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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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den Mercury vor einem Anbau, der einige Zimmer enthielt, in denen er, Guerney und Marda wohnten, seitdem sie in dieses Geschäft eingestiegen waren. Der Hauptraum des Erdgeschosses war als Büro eingerichtet. Eine massive Stahltür sicherte den Zugang zur Werkstatt. Von Zeit zu Zeit geschah es, daß irgendein Kunde auf dem Gelände erschien, um nach einem Ersatzteil eines ausgelaufenen Modells zu suchen, aber nie durfte jemand die Werkstatt betreten.
    Hever zog einen flachen Sicherheitsschlüssel aus der Tasche und öffnete die Stahltür. Er betrat die Werkstatt. Guerney und Marda folgten ihm.
    Nur zwei Wagen standen in dem großen Schuppen, dessen Dachfenster weißgetüncht waren. Beide standen über den Arbeitsgruben: ein Chevrolet in der auffälligen Zweifarbenlackierung der Streifenwagen der New York City Police und ein dunkelblauer Sportwagen italienischer Herkunft.
    Hever ging um den Streifenwagen herum. Mißmutig klopfte er gegen den rechten Kotflügel. »Müssen wir noch einmal nachspritzen!« entschied er. Von einer Werkbank holte er das Modell eines Streifenfahrzeuges. Er drehte es prüfend zwischen den Fingern. Vor sechs Wochen hatte er es in einem Spielzeuggeschäft gekauft. Die Verkäuferin hatte ihm versichert, daß es sich um eine völlig naturgetreue Nachahmung handelte. Hever hatte sich nach diesem Modell und einigen Fotos gerichtet, als sie begannen, den gestohlenen Chevrolet zum Polizeifahrzeug umzufrisieren.
    »Vergiß nicht, das Rotlicht mit einer Gummimanschette abzudichten«, mahnte er Harry Marda, der ein Spind öffnete, seine Jacke auszog und einen grauen Arbeitskittel überstreifte. Dave Guerney schlüpfte in einen Overall. »Wann starten wir das nächste Ding?«
    »Keine Ahnung. Vielleicht in einer Woche, vielleicht erst in einem Monat!«
    »Warum sagst du uns erst im letzten Augenblick Bescheid«, murrte der Kunstschütze.
    »Der letzte Augenblick war bis jetzt noch immer früh genug!«
    Guerney machte sich an einer Lackspritzpistole zu schaffen. »Du läßt uns im Dunkel, Frank! Warum erhalten wir nur eine schäbige Handvoll Dollar? Wer ist dein Partner, dem du alles übergibst, was wir ’reinholen?«
    »Es genügt, daß ich ihn kenne. Bei dir kann es niemand riskieren, dir mehr als ein Taschengeld zu geben. Du würdest sofort mit den Dollarscheinen um dich werfen.«
    Guerney fuhr hoch. »Ich habe Anspruch auf meinen Anteil.«
    »Du erhältst ihn, aber erst, wenn wir unseren Feldzug abgeschlossen haben.«
    »Wie oft sollen wir unsere Haut noch riskieren? Wir haben über ’ne halbe Million Dollar kassiert. Das genügt für uns alle.«
    Hever musterte ihn voller Verachtung. »Das mag ’nem kleinen Fisch wie dir genügen, aber mein Partner und ich haben ein größeres Ziel im Auge.«
    Marda, der die Muttern des linken Hinterrades überprüfte, hob den Kopf. »Nenn mal ’ne Zahl, Frank, anstatt nur von einem großen Ziel zü sprechen.«
    »Fünf Millionen Dollar«, antwortete Hever leichthin.
    Guerney stieß einen schrillen Pfiff aus. »Fünf Millionen? Hör zu, Frank, bisher haben wir im Schnitt zweihunderttausend gefischt. Wir müßten noch fünfundzwanzigmal…«
    »Unsinn! Auf unserem Programm stehen nur noch zwei Aktionen.« Er wies auf das Polizeifahrzeug. »Einmal mit diesem Schlitten, und ich schätze, dabei werden nicht mehr als zwei- oder dreihunderttausend herausspringen!« Er machte eine Kopfbewegung zum Sportwagen hinüber. »Mit dem Wagen holen wir uns den Rest. Dann ist Feierabend, und wir werden nie wieder in unserem Leben einen Finger krümmen müssen!« Er warf dem Kunstschützen einen Blick zu. »Nicht einmal mehr am Abzug eines Gewehres!«
    Guerney stellte die Lackspritzpistole auf die Werkbank zurück. Er rieb sich die Finger am Overall ab. »Frank, glaubst du wirklich, die Männer am Schießstand wären Schnüffler gewesen, und sie hätten sich für mich interessiert?«
    »Der Teufel mag wissen, wie auffällig du dich benommen hast, wenn Harry und ich nicht dabei waren. Auf jeden Fall kamen die Männer nicht zufällig zur Cadman-Plaza.«
    »Verdammt, Dave, ich will nicht in Schwierigkeiten geraten!« Plötzlich war Guerney kribbelig vor Nervosität. »Wir müssen etwas unternehmen.«
    »Nichts unternehmen wir, außer daß wir diesen Schlitten endlich einsatzbereit machen.«
    »Wenn sie uns fassen, sitze ich am tiefsten in der Tinte. Ihr habt mich die Dreckarbeit machen lassen. Mir habt ihr das Gewehr in die Hand gedrückt, und ich mußte die Leute umlegen, damit eure

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