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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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noch immer Bewußtlosen. Etwas klickte leise, und durch die geschlossenen Lider hindurch empfand Phil die Helligkeit von einer Taschenlampe.
    »Er träumt noch immer«, sagte eine Männerstimme halblaut. »Packt mal mit an!«
    Kräftige Hände faßten ihn und trugen ihn ein paar Schritte vom Wagen weg.
    »Hier drauf!« sagte eine andere Männerstimme.
    Knallt mich bloß nicht zu hart irgendwohin, schoß es Phil durch den Kopf. Mir tut der Schädel auch so genug weh. Zu seiner Genugtuung fiel er auf eine weiche, federnde Unterlage, als sie ihn losließen. Er blieb reglos liegen und atmete so schwach, wie es gerade noch ging. Die Schritte von zwei Männern entfernten sich ein wenig. Noch weiter weg ertönte die Stimme eines dritten Mannes: »Schaltet die Autoscheinwerfer aus! Hier macht zwei- oder dreimal in der Nacht ein Wächter mit seinem Fahrrad die Runde. Wenn er hier drin Licht sieht, wird er stutzig.«
    Wieder hörte Phil die Schritte, als einer zum Wagen ging und dem Befehl nachkam. Das Geräusch der Schritte machte ihm klar, daß sie in einer Art Halle sein mußten, denn jeder Laut bekam diesen typischen nachhallenden Klang eines großen Raumes.
    »Was fangen wir mit dem Kerl an?« fragte jemand.
    »Ich weiß es noch nicht. Im Augenblick besteht jedenfalls noch keine Notwendigkeit, etwas zu tun, was nicht mehr zu korrigieren wäre.«
    Das hat er aber schön ausgedrückt, dachte Phil grimmig. Seltsam, daß selbst Leute, die an einen Mord denken, eine Scheu haben, das Wort auszusprechen. Also wollen sie mich nicht auf der Stelle umbringen.
    »Mir gefällt das Ganze nicht«, murrte der erste.
    »Was?« fragte der Entferntere.
    »Wie kommt der G-man, dieser Cotton, ausgerechnet auf die Idee, bei deinem Onkel zu telefonieren? In dem Hause muß es doch dreißig oder noch mehr Apartments geben. Und ausgerechnet bei deinem Onkel will er telefonieren, nachdem wir ihm klargemacht haben, daß sein Telefon von uns abgehört wird! Das ist doch kein Zufall!«
    »Ehrlich gesagt, mir kommt es auch nicht wie ein Zufall vor.«
    »Also? Was dann?«
    »Ich überlege nur, wie Cotton auf die richtige Fährte kommen konnte.«
    »Das möchte ich auch wissen! Aber wahrscheinlich ist dein Onkel so aufgeregt, daß man ihn nur anzusehen braucht, um Bescheid zu wissen. Jedenfalls für einen Kriminalbeamten!«
    »Möglich.«
    »Ich war von Anfang an dagegen, den Alten in die Geschichte hineinzuziehen.«
    »Wer zieht wen hinein? Du vergißt, daß die ganze Idee von meinem Onkel kam. Ohne ihn hätten wir nicht die leiseste Chance, die Sache überhaupt abwickeln zu können.«
    »Dafür will er ja auch fünfzig Prozent! Mir steigen die Haare zu Berge, wenn ich nur daran denke.«
    »Hat jemand gesagt, daß er fünfzig Prozent bekommen wird?«
    Einen Augenblick herrschte Schweigen. Phil hatte gespannt zugehört.
    »Du bist ein raffiniertes Aas«, sagte der erste mit einem kurzen Lachen. »Aber ich bin nicht sicher, daß sich der Alte so einfach übers Ohr hauen läßt. Wenn der merkt, daß wir ihm nicht die verlangten fünfzig Prozent gegeben haben, ist der in seiner Wut womöglich dazu imstande, uns hochgehen zu lassen. Ohne Rücksicht darauf, daß er mit hochgeht. In seinem Alter verliert er schließlich nicht annähernd soviel wie wir. Er hat gelebt, und ob er nun noch ein paar Jährchen im Zuchthaus sitzt, kann für ihn nicht so schmerzlich sein wie für uns.«
    »Na gut«, brummte der dritte. »Wenn du schon davon anfängst, kann ich dir auch gleich sagen, wie ich mir das gedacht habe. Eigentlich wollte ich es euch erst sagen, wenn wir das Ding gedreht haben.«
    »Da bin ich aber gespannt!«
    »Sobald wir die Sache abgewickelt haben, wird sich natürlich die Polizei fragen, wer überhaupt in der Lage war, einen solchen Plan auszuarbeiten. Es kann nur jemand gewesen sein, der die Örtlichkeit und alle Umstände gut kannte.«
    »Wenn sie erst einmal bei diesem Gedanken angekommen sind, ist es bis zu deinem Onkel nur noch ein winziger Schritt!«
    »Sehr wahr!«
    »Und glaubst du, der Alte hätte die Kraft und die Nerven, das durchzustehen? Wenn den erst einmal die Polizei in die Mangel nimmt, fängt der doch früher oder später an, weich zu werden.«
    »Dazu dürfte man ihm eben keine Gelegenheit geben.«
    Die Stille, die jetzt einsetzte, war wie von elektrischer Spannung geladen, auch Phil spürte es. Der Kerl spricht schon wieder von einem Mord, ohne das Wort auszusprechen, dachte Phil. Es ist die einzige Folgerung, die man aus seiner

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