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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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stellenweise waren die Stimmen der beiden Männer so leise gewesen, daß zwar ein empfindliches Mikrofon sie noch aufzeichnen konnte, aber menschliche Ohren nur ein leises Gewisper gehört hatten.
    »Okay«, brummte er. »Wir werden noch herausfinden, ob Sie uns beschwindeln. Sie kommen erst einmal mit. Und eins schreiben Sie sich hinter die Ohren: Wenn Sie Faxen machen, würde Ihr hübsches Gesichtchen darunter leiden. Und das wäre doch schade, nicht wahr? Vielleicht heiratet Marengo kein Mädchen, das Messernarben im Gesicht hat.« Mia Ferling fuhr entsetzt zurück.
    »Wir warten eine Stunde«, entschied Layton, nachdem er noch einmal über alles nachgedacht hatte. »In einer Stunde habe ich etwas anderes zu tun, aber so lange können wir hierbleiben. Wenn Marengo bis dahin noch nicht aufgetaucht ist, nehmen wir die Kleine mit. Ich zeige euch, wo ihr sie bewachen werdet. Kapiert?«
    Die beiden Muskelmänner, die noch vor einer Stunde für Harribert gearbeitet und jetzt plötzlich Lay ton als neuen Boß hatten, nickten ergeben.
    Layton ging zu Marengos Schreibtisch und nahm den Telefonhörer. Er wählte eine Nummer.
    »Hör zu«, sagte er. »Es bleibt wie besprochen. Heute abend nehmen wir uns diese Striptease-Bude vor.«
    Aus dem Hörer drang die kichernde, hohe Stimme des Burschen im kaffeebraunen Anzug: »Das wird aber mal ein Spaß! Wenn wir unter den Weibern in einem Striptease-Lokal auf tauchen! Wie gehen wir vor?«
    Bob Layton lächelte dünn.
    »Das wirst du schon sehen«, sagte er gedehnt. »Jedenfalls werden die Leute dort die überraschendste Show erleben, die es je im Village gegeben hat!«
    ***
    »Hallo, Marengo«, sagte ich halblaut. Der Showstar fuhr herum. Er musterte uns erschrocken. Dann schob er sich ein wenig zur Seite, um uns den Blick auf Harribert zu verwehren.
    »Wer sind Sie?« fragte er.
    Ich ließ meine Dienstplakette sehen. »Jerry Cotton. FBI. Das ist Phil Decker. Von derselben Firma. Und Sie brauchen sich nicht so verzweifelt Mühe zu geben, Harribert mit Ihrem Körper zu verstecken. Wir haben ihn schon gesehen. Auch das Messer in seiner Brust.« Marengo runzelte die Stirn. Er schien fieberhaft zu überlegen, was er tun sollte. Schließlich sagte er lahm: »Ich wollte gerade die Polizei anrufen.«
    »Ach ja«, sagte ich.
    »Wirklich!« versicherte er. »Ich hatte ihn gerade gefunden. Im Augenblick, als Sie kamen, sagte ich mir gerade, daß ich die Polizei anrufen müßte.«
    »Ach ja«, wiederholte ich.
    Er nagte nervös an der Unterlippe. Nach einem kurzen Schweigen erkundigte er sich: »Sie glauben mir nicht?« Phil und ich tauschten einen stummen Blick, der ihn noch nervöser machte.
    »Hören Sie, ich sage die Wahrheit!« schrie er plötzlich.
    »Sie schreien etwas, das Sie als die Wahrheit ausgeben wollen«, sagte ich kalt. »Aber Ihre Wahrheit hat zu viele Löcher!«
    »Löcher? Wieso denn?«
    »Jemand erzählte uns, Sie hätten vor einer Stunde oder so einen heftigen Streit mit Harribert gehabt. Und jetzt finden wir Sie neben seiner Leiche. Welch ein Zufall, nicht wahr?«
    Er fing an zu schwitzen. Ich fuhr gelassen fort: »Wenn Harribert schon tot war, als Sie kamen — wer hat Sie dann hereingelassen? Der Tote?«
    Marengo schluckte. »Ich — ich habe einen Schlüssel für dieses Büro. Hier ist er. Als ich kam, war abgeschlossen. Also nahm ich meinen Schlüssel und öffnete die Tür. Ich dachte, Harribert wäre nicht da, und ich wollte auf ihn warten. Denn wir waren für vier Uhr miteinander verabredet!«
    »Das glaube ich Ihnen«, sagte ich kalt, »daß Sie für vier Uhr verabredet waren. Das hat uns inzwischen schon jemand erzählt.«
    Er sah uns völlig verdattert an. »Wer hat Ihnen das erzählt? Das wußten doch nur Harribert und ich!«
    Ich zuckte mit den Achseln. Es gehört zu den alten Gewohnheiten bei jeder Kriminalpolizei, daß man Informanten nicht preisgibt. Ich folgte nur dieser alten Gewohnheit, ohne mir im Augenblick sonderlich viel dabei zu denken, und es kam das verblüffendste Resultat dabei heraus. Marengo dachte nicht eine Sekunde daran, daß sein Mädchen uns die Geschichte erzählt haben könnte, weil sie sich seinetwegen Sorgen machte.
    »Nur Harribert und Sie?« sagte ich. »Na, Harribert hat es uns nicht gesagt, das können Sie mir glauben.«
    »Layton«, murmelte er dumpf. »Der Hund hat mich hintergangen. Er wollte mich mit seinem Märchen in Sicherheit wiegen, während er mich bei den Bullen verpfeift. Dieser stinkende Dreckskerl! Dieser

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