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Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
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merkt es. Er schießt. Er sieht den Unfall und wie Phil ins Freie taumelt. Der Mann stoppt, setzt zurück und…« Ich hob die Schultern. »Entweder er steigt aus, schlägt Phil nieder und zerrt ihn in seinen Wagen. Oder Phil wird zur Böschung gedrängt, wobei ich davon ausgehe, daß er kaum bei Bewußtsein ist, und der Unbekannte stößt ihn hinab.«
    Hyram sah mich an, ging zu seinem Wagen und kam schon nach wenigen Augenblicken zurück. Er gab mir einen der beiden Handscheinwerfer.
    Wir traten an den Rand der Fahrbahn und stiegen über die weiße Leitplanke. Ich spürte Schotter und Kies unter den Sohlen. Der Scheinwerferstrahl, grell und breit in der Bahn, stach in den Nebel. Hyram suchte nahe der Brücke, ich weiter hinten. Wir suchten den Grasstreifen, die Böschung und das Ufer des East River ab.
    Wir brauchten mehr als eine halbe Stunde. Dann gab es keinen Fußbreit Boden, den wir nicht abgeleuchtet hatten. Aber von Phil fanden wir keine Spur.
    Ich schätzte die Entfernung vom Fahrbahnrand bis zum Ufer. Für einen kräftigen Mann mußte es leicht sein, Phil die Böschung hinabzuschleifen. Schleifspuren gab es an vielen Stellen. Es war unmöglich jetzt festzustellen, woher sie rührten.
    »Hyram«, sagte ich, »Phil sucht doch nach diesem Earl Norton. War er seinetwegen heute nachmittag unterwegs?«
    »Wahrscheinlich. Genaues weiß ich nicht. Aber der Chef wird dir es sagen können.«
    Siebzehn Minuten später öffnete ich die Tür unseres Büros. Ich zog den Mantel aus. Der Regen war durchgedrungen. Das Futter hatte dunkle Flecke. Ich hängte Mantel und Hut über den Garderobenständer, wischte mir die Wassertropfen vom Gesicht und schickte mich an, den Raum zu verlassen. Aber die Tür öffnete sich, und Mr. High kam herein.
    Er sah müde aus. Tiefe Furchen gruben sich um den Mund. Ein fragender Blick traf mich. Ich schüttelte den Kopf.
    »Ich wollte gerade zu Ihnen, Sir. Von Phil haben wir keine Spur gefunden. Wenn wir wüßten, wohin er wollte — vielleicht kämen wir dann weiter.«
    Mr. High nickte. Er ging zu Phils Schreibtisch und setzte sich.
    Für einen Moment war es sehr still im Büro. Nur der Regen trommelte leise gegen die Fenster. Dann flog irgendwo im Haus krachend eine Tür zu.
    Mr. High sagte: »Phil sucht Earl Norton und geht vielen Spuren nach. Vor anderthalb Stunden war er noch im Haus. Das habe ich inzwischen vom Pförtner erfahren. Dann hat er sich den Mustang genommen. Wohin er wollte, hat er nicht hinterlassen. Offenbar war es kein wichtiger Weg. Vielleicht ist er zufällig unterwegs auf irgendwas gestoßen.«
    Ich nickte. Ich machte den Mund auf, um den Chef über das zu informieren, was ich im Castle Clinton Aquarium erlebt hatte. Aber dazu kam es nicht mehr. Das Telefon auf Phils Schreibtisch schrillte.
    Ich griff zu meinem Apparat, nahm den Hörer ab, drückte auf den Umschaltknopf, der das Gespräch zu mir legt, und meldete mich. Mit einer entschuldigenden Geste sah ich Mr. High an. Er nickte.
    »Jerry«, sagte die Telefonistin, »ein Gespräch aus Washington für Phil. Nehmen Sie an?«
    »Natürlich.«
    Es knackte. Dann war die Leitung frei. »Hier Cotton«, murmelte ich.
    »Hallo, Jerry«, erwiderte eine tiefe Stimme. »Ich bin es, James Hillary aus Washington. Eigentlich wollte ich Phil sprechen.«
    »Hallo, James. Phil ist nicht da. Wir suchen ihn. Er scheint in der Klemme zu stecken, Vor einer Stunde etwa haben wir seinen Wagen gefunden. Mit Blutspuren.«
    »Verdammt.« James schwieg einen Moment. Er gehört zum technischen Stab der FBI-Zentrale in Washington. »Vielleicht, Jerry, hat es was mit meiner Sache zu tun…«
    »Welche Sache?«
    »Es dreht sich um Earl Norton. Seit er verschwunden ist, beschatten wir hier die Botschafter mehrerer Länder. Dabei haben wir eine Entdeckung gemacht. Deshalb hatte ich vorhin, so gegen halb vier, bei euch angerufen und den Verantwortlichen für die Norton-Fahndung verlangt. Man gab mir Phil, und ich habe ihn informiert.«
    Der Hörer schien heiß zu werden in meiner Faust. Ich wechselte ihn in die andere Hand.
    »Nun rede schon, James!« Meine Stimme war heiser. »Phil ist verschwunden. Und bei uns hier weiß sonst niemand Bescheid.«
    »Es handelt sich um zwei Botschaftsmitglieder der…« Er nannte die Nation. Das Wort traf mich wie ein Hieb. »Der eine, Jerry, ist der Hausmeister der Botschaft. Was sich so Hausmeister nennt. Er wirkt wie ein Killer. Er nennt sich W. Adamsky. Er und ein Diplomat, über dessen Funktion wir uns nicht im

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