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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hände sauber blieben.«
    Hever trat auf ihn zu. Er überragte Guerney um mehr als einen halben Kopf. »Halt endlich deinen Mund!« fauchte er. »Du irrst dich, wenn du glaubst, ich scheute davor zurück, einen Mann umzulegen. Halt deinen Mund, oder du wirst es am eigenen Leib erfahren!«
    Dave Guerney wich zurück. »Ich möchte mir nur Gewißheit verschaffen«, sagte er kleinlaut. »Wir könnten dem Alten von der Schießbude auf den Zahn fühlen.«
    Eine Telefonklingel schlug an. Frank Hever ging in den Büroraum hinüber, ohne Guerney eine Antwort zu geben. Er nahm den Hörer ab und meldete sich mit »Hallo«.
    »Ah, Sie sind es, Boß!« sagte er dann. »Nein, nichts von Bedeutung. Die Jungen werden ein wenig ungeduldig. Schließlich wissen sie, daß wir eine halbe Million geschnappt haben. Es macht sie nervös, daß sie davon nicht mehr als fünfhundert Dollar erhielten.« Der Anrufer gab eine scharfe Antwort.
    »Schon gut«, beruhigte Hever. »Ich sage es Ihnen nur, damit Sie bald zum Angriff blasen. Wir brauchen nur noch zwei Tage, um den Wagen zurechtzuschminken.«
    ***
    Als Diane Jagg den Klingelknopf des Apartments C 17 drückte, öffnete ihr ein schmächtiges Mädchen, das in einen Morgenrock gehüllt war. Das lackschwarze Haar und die leicht schrägstehenden Augen deuteten auf einen Schuß asiatischen Blutes. Das Mädchen mochte drei- oder vierundzwanzig Jahre alt sein. Trotz der fast kindlichen Figur zeigte das Gesicht erste Falten in den Mundwinkeln und um die Augen.
    Mit gewinnendem Lächeln öffnete Diane zum zehntenmal an diesem Tag einen Musterkoffer. »Ich möchte Ihnen die neuesten Kreationen zeigen, die meine Firma direkt aus Paris bezieht. Sie werden ein solches Kleid zu einem so niedrigen Preis in ganz New York nur schwerlich finden.«
    Es war wirklich schwierig gewesen, das Kleid, das sie jetzt über ihrem Arm ausbreitete, in New York zu kaufen. Sie hatte es in einem exklusiven Shop auf der 5. Avenue erstanden. Achtzig Prozent des Spesenvorschusses waren dabei draufgegangen, aber Diane war selbst eine Frau, und sie wußte, daß der Anblick eines solchen Kleides jede Frau aus der Reserve lockt. Seit zwei Tagen läutete sie in ihrer Rolle als Vertreterin für französische Modelle an den Türen des Apartmenthauses, in dem Edward Forest gewohnt hatte. Selbstverständlich übte das Kleid keine Wirkung aus, wenn ihr Männer die Tür öffneten. Für solche Fälle verfügte Diane über ihr Lächeln. Immer gelang es ihr, ein Gespräch in Gang zu bringen, in dessen Verlauf sie sich unauffällig nach Edward Forest erkundigte. Nicht alle Bewohner des großen Apartmenthauses hatten den Kassierer der Cabbrey-Bank gekannt, aber einige waren ihm in den Fluren oder im Lift begegnet, und eine Frau, die das Nachbarapartment bewohnte, hatte ihn zweimal mit einem Mädchen aus diesem Hause gesehen — mit dem Mädchen, vor dem Diane jetzt stand.
    Das Mädchen griff nach dem Kleid. »Wie wunderbar! Sicherlich ist es sehr teuer.«
    Diane nannte einen Preis, der weit unter dem lag, den sie in der 5. Avenue bezahlt hatte.
    »Und es ist wirklich aus Paris?«
    Diane wies auf das eingenähte Etikett. »Bitte, kommen Sie herein. Ich möchte es einmal vor dem Spiegel anhalten«, sagte das Mädchen mit einem sehnsüchtigen Seufzer.
    Das Apartment des schmächtigen Girls sah wenig aufgeräumt aus. Diane überließ der anderen das Kleid. Sie hielt es vor sich und drehte sich vor einem Spiegel. »Sie dürfen es auch überziehen, Miß Toplin«, sagte die Detektivin.
    Das Mädchen blickte überrascht auf. »Sie kennen meinen Namen?«
    »Kein Kunststück! An Ihrer Tür hängt eine Visitenkarte.«
    Suzy Toplin glitt aus dem Morgenrock und streifte das Kleid über. Es war ihr zu groß, aber sie fand dennoch, daß es ihr hinreißend stand. In geschäftlichem Tonfall nannte Diane die Lieferbedingungen. »Dieses Kleid ist selbstverständlich nur ein Muster. Wir liefern, wenn Sie bestellen, durch Boten, und Sie zahlen erst, wenn Sie das Kleid anprobiert haben und es Ihnen gefällt. Allerdings verlangen wir Barzahlung.«
    Natürlich würden die Kleider niemals geliefert werden, aber da Diane kein Geld verlangte, betrog sie auch niemanden. Sie hoffte, sie würde später Gelegenheit finden, sich bei den Leuten, in denen sie Sehnsucht nach Pariser Modellkleidern erweckt hatte, zu entschuldigen.
    Suzy Toplin zeigte ein trauriges Gesicht. »Ich kann nicht hundert Dollar hinblättern.«
    »Solche Kleider kauft sich eine Frau nicht, sondern

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