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Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet

Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet

Titel: Jerry Cotton - 0553 - Ein Toter wird ermordet Kostenlos Bücher Online Lesen
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Kopf geschützt.«
    »Und der Hieb hat Sie dort getroffen«, vollendete ich, wobei ich auf ihren Gipshandschuh tippte.
    Sie nickte. »Es war ein so schrecklicher Schmerz, daß ich bestimmt auf geschrien habe. Aber ich weiß es nicht mehr. Ich muß sofort umgekippt sein.«
    »Miß King«, erläuterte Hyram, »ist mit dem Hinterkopf auf die Tischkante geschlagen. Das hat die Bewußtlosigkeit verlängert.«
    Ich stand auf. »Bleibst du hier, Hyram?«
    Er nickte.
    »Alles dreht sich um Hatching«, sagte ich. »Er hat den Schlüssel zu einem Vermögen. Alle jagen ihn. Aber niemand weiß, wo er steckt.«
    Ich v/ünschte Eleonor gute Besserung, verließ das Haus, stieg in den Jaguar und schlängelte mich durch den Abendverkehr bis hinunter in die 69. Straße. Unterwegs dachte ich nach. Worum es ging, war klar. Aber es schien, als habe Hatching viele Gegner. Gilvan war tot. Charles Markson war unschädlich. Aber was hatte seine Frau vor? Was hatte der Koloß mit Hatching zu tun? Und wer saß in dem Wagen, der eiligst davonschoß, als Markson und ich das Haus am Jachthafen-Platz verließen?
    Ich parkte vor dem Distriktgebäude. Als ich durch die Halle lief, lächelte mir die neue Telefonistin zu. Ich sprang in den Lift und fuhr hinauf. Ich ging durch den Flur und öffnete die Tür, die in Mr. Highs Vorzimmer führt.
    Helen saß hinter ihrem kleinen Schreibtisch. Sie machte Überstunden, wie üblich. Eine Tasse Kaffee stand verloren zwischen aufgeklappten Akten, Mr. Highs Unterschriftsmappe, den Körben »Eingänge« und »Ausgänge«, dem Stenoblock, einem frisch getippten Brief und dem Telefon. Helens hübsches Gesicht war etwas blaß. Aber die blauen Augen strahlten.
    »Armes Mädchen«, sagte ich, »Sie sollten sich einen Bekannten zulegen, der Krach schlägt, falls Sie nicht Punkt sechs aus diesem Bau entwischen.«
    »Die wenigen, die dafür in Frage kommen, Jerry, haben noch viel weniger Zeit als ich. Und sie versehen ihren Dienst, ohne zu murren.«
    »Ohne zu murren? Da sollten Sie Phil mal hören, wenn nachts bei ihm das Telefon klingelt.«
    »Phil? Natürlich! An ihn habe ich gedacht.«
    Ich grinste. Dann klopfte ich an Mr. Highs Tür und trat ein. Nur die Schreibtischlampe mit dem grünen Schirm brannte. Die Nacht sah zu den Fenstern herein. Auf dem Dach des gegenüberliegenden Hochhauses zuckte eine rote Leuchtreklame. Ferien auf Hawaii — Ferien auf Hawaii — Ferien… Ein stilisiertes Hula-Mädchen bewegte tanzend die Hüften. Über ihr wippte eine Palme im Wind.
    Der Chef saß zurückgelehnt hinter dem Schreibtisch, wirkte ruhig und konzentriert. Phil dagegen machte einen nervösen Eindruck. Mein Freund rutschte auf seinem Stuhl hin und her und kaute auf der Unterlippe.
    »Jerry«, sagte Mr. High, »es ist schon wieder etwas passiert. Aber nehmen Sie erst mal Platz! Geht es Miß King etwas besser?«
    »Sie wird es überstehen. Hoffentlich läßt sich das auch von Floyd sagen.«
    »Er wird gerade operiert. In einer Stunde wissen wir mehr.« Mr. High verstellte den Schirm der Schreibtischlampe. »Sind Sie Gloria Markson in North Port begegnet, Jerry?«
    »Nur ihrem Mann. Und einem bulligen Kerl, der in das Haus eingebrochen ist und Hatchings Apartment durchsucht hat. Ich hatte ihn schon. Dann ist er mir doch noch entwischt.«
    »Gloria Markson muß Sie gesehen haben, Jerry, Sie und ihren Mann.«
    »Das…! Natürlich! Das ist möglich.« Mir fiel der Wagen ein. »Aber woher wissen Sie das, Chef?«
    »Sie hat vor zehn Minuten hier angerufen. Sie hat Sie verlangt und dann mit Phil gesprochen. Berichten Sie, Phil.«
    Mein Freund kratzte sich am Ohr. »Ich fürchte, Jerry, wir haben uns mächtig von ihr ’reinlegen lassen. Mich hat sie abgehängt, als sie durch den hinteren Ausgang der Hotelpension entwischte. Sie konnte Floyd überraschen, und sie hat Eleonor King zum Sprechen gebracht. Lieutenant March hat uns über die Hintergründe des Mordes an Gilvan informiert. Deshalb reime ich es mir so zusammen: Gloria jagt ihren Mann nach North Port, um Hatching zu fassen. Kurz darauf fährt sie ebenfalls nach North Port, wahrscheinlich, um ihrem Mann gegen Hatching zu helfen. Ich nehme an, die beiden vermuteten, daß Hatching dort ist. Viel Zeit konnten sie sich nicht lassen, denn der Überfall auf Floyd und Eleonor mußte bald bekanntwerden. Die Marksons werden sich ausgerechnet haben, daß sie nur wenig Zeit brauchen, um Hatching den Schlüssel abzunehmen und das Kennwort zu erfahren. Aber als Gloria hinkam, sah sie,

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