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Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper

Titel: Jerry Cotton - 0551 - Heisser Draht zum Kidnapper Kostenlos Bücher Online Lesen
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nicht weiter? Was soll das alles?«
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern sprach noch dreimal den anderen Teilnehmer an. Ergebnislos.
    »Leg auf«, sagte Phil. »Er hat von dir das gehört, was er hören wollte, und das Gespräch so beendet, wie es ein Flegel zu tun pflegt.«
    Ich legte auf, Mr. High hatte inzwischen schon das Tonband zurücklaufen lassen.
    »Welchen?« klang es noch einmal aus dem Lautsprecher. Es war meine Stimme.
    »Coleman, Brigg Coleman!«
    Das Geräusch, das der Unterbrechung des Gesprächs vorangegangen war, konnten wir jetzt nicht identifizieren. Es klang wie ein erleichtertes Aufatmen. Oder auch wie ein Stöhnen. Oder wie ein Räuspern. Es war einfach zu kurz und zu vage. Das andere Geräusch war deutlich. Wir alle kannten es. Genauso hörte es sich immer an, wenn jemand in einer Fernsprechkabine den Handapparat fallen und gegen die Kabinenwand prallen läßt. Was wir zuletzt gehört hatten, war ebenso einwandfrei. Die Tür der Kabine wurde geöffnet. Sie mußte in eine Halle mit vielen Menschen führen. Daher das Stimmengewirr.
    »Wir sollten versuchen, die Kabine schnellstens zu finden«, schlug Mr. High vor und wandte sich dabei an Phil. »Vermutlich Central Station, Penna Station, einer der Flughäfen oder in einem Kaufhaus. Vielleicht können wir die Fingerabdrücke feststellen. Aber es muß sehr schnell gehen. Der nächste Kabinenbenutzer wird den Hörer wieder einhängen.«
    Phil sauste los, um alles Notwendige zu veranlassen.
    »Coleman«, sagte ich und hatte dabei das Gefühl, als knirschten meine Zähne, »Sie haben es jetzt direkt mitgehört. Ich werde durch erpresserische Mittel gezwungen, Sie auf freien Fuß zu setzen. Ihr Boß hat sich bereits eines Kindes bemächtigt. Das ist Kidnapping. Verlassen Sie sich darauf, daß diese Rechnung noch beglichen wird. Von Ihnen, Mr. Coleman. Also, gehen Sie!«
    Er erhob sich zögernd. Mit einem schiefen Grinsen im Gesicht. »He, Greifer«, knautschte er, »läßt du mich etwa verfolgen?«
    »’raus!« sagte ich. »Verschwinden Sie hier. Oder aber sagen Sie uns, wer eben mit mir telefoniert hat!«
    Er ging rückwärts bis zur Tür. »Weißt du, was du kannst, Greifer?«
    Mr. High ging schnell auf ihn zu. Ich sah das Unglaubliche kommen, und der Gangster hatte wohl das gleiche Gefühl. Ängstlich hob er den Unterarm vor sein verschlagenes Gesicht.
    John D. High, unser Chef, der vollendete Gentleman, aber öffnete die Tür und machte eine leichte Verbeugung. »Bitte!« sagte er nur.
    Er sagte es so, daß dem Gangster die Röte ins Gesicht stieg.
    ***
    »He!« sagte Ben Harper, der Leiter unserer Fahrbereitschaft, unwillig und gab einem seiner Leute einen bezeichnenden Wink. In der Einfahrt zum Hof des Distriktgebäudes stand ein Fahrzeug, das so aussah, als sei es direkt von der Pasadena-Rose-Parade nach New York gekommen.
    Andy Rickett von der Fahrbereitschaft schüttelte entgeistert den Kopf. »Nehme an, daß der mit Papageien handelt!«
    »Von mir aus kann er mit Konfettikanonen handeln«, sagte Ben Harper, »er soll aber schnellstens aus unserem Hof verschwinden. Wieso haben sie ihn überhaupt hereingelassen?«
    »Moment«, sagte Rickett und setzte sich in Richtung auf das bunte Auto in Bewegung.
    Der Wagen stoppte, und aus dem Führerhaus kletterte ein kleiner Mann in einem farbenverschmierten Anzug.
    Andy Rickett hielt ihn an. »Hallo, Mister, dies ist kein öffentlicher Parkplatz. Auch für Zirkusunternehmen wird dieser Hof nicht vermietet!«
    Der bunte Mann kam auf ihn zu. Er schwenkte ein Blatt Papier. »Zirkusunternehmen will ich überhört haben, sonst fahre ich wieder fort!« sagte der Bunte.
    »Hoppla«, wunderte sich Rickett. Er griff nach dem Blatt Papier, das ihm von dem Mann im Arbeitsanzug hingehalten wurde. Er sah sofort den Briefkopf und das Dienstsiegel des FBI New York. Und er überflog den Text. »Einen Moment«, bat er den Bunten zu warten. Mit dem amtlichen Schriftstück eilte Rickett zu seinem Vorgesetzten Ben Harper.
    »Hallo, Ben — das ist ein Anstreicher namens Harry Kumble mit vier Mann. Die Firma hat den Auftrag, in den nächsten zehn Tagen hier im Gebäude Renovierungsarbeiten auszuführen, und die Erlaubnis, einen Lieferwagen mit Material und Geräten im Fahrbereitschaftshof abzustellen. Die Erlaubnis gilt täglich von 8 Uhr morgens bis 6 Uhr abends. Genehmigt von Mr. High.«
    »Okay«, nickte Harper. »Ich entsinne mich. Der Chef hat mir vor ein paar Tagen etwas gesagt. Weise ihm einen Platz an, auf dem er

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