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Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche

Titel: Jerry Cotton - 0552 - Zur Hochzeit eine Leiche Kostenlos Bücher Online Lesen
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verfluchte…«
    Eine Flut ordinärer Schimpfwörter quoll aus seinem Mund.
    »Sie sollen in den Slums von Brooklyn geboren sein«, sagte ich kühl. »Man hört es, Marengo. Geben Sie uns die Waffe, die Sie mitgenommen haben, um sich mit Harribert zu treffen.«
    »Bitte!« rief er. »Das kann Ihnen nur Layton gesagt haben! Er kam herein, als ich das Ding gerade laden wollte. Oh, diese mistige Ratte!«
    Er zog einen Derringer-Revolver und warf ihn auf den Rauchtisch neben der Tür.
    »Da!« fuhr er wütend fort. »Und jetzt sperrt mal eure Ohren auf! Ich will euch eine Geschichte erzählen! Ich habe Harribert nicht umgelegt. Das kann nur Lay ton getan haben. Natürlich! So muß es gewesen sein! Er allein wußte, daß ich mit ihm Streit hatte, er wußte, daß ich um vier hier sein wollte, und er hat gesehen, daß ich den Derringer in der Hand hatte, als er kam. Da hat er Harribert selbst ermordet, die Polizei verständigt und mich auf diese dämliche Tour in die Falle gelockt! Aber das kann er mit mir nicht machen! Nicht mit mir! Hören Sie mir zu! Sie wissen, daß ich ein paar Lokale besitze. Alle Welt weiß das. Ich wollte auch im Village ein paar gute Bars haben. Also habe ich Harribert gebeten, für mich etwas zu besorgen! Natürlich auf ganz legalem Wege!«
    »Natürlich!« sagte ich.
    »Ich hatte keine Ahnung, bestimmt nicht, daß Harribert sich mit diesem Gangsterhäuptling Layton zusammentat und mit Gewalt versuchte, einige Kneipenbesitzer zum Verkauf zu bringen! Davon wußte ich nichts! Das schwöre ich!«
    »Auch noch ein Meineid!« seufzte Phil.
    »Ich sage die Wahrheit!« rief Marengo mit hochrotem Kopf. Er bebte vor Wut. »Weiß der Teufel, warum mich Layton anschmieren will. Aber nur er kann es sein! Er hat Sie angerufen, damit Sie in dem Augenblick hier aufkreuzen, wo ich ahnungslos hereinspaziere und vor dem ermordeten Harribert stehe! Geben Sie es doch zu! Er ist doch der einzige, der von unserer Verabredung gewußt hat! Aber dem werde ich es anstreichen! Hören Sie zu! Es gibt hier im Village ein Lokal, das ›Turkish Delight‹ heißt. Ich habe Interesse an diesem Lokal bekundet. Harribert grinste so süffisant und meinte, ich würde es bekommen! Jetzt durchschaue ich seine dreckigen Pläne! Ich wette, daß Lay ton mit seinen Verbrechern heute dort auftaucht und die Bude demoliert, damit der Inhaber zum Verkauf bereit ist! Wenn Sie dort aufpassen, können Sie Lay ton und seine Gangster in voller Aktion fangen!«
    »Danke, Marengo«, sagte ich und griff bereits zum Telefon. »Vielen Dank für den Tip! Sie dürfen sich trotzdem als festgenommen betrachten. Und jetzt wollen wir uns mal um Mr. Layton und seine Kumpane kümmern…«
    ***
    Die Show war bereits im Gang, als wir das Lokal betraten. Es bot Platz für ungefähr vierhundert Gäste. Vorn gab es eine halbrunde Bühne, von deren Mitte her ein Laufsteg quer in das Lokal hineinlief. Phil zeigte in der schummerigen Beleuchtung auf einen Tisch in der Nähe des Laufstegs, der noch frei war. Wir ließen uns dort nieder.
    »Spendierst du einen Drink, Süßer?« flötete etwas Blondes, Üppiges in mein Ohr, kaum daß ich mich hingesetzt hatte.
    Mir gegenüber wurde Phil gerade von zwei weißen Frauenarmen umschlungen wie von zwei hungrigen Riesenschlangen.
    »Schatz«, sagte ich, »es reicht mit Mühe für unsere beiden Whiskys. Mehr ist nicht drin.«
    Sie zog einen Flunsch, befreite mich vom Gewicht ihres lastenden Busens und verzog sich so schnell, wie sie gekommen war. Phil mußte ein ähnlich wirksames Argument ausgegraben haben, denn auch Sein Animiermädchen verdrückte sich. Er grinste mir süßsauer zu.
    »Schade«, griente er. »Die besten Angebote kriegt man immer, wenn man im Dienst ist.«
    Wir blickten uns um. Ganz vorn an der Bühne saß ein wahrer Riese allein an einem runden Tisch. Er trug ausnahmsweise einmal Zivil, aber es war unverkennbar Captain Hywood. Er grinste uns flüchtig zu, während er vorsichtig ein Bein übers andere schlug. Ich kannte seine Angst: Es gibt nicht viele normale Stühle, die Hywoods Gewicht aushalten.
    Ich warf einen Blick auf die Uhr. Es war kurz nach fünf Uhr nachmittags. Alle Augenblicke kamen neue Gäste herein, Angestellte aus den Büros, die um fünf Feierabend gemacht hatten und sich schnell noch einen Blick auf ein paar hübsche Mädchen gönnen wollten, die nichts dabei fanden, sich öffentlich zu entblättern. Die Beleuchtung im Lokal war dämmerig, während ein paar Scheinwerfer die Bühne in

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