Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben

Titel: Jerry Cotton - 0563 - Der letzte Mann in Jennys Leben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
war.
    »Bitte, Sir, ich stehe zur Verfügung.«
    »Es handelt sich um eine routinemäßige Überprüfung.« Ich steckte meinen Ausweis ein. »Vor etwa einer Minute kam ein Mann in die Halle. Vermutlich gehört er zu Ihren Gästen. Er ist mittelgroß, trägt einen dunklen Mantel, kann vierzig Jahre alt sein und hat eine Narbe im Gesicht. Von hier bis hier.« Ich zeigte ihm, wie die Narbe verlief. »Ich möchte wissen, wie dieser Mann heißl und welche Adresse er Ihnen angegeben hat.«
    »Das ist Mr. I. G. Karamow. Er wohnt seit heute morgen bei uns. Mr. Karamow kommt aus Washington. Er gehör! dort zur Botschaft seines Landes. Mr, Karamow war schon einige Male mit einer Delegation hier. Diesmal ist er allein gekommen.«
    »Wie lange will er bleiben?«
    »Bis übermorgen.«
    »Besten Dank. Und bitte, behandeln Sie meine Nachforschung vertraulich.« »Selbstverständlich, Sir.«
    Eine Idee drängte sich mir auf. Ich dachte darüber nach, während ich in den Regen trat. Aus verschiedenen Richtungen liefen Fäden zusammen. Im Augenblick sah es so aus, als halte Underwood die Fäden in der Hand. Aber sicherlich trog dieser Eindruck. Richtig war: Underwood sammelte die Fäden, um sie verknotet an Nick Mesher weiterzüreichen.
    Ich winkte ein Taxi heran, ließ mich zum Battery Park bringen, holte den Jaguar und fuhr zum FBI-Gebäude. Durchnäßt vom Regen kam ich in die Halle. Sofort merkte ich, daß bei uns was Besonderes los war. Das Mädchen am Empfang wirkte nervös. Der Lift war blockiert. Drei Kollegen rasten die Treppe herunter und an mir vorbei zum Ausgang. Sie hatten fast die Tür erreicht, als Hyram Wolf stutzte. Er warf sich herum und hetzte zurück. Sein Gesicht war hart. Er preßte die Lippen aufeinander, als er vor mir stand.
    »Weißt du Bescheid, Jerry?«
    »Was meinst du?«
    »Phil ist verschwunden.«
    »Phil…«
    »Es sieht böse aus, Jerry. Ein Patrolman hat Phils Wagen gefunden. Auf dem Roosevelt Drive, in Höhe der Queensboro Bridge. Der Wagen hat einen der Pfeiler gerammt. In der Windschutzscheibe ist ein Loch. Das Loch stammt von einer Kugel, und auf dem Sitz sollen Blutflecke sein.«
    ***
    Das Rotlicht wirbelte auf dem Dach meines Jaguar. Die Sirene heulte. Trotzdem kam ich nur langsam voran. Der Nebel war zu dick. Lichtpfützen schwammen in der grauschwarzen Suppe. Von Sicht konnte keine Rede sein. Auch das Sirenengeheul klang wie in Watte gepackt.
    Trotz der Kälte stand mir der Schweiß auf der Stirn. Ich fuhr, starrte durch die Windschutzscheibe, paßte auf wie ein Luchs und versuchte, an nichts zu denken. Nur die Nerven behalten! Sich nicht selbst verrückt machen! Besonnen vorgehen! Hetze führt zu nichts.
    Hinter mir fuhr der Wagen mit Hyram Wolf, Allan Dundee und einem dritten Kollegen. Ihnen folgte ein Spezialfahrzeug, in dem die Experten für Spurensicherung saßen.
    Ich fuhr durch die 69. bis zur Third Ave, dann nach Süden bis zur 59., dann in östliche Richtung, und schon sah ich die Lampen der Queensboro Bridge.
    Ich benutzte die erste Auffahrt in nördliche Richtung. Dann entdeckte ich den flackernden Rotlichtschein eines Streifenwagens. Ich stoppte hinter ihm an der rechten Straßenseite. Auch meine Kollegen fuhren rechts ’ran.
    Als ich ins Freie sprang, sah ich weit hinter uns einen Uniformierten. Er schwang eine Lichtkelle und wies die vorbeirollenden Fahrzeuge auf die linke Seite der Schnellstraße.
    Ich lief nach vorn.
    Phil hatte den weißen Mustang genommen, der erst seit kurzem zu unserem Fuhrpark gehört. Die rechte Seite war vom Kotflügel bis zur Tür aufgerissen.
    Ein junger Polizist trat mir entgegen.
    »Cotton vom FBI«, sagte ich. »Haben Sie was verändert?«
    »Nichts. Nur im Handschuhfach habe ich nachgesehen. Anhand der Papiere konnte ich feststellen, wohin der Wagen gehört. Das FBI ist sofort von mir benachrichtigt worden.«
    Ich nickte und trat vor den Mustang. Der rechte Scheinwerfer war zertrümmert. Aber Phil hatte den Pfeiler nicht frontal gerammt, sondern seitlich gestreift. Der Wagen war etwa zwei Yard daran entlanggeschrammt. Jetzt sah es so aus, als klebe er am Pfeiler. Der Zündschlüssel stand auf Fahrt! Also war der Motor abgewürgt worden.
    Die Kollegen scharten sich um mich. Niemand redete. Aus dem Nebel tropfte der Regen, legte sich auf Hüte, Gesichter und Mäntel. Der East River rauschte. In der Dunkelheit glitt ein Schlepper vorbei. Links von uns, auf der vierten Spur der Fahrbahn, rollten Trucks und Limousinen nordwärts. Wegen des Nebels

Weitere Kostenlose Bücher