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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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auch nur einen Tropfen einzuflößen. Phil versuchte, begütigend auf sie einzusprechen, aber sie schien ihn überhaupt nicht zu hören.
    Plötzlich verfiel sie in eine Art Weinkrampf. Tommy schloß sie in seine Arme, aber ich hatte das Gefühl, als ob sie ihn gar nicht erkannte. Endlich erschien der von Tommy telefonisch alarmierte Arzt. Er gab ihr eine Spritze, die sie ziemlich schnell einschlafen ließ. Dann fuhr er uns an: »Was, zum Teufel, geht denn hier vor? Tommy, wer sind diese Männer? Ich habe Ihnen doch ausdrücklich befohlen, jede Aufregung von Ihrer Frau fernzuhalten!«
    »Wir sind G-men, Doc«, versuchte Phil zu erklären. »Und wir…«
    »Von mir aus können Sie direkt vom Präsidenten kommen!« fiel ihm der alte, energische Arzt ins Wort. »Die Frau braucht Ruhe, und das gilt für jeden!«
    »Entschuldigen Sie«, sagte Phil. »Sie haben gewiß recht, Doc. Aber die Frau braucht auch noch etwas anderes, Sir. Sie braucht das Gefühl, daß sich die Ereignisse von gestern abend nicht wiederholen können. Sie muß wissen, daß diese Männer unschädlich gemacht werden. Und das können wir nur, wenn wir Beweise gegen sie Vorbringen. Wir konnten ihr dieses Gespräch nicht ersparen, Doc, so gern wir es getan hätten.«
    Der Arzt sah uns einen Augenblick finster an, dann erhellte sich seine grimmige Miene ein wenig. »Na ja«, brummte er. »Ich kann Sie ja verstehen. Aber ich muß für ihre Gesundheit sorgen.«
    »Natürlich, Doc«, sagte ich. »Wir werden die Frau, wenn möglich, nicht mehr behelligen.« Wir verabschiedeten uns und fuhren zurück zum Distriktgebäude.
    »Diese Dreckskerle«, knurrte Phil unterwegs. »Einer Frau das Haar abzubrennen!«
    »Ich möchte wissen, wer dahintersteckt«, brummte ich. »Von den Schlägern kann kein einziger der Boß gewesen sein. Das war vorgeschicktes Fußvolk. Aber wo sitzt der kommandierende General?«
    Im Office steckten wir uns erst einmal eine Zigarette an. Phil telefonierte mit unserer Presseabteilung. Wenig später schickte uns die letzten Zeitungsausschnitte, die sich auf das Village bezogen. Terror im Künstlerviertel! war die markanteste Schlagzeile. Aber die Lektüre brachte für uns nichts Neues. Was die Ereignisse in dem ungarischen Speiserestaurant anging, so hatten wir von Hywood zuverlässigere Informationen als die meisten Zeitungen.
    »Jemand hat es auf dieses Restaurant und auf den ›King Tommy’s Club‹ abgesehen«, murmelte Phil. »Die Frage ist, will dieser Mister X die beiden Lokale an sieh bringen, oder will er sie ruinieren?«
    »Du bringst mich auf einen Gedanken«, sagte ich und griff zum Telefon. »Geben Sie mir die Handelskammer, bitte«, sagte ich.
    Zehn Minuten dauerte es, bis ich den richtigen Mann an der Strippe hatte. Er gab mir eine Auskunft, mit der man etwas anfangen konnte: »Janos Pantern«, drang es durch die Telefonleitung, während Phil die Mithörmuschel ans Ohr drückte. »Ungarisches Speiserestaurant im Village. Das Lokal ist vorgestern verkauft worden. Eine notarielle Beglaubigung des Kaufvertrags liegt vor. Die Kaufsumme yar viertausend Dollar, was uns extrem niedrig erscheint, aber es ist Sache des Verkäufers, den angemessenen Preis festzusetzen. Das geht uns nichts an.«
    »Verkauft«, wiederholte ich nachdenklich, während ich an Tommys Bericht dachte. »Wer hat es denn gekauft? Ist der neue Besitzer schon eingetragen?«
    »Ja. Er hat sich vor einer Stunde auf unserem Amt gemeldet und die Eintragung vornehmen lassen. Es ,handelt sich um den Makler Bennett S. Harribert.«
    ***
    Der Drugstore lag »Pantern’s Corner« genau gegenüber. An einem der Tische an der Fensterseite rührte Bennett S. Harribert in seinem Irish Coffee. Ihm gegenüber saß der Architekt Frank Milton und blickte auf die Front des Lokals auf der anderen Straßenseite.
    »Natürlich kann man eine Lichtreklame anbringen, die an der ganzen Vorderfront entlanggeht«, meinte er. »Aber was versprechen Sie sich davon, Sir? Die jetzige ist doch eigentlich groß genug. Und warum wollen Sie aus den drei Fenstern ein einziges machen? Ich finde es so, wie es jetzt ist, viel hübscher. Es paßt besser in diese Umgebung.«
    Harribert seufzte leise. »Ich will nicht Ihre Meinung hören, Mr. Milton«, sagte er mißbilligend. »Ich will, daß Sie sich an die Arbeit machen und das Lokal so umbauen, wie ich es Ihnen vorgetragen habe.«
    Milton war ein noch verhältnismäßig junger Mann. Er wurde rot. ‘ »Selbstverständlich, Sir. Wie Sie wünschen. Ich

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