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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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Polizeianwärters mit der dunkelblauen Uniform eines »vollwertigen« Stadtpolizisten vertauscht. Die ersten Sporen sollte er sich jetzt als Fahrer des im Dienst ergrauten Sergeanten Bradley verdienen.
    »Da ist doch kein Mensch drin!« sagte er leichthin.
    »Wir sind durchaus einer Meinung«, gab Bradley zu. »Es sieht ganz so aus, als ob der Wagen leer wäre. Aber du kannst nicht von vier Kidnappern erwarten, daß sie sich wie ein Begrüßungskomitee neben ihr Auto stellen, wenn ein Streifenwagen auf taucht.«
    »Wir verlieren Zeit dabei«, meinte Scotch unzufrieden.
    »Ich habe fünf Kameraden gekannt, denen die Dienstmütze auf den Sargdeckel gelegt wurde, weil sie keine Zeit verlieren wollten und dafür das Leben verloren haben«, sagte der alte Sergeant mit rauher Stimme. Der Junge schluckte betroffen.
    »Zentrale für 4138!« kam es aus dem Lautsprecher.
    »4138 hört!«
    »4138, fahren Sie bis auf 100 Yard an das verdächtige Fahrzeug heran. Schicken Sie dann Ihren Begleitbeamten zum Fahrzeug und geben Sie ihm Feuerschutz. Wir erwarten Ihre Meldung!«
    »Verstanden!« sagte Bradley. Der Junge schluckte wieder und hatte plötzlich ein rotglühendes Gesicht.
    »Los, abfahren!« sagte Bradley ruhig. »Hundert Yard, das ist bis zum nächsten Begrenzungspfahl!«
    »Nächster Begrenzungspfahl, okay«, sagte Bill Scotch leise. Langsam rollte der Streifenwagen vorwärts. Scotch sah nur den immer näher kommenden Begrenzungspfahl. Sein Kopf dröhnte vom Pulsschlag.
    »Stop!« sagte Sergeant Bradley. Mit einem Ruck kam der Wagen zum Stehen.
    »Hast du deine Kanone geladen, Boy?« fragte Bradley. »Und weißt du noch, wie man das Ding gebraucht, wenn es darauf ankommt?«
    »Ja, Sarge«, sagte der Jung-Polizist heiser.
    »Okay«, brummte Bradley. »Dknn mach deine Tür auf und setze dich so hin, daß du sofort auf den Beinen stehen kannst. Wenn du schießen mußt, schieß nicht aus so kurzem Abstand durch eine Scheibe. Bleib in Deckung und schieß durch den Spalt zwischen der offenen Tür und der Karosserie. Wenn du siehst, daß ich keine Chance mehr habe, fahre aus dem Feuerbereich. Ich hoffe, daß du dann wenigstens noch weißt, wie du die entsprechende Funkmeldung absetzen mußt!«
    »Aber, Sarge, die Zentrale hat doch…«
    Bradley winkte ab.
    Der Sergeant überprüfte noch einmal mit einem schnellen Blick sein langläufiges 38er Polizeimodell, brachte die Waffe in Anschlag und marschierte los.
    »Sarge!« rief Bill Scotch hinter ihm her.
    Streifenführer Jimmy Bradley ließ sich nicht beirren.
    ***
    Mit schleppenden Schritten ging der Gangsterboß Sammy Fithmaron durch die riesige Halle der Pennsylvania Station. Sein Blick wanderte zur riesigen Uhr in der halben Höhe der gigantischen Kuppel. 7.56 Uhr.
    Fithmaron lachte kurz auf. Er hatte sich diesen Tag völlig anders vorgestellt. Er hatte den Sprung zum ganz großen Boß machen wollen. Sieger gegen das FBI. Gebieter über eine unvorstellbare Menge des begehrtesten Rauschmittels dieser Zeit. Herr über Millionen Dollar. Geachtet in der Unterwelt. Gefürchtet bei der Polizei. Und jetzt?
    Er stand in der Halle der Penna Station und war im Begriff, New York zu verlassen. Arm wie eine Kirchenmaus. Ein paar tausend Dollar hatte man ihm gelassen. Den Rest hatte ein Gangster kassiert, den er nicht einmal kannte. Ein Mann, der sich zuerst hinter zahlreichen Mittelsmännern und zuletzt hinter einem grellen Scheinwerfer verborgen hatte. Der Chef des Killervereins, der jetzt im Begriff war, die Stellung einzunehmen, die Fithmaron angestrebt hatte.
    Grimmige Wut stieg in Fithmaron hoch. Grimmig, ja, aber auch ohnmächtig. Er wußte, daß er nichts tun konnte. Er hatte bedingungslos den Befehl des Unbekannten hinter dem Scheinwerfer auszuführen. Er wußte, daß jeder Versuch einer Mißachtung des Befehls gleichbedeutend mit seinem schnellen Ende war. Er kannte den Ruf des Killervereins. Und er kannte eine ganze Namensliste von Verbrechern, unter ihnen mächtige Gangster, die vom Killerverein liquidiert worden waren.
    Fithmaron blickte sich wie gehetzt um. Den Mann, der ihn verfolgte, sah er nicht. Dafür fiel sein Blick auf eine Reihe von Telefonkabinen. In diesem Moment kam ihm eine Idee.
    Jetzt war er zwar ein kleiner, entmachteter Gangsterboß mit einer ungewissen Zukunft, aber einen Triumph wollte er sich noch gönnen. Er hatte zwar nichts davon, aber er wollte wenigstens die Illusion genießen, Schnell ging er durch die Halle auf die Kabinen zu. Eine davon wurde gerade

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