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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Unterwassertransportmittel. Wenn sie das Zeug nicht zusammengestohlen haben, mußten sie es irgendwo kaufen. Peiker hat uns von einem der Burschen ein fabelhaftes Porträt geliefert, von dem anderen wird er eins anfertigen. Wenn wir Glück haben, gelingt es uns damit, über die Händler an die Burschen heranzukommen. Außerdem bin ich dafür, die Zeichnungen zu veröffentlichen — mit einem Hinweis auf die Neptun-Amuletts.«
    »Sobald wir festgestellt haben, mit welchem Sprengstoff sie gearbeitet haben, nehmen wir auch diese Fährte auf«, meinte Mr. High. »Es ist keineswegs sicher, daß die Burschen die Geräte in New York erworben haben. Ich lasse einen Fahndungsbefehl an alle Distriktbüros ergehen.«
    »Und ich hätte gern einen Haussuchungsbefehl für die Wohnung der Forsters«, sagte ich.
    »Warum?« fragte Mr. High.
    »Weil ich mir einbilde, durch das Fernglas auf dem Schrank in Junes Zimmer ein naturgetreues Modell der gesprengten Brücke gesehen zu haben«, antwortete ich.
    ***
    Ehe ich mich auf die Socken machte, teilte ich mit Phil die Arbeit auf. Es gab doch mehr Spezialgeschäfte für Unterwassersportler in New York und Umgebung, als wir vermutet hatten. Als wir uns trennten, hatte jeder von uns mindestens zehn Adressen auf seinem Zettel.
    Ich fuhr zuerst zur Court Street in Brooklyn. In meiner Tasche knisterte der Haussuchungsbefehl. Es ist nicht ganz leicht, einen solchen Schrieb zu bekommen, aber angesichts der Sachlage war es diesmal recht schnell gegangen. Ich präsentierte dem Hausmeister Cullers das Dokument und forderte ihn auf, mir Einlaß in die Forstersche Wohnung zu verschaffen und mich als Zeuge zu begleiten.
    Ehe Cullers mit seinem Nachschlüssel die Apartmenttür öffnete, klingelten wir dreimal. Dann traten wir ein. Ich begab mich schnurstracks in Junes Zimmer.
    Ich stoppte vor dem Schrank und runzelte die Augenbrauen. Ich sah auf den ersten Blick, daß es sich um eine billige blecherne Spielzeugbrücke handelte, wie sie für zwei oder drei Dollar in jedem Kaufhaus erstanden werden kann.
    Schöne Pleite, dachte ich, ich habe mal wieder den Mund zu voll genommen. Ich öffnete Junes Kleiderschrank. Er war gähnend leer. Nur ein paar einfache Kleidchen und einige Tweedröcke hingen auf den Bügeln.
    Cullers blickte mir neugierig über die Schulter.
    »Fällt Ihnen etwas auf?« fragte ich ihn. Er verneinte. »Sehen Sie sich mal die leeren Bügel an«, sagte ich und holte einen davon heraus. Er trug den Aufdruck eines bekannten Modehauses von der Fünften Avenue.
    »Sie hat ihre Sachen mitgenommen«, meinte Cullers.
    Ich überprüfte die anderen Bügel. Fast ein Dutzend davon waren mit prominenten Firmennamen versehen.
    Es war nicht anzunehmen, daß June nur exklusive Kleiderbügel gesammelt hatte. Ich steckte mir eine Zigarette an und ging ins Wohnzimmer. Cullers stellte mir ein paar Fragen, die ich ausweichend beantwortete. Mir gingen eine Menge anderer Dinge im Kopf herum.
    Ich kehrte noch einmal in Junes Zimmer zurück, blickte durch das Fenster und sah das Lagerhaus, auf dessen Dach ich gestanden hatte.
    Jeder, der dort oben mit einem Fernglas hantierte, mußte die Blicke auf sich ziehen. Vielleicht hatte mich jemand beobachtet, der in der Wohnung gewesen war?
    Ich wandte mich um und schaute die Brücke auf dem Schrank an. Sie kam mir kleiner vor als diejenige, die ich durch das Fernglas gesehen hatte. Ich war plötzlich davon überzeugt, daß das Brückenmodell vertauscht worden war.
    Ich begann in Junes Zimmer herumzukramen und entdeckte einige Dinge, die nicht so recht zu dem süßen unschuldigen Schulmädchen passen wollten. Da waren zum Beispiel zwei silberne Abendhandtäschchen und zwei Paar Abendslipper, hochhackig und ebenfalls in Silber.
    Ich setzte mich und überlegte. Natürlich war June ein Teenager mit Träumen und Wünschen wie andere auch. Warum sollte sie diese Dinge nicht besitzen? Es war kein Verbrechen. Sicherlich hatten viele Gleichaltrige dererlei Dinge.
    Die Kleiderbügel, dachte ich. Vom Wohnzimmer aus rief ich einige der exklusiven Modeläden an. Kein Geschäftsführer konnte mit dem Namen June Forster etwas anfangen. Sie war nirgendwo als Kundin bekannt. Das hatte wenig zu bedeuten, denn June oder ihr Vater hatten möglicherweise stets bar bezahlt und die Ware gleich mitgenommen.
    Von einem Modesalon, der sich Allans Shop nannte, waren drei Bügel vorhanden. Der Salon befand sich nicht in Manhattan, sondern in Brooklyn.
    »Danke, Mr. Cullers«, sagte ich. »Das

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