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Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod

Titel: Jerry Cotton - 0549 - Ich und der schleichende Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
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Gesicht. Es dauerte eine Weile, bis mir einfiel, was geschehen war. Ich fragte natürlich sofort nach Allan — das ist mein Mann. Der Narbige sagte, ich brauchte mir keine Sorgen zu machen, Allan ginge es gut und in ein paar Tagen würde er wieder zu Hause sein. Wenn ich natürlich Schwierigkeiten zu machen versuchte, würde Allan es büßen müssen.«
    »Und dann verlangte er, daß Sie in der Firma Ihres Mannes anriefen?«
    »Ja. Ich habe es getan, weil ich Allan nicht in Gefahr bringen wollte. Aber ich glaube, ich habe unmöglich gewirkt. Ich war viel zu aufgeregt und voller Angst, als daß ich glaubwürdig gewesen sein kann.«
    »Da haben Sie allerdings recht, Mrs. Eagle. Kurz nach Ihrem Anruf wurden wir schon von der Firma verständigt. Aber berichten Sie bitte weiter.«
    »Kurz nach meinem Anruf klingelte es. Ich war sehr erschrocken, aber der Narbige sagte, ich sollte öffnen. Draußen stand ein Sergeant vom Revier. Heute früh ist nämlich unser Junge von einem Auto angefahren worden. Ich darf gar nicht daran denken…« Tränen stiegen ihr in die Augen.
    Phil beugte sich vor. »Sie brauchen sich keine Sorgen zu machen, Mrs. Eagle. Wir haben mit dem Krankenhaus telefoniert. Ihr Sohn wurde vom Wagen zur Seite geschleudert und hat sich zwei Rippen gebrochen. Er ist operiert, und es besteht keinerlei Gefahr. Er wird bestimmt bald gesund werden. Im Augenblick dürfte er nur im Narkoseschlaf sein«
    »Zwei Rippen? O Gott!«
    »Es ist wirklich nicht gefährlich, Mrs. Eagle. Es hätte viel, viel schlimmer ausgehen können. Bitte, versuchen Sie jetzt, sich wieder auf die Ereignisse von heute früh zu konzentrieren. Erzählen Sie weiter.«
    »Ich war sehr erschrocken, als ich den Sergeanten sah. Ich wollte ihn nicht hereinlassen, aber er war schon im Wohnzimmer, bevor ich mich von meinem Schreck erholt hatte. Ich lief dem Sergeanten von der Tür nach. Der Narbige hatte plötzlich keinen Kittel mehr an. Ich möchte wissen, wo er so schnell…«
    »Wir fanden den Kittel unter einem Sessel, Mrs. Eagle«, sagte Phil.
    »Ach so. Deshalb… Ich war so verwirrt, ich wußte gar nicht, was ich sagen sollte. Der Narbige nahm es mir ab. Er sagte, er wäre mein Bruder. Es kam mir fast so vor, als ob der Sergeant es nicht glaubte, aber er sagte nichts dazu«
    »Er hat fcs tatsächlich nicht geglaubt, Mrs. Eagle. Wie ging es weiter?«
    »Nachdem mir der Sergeant erzählt hatte, daß ich Ralph nicht besuchen dürfte, jedenfalls heute nicht, ging er wieder. Als die Tür hinter ihm zufiel, war ich einem Zusammenbruch nahe. Der Narbige sagte irgend etwas, aber ich hörte es gar nicht richtig. Ich wollte ins Schlafzimmer, mich aufs Bett legen und die Augen zumachen. Ich konnte einfach nicht mehr. Und als ich an der Schlafzimmertür war, gab es auf einmal in meinem Rücken einen scharfen Schmerz — und als ich dann wieder aufwachte, lag ich hier in diesem Bett.« Sie machte erneut eine Pause. Das unruhige Spiel ihrer Finger hatte aufgehört. Jetzt sah sie uns gefaßt an. »Bitte, helfen Sie meinem Mann!« sagte sie leise, aber eindringlich.
    »Wir sind dabei«, murmelte Phil. »Sagen Sie, Mrs Eagle, hat Ihr Mann beruflich mit Gas zu tun?«
    »Er hat ein neues Gas erfunden. Ich bin ja kein Chemiker und verstehe nichts von diesen Dingen, aber ich weiß, daß es ziemlich bedeutend sein muß.«
    Wir unterhielten uns noch etwa eine Viertelstunde mit der Frau, ohne daß noch etwas von Bedeutung herausgekommen wäre. Als wir schon wieder im Jaguar saßen, um zu der Bank zurückzufahren, brummte Phil: »Sie haben sweihunderttausend erbeutet. Aber sie waren mindestens zu fünft. Und für vierzigtausend pro Kopf sollten sie ein Kidnapping begehen, das mit Lebenslänglich bedroht ist?«
    »Sieh mal an«, sagte ich. »Haargenau das habe ich mir auch gerade überlegt. Sie werden sich von Eagle dieses Gas haben machen oder besorgen lassen. Aber warum sollten sie das eigentlich nur ein einziges Mal anwenden, wenn sie es schon haben?«
    »Richtig. Sie können jeden Augenblick den nächsten Überfall begehen.«
    »Da kann eigentlich nur noch eine helfen«, sagte ich nachdenklich.
    »Eine?« staunte Phil. »Wer denn?«
    »Die schwarze Lola«, sagte ich.
    ***
    In dem Glauben, seine Frau sei wie er in der Hand der Gangster und er könne ihr durch seine Mithilfe eine Folterung und Mißhandlung ersparen, hatte Allan Eagle schließlich dem Drängen der Verbrecher nachgegeben. Er hatte ihnen aufgeschrieben, welche Chemikalien er zur Herstellung des Gases

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