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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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immer schon eine Schwäche für bebrillte Mädchen gehabt. Offenbar hielt er Brillenträgerinnen nicht für kurzsichtig, sondern für intelligent. Er schnauzte einen Mann an, der Diane zum Tanzen holen wollte, und tanzte dann selbst mit ihr. Unter Tanzen verstand er eine Art Dauer-Clinch.
    Diane beobachtete, daß Forest und seine Freundin den Klub durch einen Hinterausgang verließen. Sie fragte ihren Verehrer, ob er wüßte, wohin diese Tür führte. Er grinste so heftig, daß sein Gebiß funkelte wie die Auslage eines Juwelengeschäfts. »Dieser Laden ist im Keller eingerichtet, damit sie im Parterre Zimmer vermieten können. Die Tür führt zu einer Treppe, und die Treppe führt nach oben.«
    Diane blieb keine andere Wahl, als die Gesellschaft des Burschen, der immer zudringlicher wurde, zu dulden. Irgendwann zwischen drei und vier Uhr morgens entbrannte in dem Klub eine Schlägerei, und Diane fürchtete, die Polizei könne auf der Bildfläche erscheinen, aber die Besucher des Nachtlokals erledigten die Sache ohne behördliche Unterstützung. Vier, fünf Männer wurden mit blutenden Nasen, anschwellenden Gesichtern und zerrissenen Jacken hinausgeworfen; die Kellner fegten die Trümmer von zwei Tischen und einem halben Dutzend Stühlen zusammen, und nach fünf Minuten wurde wieder getanzt.
    Kurz vor fünf Uhr morgens erschienen Forest und Suzy Toplin wieder in der Kaschemme. Der Kassierer trank zwei, drei Whisky an der Bar. Er stand unmittelbar neben Diane. Das Mädchen wartete in der Nähe des Ausganges. Forest zahlte die Drinks, nahm Suzy Toplins Arm und verließ den Nightclub.
    Diane rutschte vom Hocker. »Gute Nacht, Mister!« sagte sie. »Vielen Dank für die Gesellschaft.« Sie zwängte sich zwischen den Tischen durch. »He, Puppe!« rief Mr. Goldzahn. Diane beachtete ihn nicht. Im Vorbeigehen drückte sie dem Negerportier zwei Dollar in die Hand.
    Forest und das Mädchen hatten schon die andere Straßenseite erreicht. Diane überquerte die Fahrbahn. Mitten auf der Straße packte eine Faust ihren Arm und riß sie zurück. »Langsam, Süße!« fauchte der Mann, der ihr im Klub seine Gesellschaft aufgezwungen hatte. »Ich investiere nicht ’nen Haufen Dollar in ein Girl ohne Gegenleistung.«
    »Loslassen!« befahl Diane.
    »Dreißig Dollar hat mich der Abend gekostet.«
    Mit der freien Hand fischte Diane zwei Zwanzigdollarnoten aus der Tasche. »Ihre Unkosten und zehn Dollar für die Enttäuschung, und jetzt lassen Sie mich los, oder Sie werden eine kleine Überraschung erleben.«
    Der Mann versuchte, sie in seine Arme zu ziehen. »Ein hübsches Girl mit ’ner Mitgift suche ich schon lange!«
    »Tut mir leid, Mister!« sagte Diane. Sie tauchte unter dem Arm des Mannes weg und feuerte einen harten Schlag mit der freien Hand gegen sein Ellenbogengelenk ab. Der Mann jaulte auf und ließ Dianes rechten Arm los. Bevor er sich umdrehen konnte, stieß die Detektivin ihm einen Fuß in die Kniekehle des Standbeines. Er knickte nach vorne ein. Dianes rechte Hand sauste nieder wie ein Fallbeil und traf den Mann zwischen die Schulterblätter. Er rollte um seine eigene Achse und blieb am Bordstein liegen. Diane hob die beiden Zwanzigdollarnoten auf, ging zu ihm und steckte ihm das Geld in die Tasche. Der Mann starrte sie aus aufgerissenen Augen erschreckt an. Er war nicht ohnmächtig, wägte aber nicht, sich zu rühren, und begriff offensichtlich nicht, auf welche Weise er in die Gosse gelangt war. »Noch einmal vielen Dank für die nette Gesellschaft«, sagte Diane.
    Die Auseinandersetzung mit dem stürmischen Freier hatte Forest und seiner Freundin so viel Vorsptung verschafft, daß Diane fürchtete, die Fährte im letzten Augenblick verloren zu haben, aber sie stieß auf beide am Eingang zur Subway Station. Sie sah, wie Forest sich von dem Mädchen verabschiedete. Im grauen Licht des frühen Morgens ging der Mann die 68. Straße weiter hinunter. Etwa zehn Minuten später betrat er ein verwahrlostes Haus. Diane wartete auf der anderen Straßenseite. Sie sah, wie hinter den Fenstern einer Wohnung im fünften Geschoß Licht angeschaltet wurde. Hinter den Fenstern bewegte sich der Schatten eines Mannes, und Edward Forest war dick genug, so daß man ihn auch an seinem Schatten erkennen konnte.
    Diane stoppte das nächste Taxi, das ihr begegnete. Sie ließ sich in ihre Wohnung fahren, duschte und frühstückte in einem nahen Drugstore. Um neun Uhr betrat sie das Vorzimmer der rothaarigen Hattie Doukas in der

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