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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Er hatte keinen anderen Weg gesehen, als den Schießbudenbesitzer direkt zu fragen. Er hatte Hever nichts von seinem Plan gesagt, hatte unter dem Vorwand, in ein Kino gehen zu wollen, die Aufsicht des Bosses abgeschüttelt und war zur Cadman-Plaza gefahren.
    Guerney hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, was er tun wollte, sobald er sich Gewißheit verschafft hatte. In seiner ersten Reaktion hatte er die ganze Sache als erledigt betrachtet, als er überzeugt worden war, daß die G-men nichts von ihm wußten.
    Jetzt blieb er, mitten im Regen, mit einem Ruck stehen. Der Alte hatte einen dicken Blonden — wer immer dieser Mann sein mochte — an die Schnüffler verraten. Natürlich würde er jetzt die G-men informieren, daß er, Guerney, sich vor der Polizei fürchtete und also irgend etwas auf dem Kerbholz hatte. Guerney erkannte, daß er einen Fehler gemacht hatte, als er Rowsky auf die Zehen trat. Zum Teufel, jetzt erst würde die Polizei auf ihn aufmerksam werden, und es gab nur einen Weg, es zu verhindern.
    Er begann zu rennen, aber er kehrte nicht um, sondern lief zur Fulton-Street, die Cadman-Plaza im Osten begrenzte. Er hatte dort seinen Wagen abgestellt. Im Kofferraum lag die Waffe, deren Benutzung er gewohnt war.
    Bevor Hever ihn für diesen Job anheuerte, hatte Dave Guerney nie ein Verbrechen begangen. Die Morde, die jetzt auf seinem Konto standen, hatte er alle mit einem Gewehr verübt, und vermutlich war er nicht fähig, einen Mord anders zu begehen als mit seinem Gewehr. Er öffnete den Kofferraum, zog die Büchse aus dem Futteral, schob sie unter den Trenchcoat und hielt sie mit einer Hand fest. Dann schlich er zwischen den Buden und Ständen zurück.
    ***
    Sam Rowsky brauchte Minuten, bis er sich so weit erholt hatte, daß er vernünftig denken konnte. Er löschte das Licht in seinem Wohnwagen, verriegelte die Tür. Dann öffnete er eines der Seitenfenster, kletterte durch die Öffnung und ließ sich in die dunkle Nacht hinabgleiten. Die Turnübungen fielen seinen alten Knochen schwer. Er lauschte in die Dunkelheit, vernahm aber nichts als das Rauschen des Regens und das Musikbox-Gedudel der wenigen Unternehmen, die geöffnet waren. Von Zeit zu Zeit heulte die Sirene der Raketenbahn auf.
    Sam Rowsky schlich an der Rückseite des eigenen Schießstandes vorbei zur Durchgangsstraße der Plaza. Hastig trabte er in Richtung auf den Eingang zu, wo einige Telefonzellen standen. Er sah sich ständig nach allen Seiten um. Nur wenige Menschen begegneten ihm. Er schlüpfte in eine Zelle, nahm den Hörer ab und- warf ein Geldstück ein. Er wählte die Nummer des FBI.
    Als eine Männerstimme sich meldete, stieß er hastig hervor: »Ich heiße Sam Rowsky. Vor ein paar Tagen habe ich schon mal mit Ihnen telefoniert, und Sie haben mir zwei G-men geschickt. Ich glaube, ich habe Ihnen jetzt wieder etwas mitzuteilen. Schicken Sie mir einen Beamten, am besten einen von denen, die schon einmal hier waren.«
    »Wo wohnen Sie, Mr. Rowsky?«
    »Cadman-Plaza. Ich betreibe einen Schießstand. Ihre Leute wissen Bescheid. Der Mann, der mir seinen Ausweis zeigte, hieß Jerry Cotton.«
    »In Ordnung, Mr. Rowsky! Ich werde Mr. Cotton unterrichten. Wollen Sie unterdessen nicht mir Ihre Beobachtungen mitteil en?«
    »Ich kann es besser Ihrem Mann erklären. Sagen Sie ihm nur, daß es mit dem Kunstschützen mit dem Texanerhut zusammenhängt. Er soll sofort kommen. Ich werde das Gefühl nicht los, daß der Bursche sich noch ganz in der Nähe herum treibt.«
    »Wir versuchen, Mr. Cotton zu erreichen.«
    »Ich warte an den Telefonzellen am Eingang.«
    ***
    Als das Ruflicht für die Sprechanlage im Armaturenbrett aufflackerte, gondelte ich in der Nähe der City Hall herum. Ich kam von einer Unterredung mit City Cops des 6. Reviers, und ich hatte die Berichte von Vertrauensmännern der City Police, die zur Unterwelt gehörten, geprüft.
    Ich nahm den Hörer ans Ohr. »Anruf eines Sam Rowsky. Er will dich dringend sehen. Er fühlt sich durch einen Kunstschützen mit einem Texanerhut bedroht, und er wartet auf dich bei den Telefonzellen von Cadman-Plaza.«
    »Verstanden. Ich fahre sofort hinüber!«
    Bis zur Auffahrt für die Brooklyn Bridge sind es von der City Hall nur einige hu.idert Yard. Ich schaltete Rotlicht und Sirene ein und zischte los. Eine der Abfahrten auf der anderen Seite mündet unmittelbar vor Cadman-Plaza, und ich denke, daß es weniger als zehn Minuten dauerte, bis ich den Jaguar vor dem Eingang stoppte. Ich sprang aus

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