen saß. Er beugte sich vor. »Gestatten Sie mal, Miß Delaney.« Es sah zuerst aus, als wollte er über ihre Schulter hinweg nach irgendwelchen Papieren auf ihrem Schreibtisch greifen. Aber er hatte etwas ganz anderes vor. Urplötzlich hielt er eine automatische Pistole in seiner rechten Hand, während er mit der linken das Mädchen am Hals packte und eng an sich preßte.
    »Gehen Sie auf die andere Seite«, sagte er. »Oder die Kleine hat das Nachsehen.«
    Der Sergeant sah uns fragend an.
    »Gehorchen Sie«, sagte ich.
    O’Brien ging um die Schreibtische herum auf die der Tür abgelegene Seite. Ihm folgte Phil, und er hielt die Arme so deutlich vom Körper ab, daß Hopkins nichts zu befürchten hatte. Als letzter schob ich mich in ihre Richtung und benahm mich ähnlich wie Phil, aber ich sagte dabei: »Machen Sie keinen Unsinn, Hopkins. Gegen Sie liegt noch nichts vor. Es kann also nicht allzu schlimm für Sie werden. Spielen Sie jetzt nicht den wilden Mann!«
    Er ging rückwärts auf die Tür seiner Glaskabine zu, aber er zog das ängstlich auf uns blickende Mädchen mit sich.
    »Sie sind ein Narr, wenn Sie glauben, daß Sie mit so was davonkommen, Hopkins«, warnte ich eindringlich. »Legen Sie die Pistole auf den Schreibtisch und lassen Sie das Mädchen los!«
    Er hatte die Tür erreicht. »Ihr bleibt hier stehen«, forderte er. »Wenn ihr euch vom Fleck rührt, schieße ich dem Mädchen die erste Kugel in den Arm. Und das kann sich dann allmählich steigern!«
    »Okay«, sagte ich laut und deutlich. »Wir denken nicht daran, Miß Delaney in Gefahr zu bringen! Schwirren Sie ab, Mann!«
    Langsam bewegte er sich rückwärts auf die offenstehende Schiebetür zu, wobei er das Mädchen mitzog. Wir warteten, bis er draußen auf dem Hof aus unserem Blickfeld verschwand.
    »Stop!« rief ich dem Sergeanten zu, der dem Kerl nachrennen wollte. »Wenn der darauf wartet, haben Sie eine Kugel im Schädel, wenn Sie die Nase im Türspalt sehen lassen. Ruhig!«
    Wir lauschten. Draußen heulte ein Automotor auf. Ich lief zur Schiebetür und peilte vorsichtig um die Ecke. Ein gelber Dodge schoß aus der Reihe der auf dem Firmenparkplatz abgestellten Fahrzeuge. Mit quietschenden Reifen kam er zum Stehen, als Hopkins die Automatik von Rückwärts auf Vorwärts umschaltete. Der Wagen machte einen Satz nach vorn.
    Hopkins hatte durch Zufall die

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