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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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ich. »Aber Sie hätten mir nicht dieses Dreckszeug in den Gin schütten sollen.«
    »Ich weiß nicht, wovon Sie reden«, stieß er hervor. »Was ist denn überhaupt los?«
    »Wie oft ist June Forster zu Ihnen gekommen?«
    »Sie kam nicht zu mir, sondern in die Bar.«
    »Okay, wie oft?«
    »Einmal in der Woche, würde ich sagen.«
    »Mit Eimer?«
    »Sie kennen ihn?«
    »Flüchtig. Ich wüßte gern, wie sein voller Name lautet und wo er wohnt.«
    »Keine Ahnung.«
    »Und was ist mit den anderen? Mit Rex zum Beispiel? Oder mit dem Blonden?«
    »Das sind Schwimm- und Tauchverrückte«, erklärte der Mixer. »Sie reden immer nur von Wasserdruck und solchem Zeug. Mich hat das nie interessiert.«
    »Haben Sie von den Unterwassergangstern gehört, die nach der Brückensprengung den abgesoffenen Panzerwagen geknackt haben?«
    »Jetzt verstehe ich, worauf Sie hinauswollen«, meinte Spookles langsam. »Sie sind hinter allen Leuten her, die Tauchexperten sind und als Täter in Frage kommen, nicht wahr? Mann, da sind Sie aber auf dem Holzweg! Das sind doch noch Jugendliche — die machen so etwas nicht.«
    »Sie kommen aber dafür in Frage, daß man mich gestern halbbewußtlos aus der Bar schleppen mußte.«
    »Das waren Sie? Ich dachte, einem Gast sei schlecht geworden.«
    »Kommt genau hin«, nickte ich. »Das Glas enthielt nicht nur Gin und Tonic — aber das erwähnte ich wohl schon.«
    »Im Lokal ist es ziemlich schummrig«, meinte er. »Die Ober balancieren zwischen den Tischreihen hindurch und stoßen auch mal mit einem unvorsichtigen Gast zusammen. Wenn jemand was in Ihr Glas geschüttet haben sollte, was nicht hineingehört, können Sie doch nicht mir die Schuld daran geben!«
    Ich wußte, daß ich ihn nicht festnageln konnte. Nicht mit Worten. Vielleicht war er tatsächlich unschuldig. Mir ging es auch nicht darum, wem ich das Betäubungsmittel verdankte. Ich wollte an die Neptun-Bande herankommen, und zwar schnell.
    »Für Sie kann es in dieser Sache noch allerhand Ärger geben«, betonte ich. »Vielleicht läßt er sich ausbügeln, wenn Sie sich aktiv an der Aufklärung des Falles beteiligen. Vergessen Sie bitte nicht, daß der Lohngeldraub drei Menschenleben gekostet hat, ganz zu schweigen von Ernest Forsters und Mandy Rowles’ Tod.«
    »Was haben die denn damit zu tun?«
    »Das versuche ich gerade herauszufinden. Die Neptun-Gangster waren wiederholt Gäste Ihres Lokals — zusammen mit June Forster. Sagen Sie mir, wie und wo…«
    Ich unterbrach mich und stand auf. Mir fiel ein, was die Direktorin des Colleges über Junes Hobbys gesagt hatte. »Darf ich mal Ihr Telefon benutzen?«
    »Bedienen Sie sich«, murmelte Spookles und rieb sich das Kinn.
    Ich rief das Trinidad-College an und ließ mich mit Miß Farnhurst verbinden. Ihre Stimme klang so taufrisch wie die eines jungen Mädchens. Ich erfuhr, daß June nicht zur Schule gekommen war — was mich nicht überraschte.
    »Sie sprachen davon, daß June gern schwimmt und einem Verein angehört«, sagte ich. »Können Sie mir den Namen des Klubs nennen?«
    »Ich werde in ihrer Klasse nachfragen«, meinte sie. Wenige Minuten später hatte ich die gewünschte Auskunft. June war Mitglied des Schwimmsportklubs UNDERWATER PLEASURES, Patchogue, Long Island. Ich bedankte mich und legte auf.
    Spookles schaute mich mißtrauisch an.
    »Lassen Sie sich rasch noch etwas einfallen«, sagte ich zu ihm. »Viel Punkte können Sie nicht mehr sammeln — das Wichtigste weiß ich schon.«
    »Die Jungens waren meine Gäste. Manchmal war das Girl dabei, aber nicht immer«, versuchte der Mixer sich herauszureden. »Sie taten sich wichtig, wie junge Leute eben tun. Ich hielt sie für Angeber — aber für ganz sympathische Angeber. Sie hatten Geld. Na, und? In unseren Laden kommen keine Penner. Wer sich an meinen Tresen setzt, hat mindestens einen Hunderter in der Tasche.« Er holte tief Luft. »Sie verstehen, was ich meine? Ich hab’ sie quatschen lassen. Was das Girl betrifft, so habe ich beide Augen zugedrückt, wenn ich nicht gerade damit beschäftigt war, sie anzustarren und zu bewundern. Sie müssen zugeben, daß June eine Klassepuppe ist. In ihren schicken Klamotten wirkte sie fast wie eine Zwanzigjährige. Ich möchte wetten, daß sie auch die Erfahrungen eines Mädchens dieses Alters hat.«
    Ich ließ ihn sitzen und ging hinaus. Dabei tat ich so, als ob ich die Türen verwechselte, und blickte in Spookles’ Schlafzimmer. Vor dem Toilettenspiegel stand eine gutgewachsene

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