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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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frei. Fithmaron huschte hinein. Sorgfältig zog er die Tür hinter sich ins Schloß. Er sah nicht, daß ihm wieselflink ein kleiner Mann fast mit olivgrüner Hautfarbe folgte, daß dieser Mann sich dicht vor die Tür der Telefonzelle stellte und mit fast hypnotischem Blick auf Fithmarons rechte Hand starrte. Auf die Hand, deren Zeigefinger eben eine Nummer wählte. Die Nummer 535 - 7700.
    ***
    »Zum letztenmal, Coleman«, sagte ich scharf; »wer ist Ihr Boß?«
    Er schüttelte den Kopf. »Kein Wort von mir, G-man. Nach unseren Gesetzen bin ich nicht verpflichtet, meine Unschuld zu beweisen. Ihr müßt mir eine Schuld nachweisen können. Und schon gar nicht könnt ihr von mir verlangen, daß ich selbst die Beweise gegen mich auf den Tisch lege!«
    Er hatte verteufelt recht. Und das sagte ich ihm sogar. »Aber eines sollten Sie berücksichtigen, Coleman. Jetzt sitzen Sie noch hier vor mir. Sie wissen, was wir Ihnen vorwerfen. Das reicht, um Ihnen fünf bis zehn Jahre einzubringen. Wenn Sie uns helfen, wird das zweifellos vom Gericht berücksichtigt werden. Dann haben Sie es möglicherweise noch schneller überstanden. Doch vor etwa einer halben Stunde wurde ein kleiner Junge entführt. Nachdem die entsprechende Drohung heute nacht von dem Mann, der Sie hier herausholen will, ausgesprochen worden war! Jetzt steht das Leben dieses unschuldigen Kindes als Einsatz gegen Ihre Freiheit. Ich bin gezwungen, Sie laufenzulassen, um alles zu tun, das Leben dieses Kindes zu retten. Doch ich finde Sie wieder, Coleman. Und dann lautet die Anklage gegen Sie einwandfrei auf Mittäterschaft in einem Kidnappingfall. Sie kennen das Lindbergh-Gesetz!«
    »Lindbergh?« fragte er und bemühte sich, möglichst dumm aus dem Anzug zu schauen.
    »Spielen Sie kein Theater, Coleman«, mahnte Phil.
    »Sie wissen wohl noch nicht, wie ernst Ihre Lage ist«, gab auch Mr. High zu bedenken.
    »Es ist kurz nach acht«, erinnerte Coleman kaltschnäuzig. »Ich denke, um acht könnte ich…«
    Das Telefon durchschnitt seinen Satz. Es war ein grelles Dauerläuten, und wir wußten sofort, daß Myrna in der Zentrale nicht nur die Verbindung hergestellt, sondern auch ihren Zeigefinger auf dem Rufknopf liegen hatte.
    »Telefon für Sie, Jerry. Ein Mann, der behauptet, Sie wüßten Bescheid. Ich schneide mit!«
    Auch Mr. High schaltete mit einem Tastendruck, gleichzeitig mit dem Lautsprecher, das Tonbandgerät ein. Coleman war mit einem Schlag für uns eine Nebensache. Sollte er ruhig alles mithören.
    »Cotton?« kam die Stimme aus dem Lautsprecher. Schon nach diesen zwei Silben erkannte ich sie wieder. Es war der Mann, der mich in der Nacht angerufen hatte.
    »Ja, Cotton!«
    »Hallo, Greifer! Du weißt, mit wem du redest?«
    »Ja, ich weiß es. Und ich weiß, daß Sie daran denken, sich an das zu halten, was Sie selbst gesagt haben!«
    »Rede keinen Mist, Greifer. Du weißt, was ich verlange. Bis neun Uhr muß der Mann auf freiem Fuß sein, den du verhaftet hast. Das verlange ich!«
    Ich warf Coleman einen schnellen Blick zu. An seinem erregten Atmen und den flackernden Augen sah ich, daß er die Lautsprecherstimme sehr gut kannte. Er war plötzlich unruhig. Offenbar fürchtete er, daß der Mann, den er so gut und wir überhaupt nicht kannten, plötzlich einen Fehler machen würde. Er rutschte unruhig auf seinem Stuhl hin und her. Phil stand hinter ihm. Und beruhigend legte er ihm die Hand auf die Schulter. Unwillig schüttelte Coleman die Hand ab.
    »Ich werde Ihren Mann freilassen«, sagte ich.
    Erleichtert schloß Coleman die Augen.
    »Ich werde ihn freilassen«, fuhr ich fort, »sobald ich weiß, welchep Mann Sie meinen. Ich habe gestern drei Männer verhaftet.«
    »Drei?« fragte er verwundert.
    »Ja«, sagte ich schnell, obwohl es nicht die Wahrheit war. Ich hatte nur einen verhaftet. Coleman. »Sie verlangen zuviel von mir, wenn ich drei Männer laufenlassen soll.«
    »Einen will ich«, sagte er ruhig.
    »Welchen?«
    »Coleman, Brigg Coleman!«
    »Okay. Ich werde in wenigen Minuten Brigg Coleman auf freien Fuß setzen. Und Sie werden den Jungen…«
    Ich stutzte. Aus dem Lautsprecher kam ein merkwürdiges Geräusch. Ganz kurz nur. Und dann kam ein Dröhnen.
    »Hallo!«
    Keine Antwort. Die Verbindung bestand weiter, aber der Unbekannte antwortete nicht mehr. Für einen Moment hörten wir Stimmengewirr. Und dann wieder einen dumpfen Schlag. Dann herrschte Schweigen. Nur der Lautsprecher rauschte leise.
    Coleman fuhr hoch. »He, was ist? Warum redet ihr

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