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Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande

Titel: Jerry Cotton - 0554 - Das Geheimnis der Millionenbande Kostenlos Bücher Online Lesen
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Phil.
    »Selbstverständlich! Wieviel benötigen Sie? Dreihundert? Vierhundert?«
    »Wir suchen ein bestimmtes Gewehr, und zwar eine Mannlicher-412-Büchse.«
    »Das ist ein Modell für schwierige Jagden. Die Leute, die nach Afrika fahren, um Gazellen und Antilopen zu schießen, benutzen diese Waffe. Sie gilt als genau und schnell, auch auf große Entfernungen.«
    »Irgend jemand in New York benutzt eine Mannlicher-412-Büchse, um Menschen zu töten«, sagte ich.
    Wieder zuckte der Waffenhändler die Schultern. »Ich führe keine Jagdgewehre in meinem Lieferprogramm.«
    Ich stand auf, Phil ebenfalls. »Danke für die Auskunft, Mr. Brigg!«
    Er kam hinter seinem Schreibtisch hervor und begleitete uns zur Tür. »In meinem Beruf muß ich auf gute Zusammenarbeit mit allen Behörden bedacht sein.« Er lächelte schon wieder ölig.
    »Eine lobenswerte Ansicht, aber Sie scheinen sich erst in letzter Zeit zu ihr zu bekennen. Das FBI-Hauptquartier in Frisco teilte uns mit, daß Sie vor drei Jahren, als sich Ihre Firma noch in San Francisco befand, in vier Fällen unter dem Verdacht standen, Waffen an Gangster geliefert zu haben.«
    Das ölige Lächeln verschwand. Briggs schwarze Augen funkelten tückisch. »Ein ungerechtfertigter Verdacht! Mir konnte nichts nachgewiesen werden.«
    »Ich will Sie nur warnen, Mr. Brigg. Das Gesetz bestraft die Leute hart, die Gangstern das Handwerkzeug für üble Geschäfte liefern.«
    Später, im Jaguar, stellte Phil fest: »Anscheinend kommen wir über Brigg auch nicht weiter.«
    »Immerhin befanden sich die Nebelbomben einmal in seinem Besitz.«
    »Aber es gibt zwei Dutzend Möglichkeiten für einen Besitzwechsel, ohne daß Brigg daran beteiligt gewesen sein muß.«
    »Vergiß nicht, daß die Gangster ihre Ausrüstung nicht wahllos zusammengekauft haben, sondern den Einsatz des Tränengases und der Nebelbomben genau planten. Anders ausgedrückt heißt das, sie planten zuerst die Überfälle und beschafften dann das für eine erfolgreiche Durchführung notwendige Feuerwerk. Eine Pistole, auch eine MP, ist auf dem schwarzen Markt für illegalen Waffenbesitz relativ leicht zu kaufen. Tränengas und Tränengasmasken sind schon schwerer zu beschaffen, und Nebelbomben dürften eine Rarität sein. Aber sie brachten das. Zeug zusammen, bevor sie an die Arbeit gingen. Der Henker mag wissen, welche Überraschungen sie beim nächsten Überfall auf Lager haben. Vielleicht benutzen sie eine Kanone.«
    »Du rechnest mit neuen Überfällen?«
    »Kein Gangster gibt ein Geschäft auf, solange es funktioniert. In allen drei Fällen suchten die Burschen sich relativ schlecht gesicherte Geldtransporte aus. Immer handelte es sich um Geld, das von kleineren Privatbanken stammte, und es waren Transporte, die nicht regelmäßig durchgeführt, sondern mehr oder weniger kurzfristig angesetzt wurden. Ihr erstes Opfer, Carl Dippin, transportierte die hunderttausend Dollar, weil eine Filiale das Geld angefordert hatte. Für den Überfall auf die Crosbeen-Firma gab es sogar nur einmal im Jahr eine Gelegenheit, aber die Gangster wußten Bescheid und nahmen die Chance wahr. Bei dem Raub der aussortierten Geldscheine der Delong-Bank hatte der Chef erst drei Tage vorher entschieden, daß die Scheine zur Federal Bank gebracht werden sollten. Die Gangster waren zur Stelle und kassierten. Wir müssen uns nicht nur fragen, wer ihnen die Waffen lieferte, sondern noch wichtiger ist die Frage: Von wem beziehen sie ihre Informationen?«
    »Drei Männer also«, sagte Phil. »Einer von ihnen ist ein ebenso vorzüglicher wie brutaler Schütze. Er benutzt ein Mannlicher-Jagdgewehr, und er versteht es, seine Opfer auf große Entfernung und auch aus einem fahrenden Wagen heraus zu treffen. Die Gangster bereiten ihre Überfälle sorgfältig vor. Sie stehlen die Wagen und frisieren sie um, zum Beispiel zu einem Krankentransporter, oder sie panzern sie. Und obwohl solche Vorbereitungen Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch nehmen, überfallen sie Transporte, die nur wenige Tage, ja sogar nur Stunden vorher festgesetzt worden sind.«
    Der Summer an der Sprechanlage ertönte Ich nahm den Hörer ab. Die Zentrale meldete sich. »Verbinde mit dem Chef, Jerry!«
    Wenige Sekunden später vernahm ich Mr. Highs Stimme. »Haben Sie mit Arthur Brigg gesprochen, Jerry?«
    »Ja, Sir. Kein greifbares Resultat.«
    »Das war leider zu erwarten. Wenn Brigg wirklich der Waffenlieferant der Gangster ist, hat er für sorgfältige Tarnung gesorgt. Können Sie

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