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Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke

Titel: Jerry Cotton - 0564 - Der Mann mit der roten Peruecke Kostenlos Bücher Online Lesen
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zuckte mit den Achseln. »Ganz genau wissen wir es noch nicht. Die Filiale auf Bahnsteig vierzehn ist ausgeraubt worden. Angeblich von drei Männern, die Stadtpolizeiuniformen trugen.«
    »Jetzt haut’s mich um«, sagte Lindsay und setzte sich auf die Holzbank neben der Tür. »Meinen Sie, es waren richtige Cops?«
    Der Sergeant schüttelte den Kopf. »Nein. Das bestimmt nicht. Die Kerle müssen die Uniformen irgendwie besorgt haben. Aber da ist noch etwas ganz Verrücktes passiert.«
    »Ja, was denn?«
    »Während die noch in der Bank waren, kam ein Anruf vom FBI zu uns. Lieutenant Alster wurde verlangt. Ich ließ ihn ausrufen, er kam postwendend und sprach nur kurz. Als er auflegte, schüttelte er den Kopf und murmelte, da wäre angeblich ein Überfall auf die Bankfiliale, und er wollte mal nachsehen, aber da hätte sich bestimmt bloß jemand einen Jux erlaubt. Er wäre doch eben noch an der Bank vorbeigekommen. Na ja, jedenfalls mußte er nachsehen. Er ging hinaus — und keine zwei Minuten später krachte es auch schon.«
    »Krachte? Sie meinen, es wurde geschossen?«
    »Ja. Der Lieutenant bekam einen Bauchschuß. Aber er erwischte zwei von den Halunken! Einer war auf der Stelle tot, den anderen haben sie bewußtlos ins Krankenhaus gebracht. Ob der wieder auf die Beine kommt, weiß man noch nicht.«
    »In welches Krankenhaus wurde der Mann gebracht?«
    »Soviel ich weiß, haben sie ihn ’rüber ins Hospital an der Siebenten Avenue gefahren, weil das am nächsten liegt. Und es stand wohl ziemlich schlimm um ihn.«
    Lindsay schüttelte den Kopf. »Junge, Junge!« sagte er in gespieltem Erstaunen. »Mit einem Bauchschuß noch zwei erwischen.«
    »Der Lieutenant ist gestorben«, sagte der Sergeant. »Es tut uns allen sehr leid. Das war mal ein Lieutenant, wie Sie sich ihn nur wünschen können. Keiner von der Sorte, die hinterm Schreibtisch sitzen bleiben und jede Drecksarbeit von den Männern machen lassen. No, Sir, nicht bei Alster. Der ging mit ’raus, wann immer er nur konnte. Und wenn mal ein Sergeant einen Tag oder eine Nacht Urlaub brauchte, und wir konnten keinen Ersatzmann finden, dann hat sich der Lieutenant hingestellt und den Dienst für den Sergeant gemacht. So ein Kerl war das.«
    Lindsay hatte einen kleinen Taschenkalender gezogen und tat, als mache er sich Notizen. Der Tod des Lieutenants gefiel ihm gar nicht. Es hätte ohne Schießerei abgehen müssen. Er wußte nur zu gut,‘daß alle Beteiligten bei einem Bankraub wegen Mordes angeklagt werden konnten, wenn nur einer von ihnen geschossen hatte.
    »Was ist denn mit dem dritten Mann, der dabei war?« fragte er nach einem kurzen Nachdenken.
    »Den kriegen wir auch noch, darauf können Sie sich verlassen«, versprach der Sergeant grimmig. »Wir haben FBI-Unterstützung. Die Bank war bei der Federal Deposit Insurance Corporation versichert, und damit fällt ein Raub bei ihr in die Zuständigkeit des FBI. Gleich als die Schüsse fielen, habe ich für die ganze Station Alarm gegeben. Wir hatten sowieso ein paar Vorkehrungen wegen einer anderen Sache getroffen, und das kam uns zustatten. Kaum hatte ich Alarm gegeben, da war praktisch auch schon die ganze Station abgeriegelt. Eigentlich wollten wir nämlich eine Bande schnappen, die uns die Wagen demoliert, Fahrgäste zusammenschlägt und ausraubt und dann blitzschnell verschwindet.«
    Lindsay nickte. Es war ihm sehr recht, daß sich das Gespräch in diese Richtung entwickelte. Das gab ihm die Möglichkeit, etwas Bestimmtes zu erforschen.
    »Die Station abgeriegelt?« wiederholte er. »Aber das geht doch gar nicht. Sie haben doch nicht den ganzen Zugverkehr unterbrechen können?«
    »Natürlich haben wir den Verkehr nicht völlig lahmgelegt. Aber wir haben keinen Zug ausfahren lassen, bevor er nicht kontrolliert war. An dem Bahnsteig waren nämlich sowieso gerade zwei Züge abfahrbereit. Die haben wir uns natürlich angesehen.«
    »Sie meinen, daß der dritte hätte versuchen können, mit einem der Züge zu verschwinden?«
    »Sicher. Und mit der Beute.«
    »Was für eine Beute?«
    »Ich glaube, es war von rund sechzigtausend Dollar die Rede. Soviel Geld kann einer nicht in der Hosentasche verstecken, Mister.«
    »Ja, das leuchtet mir ein. Haben Sie das Geld denn inzwischen gefunden?«
    »Noch nicht. Der Kerl muß noch im Bereich der Station sein. Mit dem Geld kommt er nicht hinaus. Wir kontrollieren alle Ausgänge und alle ausfahrenden Züge, und wir haben ein paar durchgehen lassen, damit es hier nicht

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