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Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett

Titel: Jerry Cotton - 0556 - Das Revolver-Quintett Kostenlos Bücher Online Lesen
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Andeutung ziehen kann.
    »Wie stellst du dir das vor?« fragte der erste Mann.
    »Versuch doch einmal, das Ganze aus dem Blickwinkel der Polizei zu sehen. So ein ungeheurer Coup kann doch einfach nicht von Anfängern gemacht worden sein. Das werden sie denken, da bin ich sicher. Sie kommen nie und nimmer auf den Einfall, daß völlig unbescholtene, niemals vorbestrafte Bürger so ein Ding drehen. Nur der planende Kopf muß die Örtlichkeit gekannt haben, für die Ausführung genügen Gangster der üblichen Sorte. Was liegt näher, als daß diese Gangster den Kerl umlegen, der ihnen den Tip gab? Wenn sie also meinen Onkel nur noch als Leiche finden, werden sie noch stärker als so schon glauben, daß sie Gangster suchen müssen. Richtige hartgesottene, womöglich mehrfach vorbestrafte Gangster.«
    »Ich verstehe. Aber ich finde, wir sollten das ganz klar aussprechen. Niemand darf hinterher die Chance haben, so zu tun, als hätte er irgend etwas in unserem Plan nicht von Anfang an gewußt und gebilligt. Du redest von einem Mord, das ist doch klar.«
    »Ich rede von sechs Millionen. Wenn wir davon fünfzig Prozent abgeben müssen, sind es nur noch drei. Und die müßten wir dann auch noch unter uns teilen.«
    »Ich weiß nicht«, ließ sich der zweite der Männer vernehmen, der sich bisher still verhalten hatte. »Das gefällt mir nicht.«
    »Und du?« fragte der dritte.
    »Wir haben bereits ein doppeltes Kidnapping begangen«, sagte der erste. »Das ist ein Kapitalverbrechen. Wir haben es nur getan, damit wir diesen Cotton zwingen können, morgen früh nicht zum Dienst zu fahren, schön, aber das ist unerheblich. Entführung bleibt Entführung. Und wir waren uns alle darüber im klaren, daß auf ein Kidnapping die Höchststrafe steht. Wenn wir den Alten beseitigen, kann es nicht schlimmer werden. Auch lebenslänglich kann man nur einmal sitzen.«
    »Außerdem«, sagte der dritte betont, »außerdem steigen unsere Chancen, nicht entdeckt zu werden, wenn wir meinen Onkel ausgeschaltet haben. Ich finde, wir sollten das zusammen erledigen.«
    »Du und ich?« fragte der erste.
    »Ja. Du und ich!« bestätigte der dritte.
    »Irgendeiner muß die Dreckarbeit schließlich machen«, knurrte der erste. »Ich bin einverstanden. Wann?«
    »Je früher, desto besser. Wenn dieser Cotton noch einmal bei meinem Onkel aufkreuzt, kann der sich schon verplappern.«
    »Dann sollten wir uns auf der Stelle darum kümmern! Komm!«
    Phil spürte, wie ihm der Schweiß ausbrach. Er brachte seine angewinkelten Arme näher an den Kopf heran. Zum Glück war es stockdunkel in der Halle, und nur weit hinten, wo der dritte der Verbrecher an einem großen Fenster stand, fiel ein wenig Mondlicht herein. Phil tastete mit Zunge und Lippen seine Fesseln ab, während er ohnmächtig anhören mußte, wie die drei Männer wieder zu ihrem Wagen gingen, um einen alten Mann zu ermorden.
    ***
    Aus dem Spiegel blickte mir ein weißblonder Junge entgegen. Ich betrachtete mich wehmütig. Die in die Stirn fallende Locke fand ich albern. Aber der von seiner Verlobungsparty zu mir geeilte Maskenbildner fand, daß gerade diese Locke mich gewaltig veränderte. Und er mußte es wissen.
    Ich blieb in der Tür zwischen Flur und Wohnzimmer stehen. Neben dem Telefon saß Jack Dorr in, der junge Schauspieler, der mir so ähnlich sah. Er war bereit, sich die Nacht um die Ohren zu schlagen. Für die Gerechtigkeit, für das FBI oder auch einfach nur, weil er mal etwas erleben wollte.
    »Sagen Sie noch einmal Ihren Namen. So, wie Sie ihn am Telefon sagen würden«, bat er mich.
    »Cotton«, sagte ich.
    »Noch einmal.«
    »Cotton.«
    Er probierte es selbst, schüttelte den Kopf und fragte: »Warum verschlucken Sie die letzte-Silbe?«
    »Tue ich das?«
    »Und ob Sie es tun.«
    »Vielleicht, weil ich kein Schauspieler bin.«
    »Ach ja, natürlich. Daran werde ich denken müssen. Nicht zu akzentuiert sprechen. Cotton. Cotton. Ja, hallo, hier ist Cotton. Cotton.«
    »Sie machen das doch ganz gut«, fand ich.
    »Für das Telefon wird es hoffentlich reichen. Für ein Engagement als Imitator wäre es bestimmt nicht gut genug.«
    »Es wird schon reichen. Kommen Sie doch bitte einmal herüber und bleiben Sie hier in der Tür stehen. Ich muß ins Schlafzimmer, um mich umzuziehen.«
    Er trat neben mich in den Türrahmen, wo ihn niemand sehen konnte, selbst wenn auf der gegenüberliegenden Seite jemand mit einem Fernrohr in einem offenen Fenster liegen sollte. Daiür durchquerte ich rasch mein

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