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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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daß Sie in Ihrem Trainingsanzug keine Million Dollar stecken haben. Oder irre ich mich?«
    »Eine Million…«
    »Eben«, sagte Thomason. »Es wäre auch verdammt leichtsinnig, zum Frühsport eine Million mitzunehmen. Es turnt sich schlecht mit so viel Geld in der Tasche. Passen Sie auf, Whitespoon. Wir müssen jetzt erst den Jungen an einen Platz bringen, an dem er garantiert nicht gefunden werden kann. Das dauert von jetzt an eine Stunde. Nach Ablauf dieser Stunde werden wir uns mit Ihnen wieder in Verbindung setzen. Sie erfahren dann, wo Sie die Million abzuliefern haben. Es steht Ihnen frei, die Polizei zu benachrichtigen. Oder etwa den dafür zuständigen FBI. Allerdings müßten wir in diesem Fall unsere Forderung verdoppeln, aber das macht Ihnen vermutlich nichts aus. Sie sind ja jeder Bank für eine Million Dollar gut. Sobald Sie bezahlt haben, bekommen Sie den Jungen unbeschädigt wieder. Allerdings wird der Boy sein junges Leben auf ziemlich häßliche Weise aushauchen, sobald wir in Gefahr geraten, bevor wir das Geld haben. Ich kenne Sie verdammt gut, Whitespoon, und ich weiß, daß Sie ein Heißsporn sein können. Sie sind auch ein guter Sportler, und Sie könnten es fertigbringen, die Bullen zu benachrichtigen, ehe wir in Sicherheit sind. Ziehen Sie sich also bitte aus und schwimmen Sie in den Atlantik hinaus. Ist Ihre Uhr wasserdicht?«
    »Ja«, stammelte Whitespoon zitternd.
    »Okay, Whitespoon, dann schwimmen Sie bitte genau zehn Minuten geradeaus in den Atlantik hinein. Wenn ich recht orientiert bin, haben wir gerade Ebbstrom. Sie werden für den Weg zurück also schätzungsweise 15 Minuten benötigen. Diese Zeit reicht uns aus, um den Boy an den sichersten Platz in ganz New York zu bringen. Sie fahren anschließend wie üblich in Ihr Office, Whitespoon. Okay?«
    »Hören Sie…«, wollte Whitespoon weiterverhandeln, aber sein Gegenüber winkte ab.
    »Los, nehmne Sie Ihr Bad! Zehn Minuten weit hinaus!«
    Whitespoon sah, daß er keine andere Wahl hatte. Langsam streifte er den Trainingsanzug ab. Er warf noch einen letzten Blick auf das Fahrzeug. Dann ging er mit schleppenden Schritten auf den Strand zu.
    »Zehn Minuten, Whitespoon!« rief Thomason hinter ihm her. »Jede Minute früher bringt den Junior in Gefahr!«
    ***
    »Good Morning!« keuchte Phil.
    »Du wirst altersschwach«, stellte ich fest, »du keuchst!«
    Er maß mich mit einem verachtungsvollen Blick. »Du hast mich aus dem schönsten Morgenschlummer gerissen, zehn Minuten vor meiner normalen Zeit. Du hast mich gewissermaßen alarmiert. Ich rase wie von tausend Teufeln gehetzt hierher. Der Lift fährt mir vor der Nase ab. Ich renne die Treppe hoch, um dir beizustehen. Rase zu unserem Office, stolpere gegen eine ausgebaute Klimaanlage…«
    »Du wolltest doch, daß sie ausgebaut wird!« erinnerte ich ihn.
    »Meinst du, daran hätte ich noch gedacht?« fragte er erbost. »Jedenfalls konnte mir kein Mensch sagen, wo mein Schreibtisch mitsamt meinem Kollegen Jerry hingeraten ist.«
    »Zimmer 511«, sagte ich. »Der Mann im Glaskasten weiß es.«
    Das schrillende Telefon unterbrach unser Gespräch. Mr. High nahm den Hörer. Sekunden später zuckte er zusammen. Er betätigte die Taste für den Telefonverstärker, und mit der anderen Hand spielte er gleichzeitig Klavier auf den vielen Ruftasten. Ich brauchte kein Wort zu hören, um zu wissen, worum es sich handelte. Es gibt überhaupt nur eine einzige Situation, in der in Sekundenschnelle ein derart umfassender Alarm ausgelöst wird, wie es Mr. High in diesem Moment getan hatte: Kidnapping!
    Vom Flur her hörte ich die Alarmglocken schrillen.
    Aus dem Telefonhörer kam eine aufgeregte Stimme. Kurzatmig, aber deutlich. »… vier Männer in einem Chrysler, neues Modell, 66 oder 67. Kenn-Zeichen durch Säcke unkenntlich gemacht; Männer unkenntlich durch Strumpfmasken; mit den Verhältnissen offenbar sehr vertraut.«
    »Ihr Fall, Jerry!« sagte der Chef schnell.
    Ich wußte, was ich zu tun hatte. Noch während der mir im Augenblick noch unbekannte Anrufer seine Meldung weiter durchgab, hatte ich bereits den zweiten Telefonhörer in der Hand und löste die erste Fahndung aus: »Dreistaatenfahndung, Chrysler, vermutlich neuestes Modell, Baujahr 66 oder 67…«
    Weitere Einzelheiten hörte ich aus dem Lautsprecher. Schnell formulierte ich sie in unseren Fahndungstext um: »… vermutlich vier Erwachsene und ein Kind, Name Whitespoon, Vorname Webster, Alter fünfeinhalb, Geschlecht männlich, Farbe

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