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Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin

Titel: Jerry Cotton - 0561 - Die vertauschte Moerderin Kostenlos Bücher Online Lesen
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begutachten konnte.
    »Whisky mit Orangensaft.«
    »Mehr Whisky oder mehr Orange?«
    »Mehr Orange, die Nacht ist noch lang.«
    Er mixte den Drink, schob ihn ihr zu und fragte: »Willst du hier arbeiten?«
    »Kommt auf die Chancen an.« Diane rieb Daumen und Zeigefinger gegeneinander.
    »Manche Mädchen machen hundert Dollar in einer Nacht.«
    Diane zog die Mundwinkel herunter, um anzudeuten, daß hundert Dollar für sie ein Trinkgeld wären. Der Mixer beugte sich noch näher zu ihr. »Ich empfehle dich dem Chef«, zischte er. »Er nimmt nur Mädchen, die ich empfehle, und ich verlange nur zehn Prozent.«
    Sie lachte ihm ins Gesicht und drehte sich um. In derselben Sekunde erstarrte sie. Durch den schmalen Gang, der die Kaschemme in zwei Hälften teilte, ging eine Frau in einem grauen Jackenkleid, und Diane hatte das Gefühl, sich selbst zu sehen. Die Frau war so groß wie sie, und ihre Figur ähnelte der Dianes, aber die größte Ähnlichkeit lag in den Haaren. Die Frau besaß das gleiche weißblonde, kurzgeschnittene Haar, wie es Diane vor der Maskerade getragen hatte. Die Frau strebte dem Ausgang zu, und Diane sprang vom Hocker, um ihr nachzusetzen.
    Eine Faust packte ihren rechten Arm und riß sie so heftig zurück, daß sie gegen die Bartheke fiel. Der Mann, der ihr den Whisky spendiert hatte, zog sie zu sich heran. »He, Süße, ich schätze es gar nicht, wenn mir ’n Girl durchgehen will, in das ich einen Drink investiert habe.«
    »Laß los!« zischte Diane. »Ich zahle selbst.« Der Mann löste den Griff nicht. Diane legte die linke Hand auf seine haarige Pfote und drückte den Daumen hart in die Stelle zwischen den Knöchel des Mittel- und Ringfingers.
    »Au, verdammt!« schrie der Whiskyspender und ließ los.
    Diane sauste zum Ausgang. Die Frau war verschwunden. An dem überraschten Neger portier vorbei, zischte Diane wie eine Rakete auf die Straße.
    Sie sah die Frau nicht mehr, aber sie bemerkte, daß ein Wagen aus der Reihe der geparkten Autos ausscherte. Durch das Rückfenster glaubte sie das Aufleuchten weißblonden Haares zu sehen, ohne dessen wirklich sicher zu sein. Sie hatte nur erkannt, daß der Wagen ein dunkelblauer Chevrolet gewesen war.
    Diane überlegte, ob sie den Negerportier nach der Frau fragen sollte. Sie verzichtete darauf. Wenn sie genau darüber nachdachte, so hatte die Ähnlichkeit zwischen der Fremden und ihr in der Haarfarbe und der Frisur bestanden. Das Gesicht hatte sie nicht zu sehen bekommen, und im Grunde war es nur ihr Jagdinstinkt gewesen, der sie veranlaßt hatte, der Frau zu folgen.
    Sie schlenderte zum Eingang zurück. »Bist du schon ’rausgefeuert worden, Süße?« fragte der Portier.
    »Ich glaubte, ’nen Burschen zu sehen, der mir noch hundert Dollar schuldet.« Der Portier schüttelte den Kopf. »Kein Mann hat unseren Klub verlassen. Nur ’ne Lady.« Er zeigte einen Fünfdollarschein. »Trinkgeld! Sie muß gut verdient haben.«
    »Kennst du sie?«
    »Eine Blonde, die selten kommt.« Diane ging in den Klub zurück. Neben dem Hocker, auf dem sie gesessen hatte, stand ein riesiger Mann in einem blauen Anzug mit einer Schmetterlingskrawatte unter dem Kinn. Er besaß ein rundes, dickliches Gesicht, eine kurze Nase und engstehende blaue Augen. Sein dichtes mittelblondes Haar trug er straff nach hinten gebürstet. Er sprach mit dem Mann, dem Diane den Griff aufgebrochen hatte. »Da ist die Katze, Bill!« schrie der Mann.
    Der Blonde wandte sich an Diane. »Die Gäste beschweren sich über dich, Mädchen.«
    Diane legte einen Geldschein auf die Bartheke. »Für meinen Drink. Noch irgendwelche Klagen über mich?«
    »Verdammt, ich lasse mir von ’nem Mädchen nicht auf die Finger klopfen, ohne zurückzuschlagen!« schrie der Würfelspieler. »Anscheinend brauchst du ’ne Behandlung!«
    »Bleib bei deinen Würfeln, Stew!« sagte der Blonde scharf. Er zog Diane mit sich fort zu einem freien Tisch in einer stillen Ecke, drückte sie auf den Stuhl und setzte sich selbst. ♦
    »Wie heißt du?« fragte er. »Harriet Stone«, antwortete Diane und benutzte den Namen einer siebzigjährigen Tante, die in einer Kleinstadt Vorsitzende des sehr Stengen und prüden Frauenvereins war.
    »Der Keeper sagte, du wolltest hier arbeiten. Ich habe nichts dagegen. Zehn Prozent' von allem, was die Gäste, an deren Tisch zu sitzt, bestellen. Stripst du?«
    »Nein«, antwortete sie schnell. Der Blonde grinste. »Für jeden Strip zahle ich zehn Dollar extra.«
    »Trotzdem nicht!«
    »Wie du

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