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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Cabbrey-Investitionsbank. Die Sekretärin zog die Augenbrauen hoch. »Ah, unsere große Detektivin!«
    »Wer hat Ihnen meinen Beruf verraten?«
    »Sie vergessen, daß ich in diesem Laden Chefsekretärin bin. Eine Chefsekretärin erfährt alles.«
    »Kann ich Mrs. Cabbrey sprechen?« Hattie drückte den Knopf auf der Rufanlage. »Mrs. Cabbrey, wollen Sie Miß Jagg empfangen?«
    Das üppige Büro von Howard Cabbrey war heute leer. Seine Mutter erwartete Diane im Rahmen der offenen V erbindungstür.
    »Seit drei Tagen warte ich auf eine Nachricht von Ihnen!« blaffte Alexandra Cabbrey und fuhr sich durch das verschnittene, schlecht gefärbte Haar. »Warum lassen Sie nichts von sich hören?«
    »Warum soll ich Ihnen mitteilen, daß ich noch nichts erreicht habe?«
    »Und jetzt haben Sie etwas erreicht?«
    »Edward Forest wohnt in der 68. Straße. Das Haus trägt die Nummer 302. Seine Wohnung liegt in der fünften Etage. Genügt Ihnen das?«
    »Wie haben Sie es herausgefunden?« Diane lächelte. »Mit Glück und Geduld.«
    Die Bankchefin kniff die Augen zusammen. »Es steht fest, daß es sich wirklich um Forest handelt?«
    »Kein Zweifel, Mrs. Cabbrey!«
    »Hat er bemerkt, daß Sie ihn beobachteten?«
    »Ich hoffe nein.«
    Alexandra Cabbrey ging zum Schreibtisch und füllte eine Kassenanweisung aus. »Der Rest Ihres Honorars, mein Kind. Ich habe die vereinbarte Summe um ein Drittel erhöht. Ich bin sehr zufrieden mit Ihnen, vorausgesetzt, Sie haben Forest nicht mit irgendeinem anderen dicken, blonden Gauner verwechselt.«
    »Werden Sie Ihren ehemaligen Kassierer jetzt der Polizei übergeben?«
    »Ich weiß selbst noch nicht, wie ich Vorgehen werde. Auf jeden Fall werde ich ihn zur Rede stellen. Wenn ich noch mindestens dreißigtausend Dollar in seinen Taschen finde, werde ich vermutlich auf eine Anzeige verzichten. Ich sagte Ihnen schon, daß die Bank keinen Skandal wünscht.«
    »Halten Sie es nicht für gefährlich, einem Mann gegenüberzutreten, der Sie bestohlen hat?«
    »Pah, ich fürchte keinen Mann. Wenn Sie erst einmal so alt sind wie ich, werden auch Sie herausgefunden haben, daß die meisten Männer Waschlappen sind.«
    »Falls Sie es wünschen, könnte ich Sie begleiten, Mrs. Cabbrey.« Diane lächelte. »Ohne Honorar!«
    »Vielen Dank, meine Liebe. Ich halte es nicht für notwendig.« Sie brachte die Privatdetektivin bis zum Vorzimmer. »Haben Sie meinen Sohn heute noch nicht gesehen?« fragte sie die Sekretärin.
    »Tut mir leid, Mrs. Cabbrey«, antwortete Hattie Doukas. »Er hat noch nicht angerufen.«
    »Ich fragte Sie, ob Sie ihn heute noch nicht gesehen haben. Der Tag beginnt um null Uhr nachts. Ich wette, daß Sie ihn wieder in irgendeine Kaschemme schleiften.«
    Hattie fuhr von ihrem Sitz hoch. »Ich lasse es mir nicht bieten, Mrs. Cabbrey, daß Sie mich ständig verdächtigen, wenn Ihr Sohn…«
    Während der Streit der beiden Frauen immer heftiger wurde, drückte sich Diane aus der Tür.
    ***
    An diesem Abend regnete es in Strömen. Durch die Gassen des Vergnügungsparkes Cadman-Plaza bummelten nur eine Handvoll Menschen, meistens Liebespaare, die sich unter einem Regenschirm aneinanderdrückten. Das Lichtgefunkel der Neonreklamen brach sich in zahllosen Pfützen. Die Karussells liefen, soweit sie überhaupt in Betrieb waren, praktisch leer.
    Sam Rowsky hatte an diesem Abend knapp drei Dollar eingenommen. Er beschloß, seinen »Shot-Surprises«-Stand um zehn Uhr zu schließen. Kurz vor zehn trat der Mann im Texashut an den Stand. Rowsky kannte die Gesichter seiner Stammkunden, wenn er auch selten oder nie ihre Namen erfuhr. »Hallo, Mister«, rief er. »Heute gibt es leider keine Zuschauer für Sie!«
    Dave Guerney griff nach einem Kleinkalibergewehr. Er verfeuerte zehn Kugeln auf Papierblumen, aber er traf nur zweimal.
    »Oh, Mister, Sie sind nicht in Form!« stellte Rowsky fest. »Zum erstenmal verdiene ich an Ihnen Geld.« Er reichte ihm die beiden Papierblumen. Guerney stopfte sie achtlos in die Taschen. Er starrte dem grauhaarigen Schießbudenbesitzer ins Gesicht und nagte an seiner Unterlippe.
    »Wollen Sie noch eine Serie schießen, Mister?«
    »Vielleicht später!«
    »Schießen Sie jetzt, Mister! Ich will meinen Laden in zehn Minuten schließen!«
    Guerney nahm das hingehaltene Gewehr. Er verschoß vier Kugeln, ohne zu treffen. Ärgerlich setzte er das Gewehr ab. »Es klappt heute nicht!« Er tippte an den Hutrand, wandte sich ab und ging in den Regen davon.
    Sam Rowsky löschte die

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