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Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen

Titel: Jerry Cotton - 0558 - Ballett mit Maschinenpistolen Kostenlos Bücher Online Lesen
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sogleich wieder. Die Stimme gehörte Frank Miller, dem Vormann der Klimp-Gang. Miller hatte auch am Tag zuvor mit im Wagen gesessen.
    Ich reagierte nicht auf den Anruf, sondern fuhr weiter meine Kurven und Kreise. Nur aus den Augenwinkeln schielte ich einmal in die Richtung, aus der der Ruf gekommen war.
    Die Gangster standen im Flur eines alten Hauses, das offensichtlich nicht mehr bewohnt war. Lediglich ein Schild neben dem Eingang zeigte an, daß sich irgendwo in dem Gebäude noch ein Büro oder eine Werkstatt befand.
    »He, verdammt!« wiederholte Frank Miller ungeduldig.
    Länger durfte ich ihn nicht ignorieren, wenn ich ihn nicht wild machen wollte. Ein wütender Gangster ist immer gefährlich.
    »Is’n los?« fragte ich, ohne anzuhalten.
    »Komm her!« rief der Gangster.
    »Warum?« fragte ich, weil ich mir sagte, daß der echte Halbwüchsige ungefähr genauso reagieren würde. Er hatte es uns ja vorher vorgemacht.
    »Komm doch mal her!« wiederholte Frank Miller ungeduldig.
    Ich fuhr eine ganz enge Kurve und rollte näher an den Hauseingang heran. Unweit des Hauses stand auch der Wagen, aus dem die Gangster ausgestiegen waren. Ich fuhr ganz nahe heran und hielt mich dann gemütlich am Wagendach fest.
    Erst jetzt schaute ich Frank Miller voll an.
    Er mich auch.
    Ich sah, wie er blaß wurde und einen Moment tonlos den Mend bewegte.
    »Oh, verdammt«, stammelte er dann, »du bist Cotton vom FBI! Komm her, du…«
    ***
    »Mit mir nicht!« knurrte der Gangsterboß Row Stuck.
    Gute zehn Yard trennten ihn noch von der Verkehrsampel, die gerade von Grün auf Gelb gesprungen war.
    Stuck trat das Gaspedal bis auf den Boden durch. Der schwere Mercury machte einen gewaltigen Sprung nach vorne und erreichte die Kreuzung im gleichen Moment, als das Signallicht rot wurde. Auf schreienden Reifen bog Stuck nach rechts ab.
    Mark Flower, Stucks engster Mitarbeiter, hielt sich fest.
    »Spinnst du?« fragte er erstaunt. »D,u willst dir wohl unbedingt die Cops auf den Hals hetzen. Ich meine, wir hätten schon genug Schwierigkeiten wegen der Sache mit Fillipin.«
    »Schwierigkeiten mit der Polizei beunruhigen mich nicht«, sagte Stuck.
    Er schaute in den Rückspiegel.
    »Verdammt!« knurrte er dann wieder.
    Mark Flower drehte sich um und schaute durch das Rückfenster. Er sah, daß ein zweiter Wagen mit einem geradezu wahnwitzigen Manöver in die Kreuzung einbog und mit Vollgas hinter ihnen herraste. Jetzt wurde es klar, daß sein Boß gewichtige Gründe für seine polizeiwidrige Fahrweise haben mußte. Außerdem erkannte er, daß es nicht die Polizei war, die Stucks Wagen verfolgte.
    »He, Boß — was ist los? Was ist das?«
    »I don’t know…«, murmelte Stuck nur.
    »Natürlich weißt du es!« fauchte Flower. »Wenn du es nicht wüßtest, würdest du nicht wie ein Wahnsinniger fahren', um den Kerl hinter uns abzuschütteln!«
    »Ich weiß es nicht«, wiederholte Stuck. »Ich habe nur gemerkt, daß wir von dem Buick verfolgt werden. Du weißt, daß mir das prinzipiell unsympathisch ist, und deshalb werde ich ihn jetzt abschütteln!«
    »Wenn er sich abschütteln läßt«, sagte Flower.
    Stuck dachte das gleiche. Er sagte es nur nicht laut. Ebensowenig wie er sagte, daß er sehr wohl ahnte, wer ihn verfolgte. Oder verfolgen ließ.
    Amthor, dachte er. Natürlich. Amthor war mir gegenüber unvorsichtig. Er hat ausgeplaudert, daß er zwei seiner Leute oder zwei bestochene Leute an Bord der »Star of Yucatan« hat. Wenn auf dem Schiff etwas passiert, wird es einen Riesenwirbel geben. Die Passagiere sind ausnahmslos Millionäre. Wenn etwas gegen sie unternommen wird, kann es sich nur um Raub oder Erpressung handeln. Die Öffentlichkeit wird ein verdammt großes Interesse daran haben.
    Zweifellos werden hohe Belohnungen für entsprechende Hinweise ausgesetzt.
    Ich könnte mindestens einen Teil dieser Belohnungen kassieren, wenn ich der Polizei erzähle, daß Amthor seine Finger in der Sache hat, dachte Stuck. Ein Privatdetektiv, ein Funker.
    »Was ist?« drängte Flower.
    »Nichts, verdammt!« brummte Stuck.
    Und ob etwas ist, dachte er. Amthor weiß, wie gefährlich ich für ihn werden kann. Er ist ein Syndikatschef mit einer nur scheinbar weißen Weste. Die Polizei beobachtet ihn schon lange. Beweisen kann sie nichts. Ich könnte den Beweis liefern. Deshalb ist Amthor jetzt hinter mir her.
    Der Buick kam näher.
    Row Stuck erhöhte erneut die Geschwindigkeit. Die nächste Kreuzung kam. Die Ampel strahlte Grün. Unverändert

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