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Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
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Brünette. Sie trug einen Hauch von Négligé und hatte beide Arme erhoben, um ihr Haar zurechtzustecken. Ich murmelte eine Entschuldigung und verdrückte mich, noch ehe das Girl eine Schimpfkanonade loslassen konnte.
    Wenige Minuten später saß ich in dem Chevy und versuchte Phil zu erreichen. Steve Dillaggio teilte mir mit, daß Phil vor wenigen Minuten das Distriktgebäude verlassen hatte.
    »Ich brauche ein paar Auskünfte über den UNDERWATER-PLEASURES-Klub, Steve«, sagte ich. »Er sitzt in Patchogue, Long Island. Ruf mich bitte an, sobald du etwas über den Verein erfahren hast.«
    Auf dem Wege nach Patchogue kam ich an der riesigen Müllhalde vorbei. Sie lag außerhalb von Babylon, Long Island. Ich war auf der richtigen Fährte.
    Gegen elf Uhr vierzig lenkte ich den Chevy auf den kiesbelegten Platz vor dem weißgetünchten Klubhaus. Es war zu spüren, daß der Klub nicht gerade in Geld schwamm. Alles sah zwar sauber, aber doch recht einfach aus. Die Fensterläden des Klubhauses waren geschlossen. An einigen Bootsstegen schaukelten mit Planen abgedeckte Kähne und Segelboote. Aus einem Holzschuppen, der abseits des Klubhauses lag, hörte ich das helle Singen einer Motorsäge.
    Ich ging zu dem Schuppen hinüber, in dem ein Mann an einem Werkzeugtisch hantierte. Er stellte die Säge ab, als mein Schatten über seine Hände fiel.
    »Hallo, Mister«, sagte er. Er war etwa vierzig Jahre alt und hatte ein gebräuntes Gesicht mit tiefliegenden Augen. Bekleidet war er mit hellen Drillichhosen und einem kurzärmligen Polohemd. »Was wollen Sie hier?« fragte er mich. , »Gehören Sie zum Klub?«
    »Ich bin der Platzwart«, sagte er und wischte sich Sägemehl aus dem Gesicht. »Wollen Sie Mitglied werden?«
    »Ich suche Eimer. Ist er hier?«
    »Eimer Stork? Der kommt nur an Wochenenden heraus.«
    »Und was ist mit Rex?«
    »Meinen Sie Rex Parker oder Rex Leaven?« wollte er wissen. »Wir haben zwei im Klub.«
    »Ich spreche von Eimers Freund.«
    »Ach so, unser unzertrennliches Kleeblatt«, meinte er. »Eimer Stork, Rex Leaven und Derek Sunderman. Rex und Derek waren vorhin hier. Sie sind weitergefahren.«
    »Wohin?«
    »Zu ihrem Bootshaus — es liegt etwa eine Meile von hier entfernt. Die drei machen sich gern ein bißchen selbständig, wissen Sie.«
    »Das Gefühl habe ich auch«, sagte ich. »Und was ist mit June?«
    »Ein prächtiges Mädchen«, meinte der Platzwart. »Und eine fabelhafte Schwimmerin. Ein Jammer, daß sie nicht am Leistungssport interessiert ist. Sie hätte das Zeug dazu, Medaillen zu gewinnen.«
    »Sie ist am Leistungssport interessiert«, sagte ich grimmig, »allerdings an einem, der unter Ausschluß der Öffentlichkeit stattfindet. Die Medaillen, die sie dabei gewonnen hat, wird sie allerdings zurückgeben müssen.«
    »He, Sie reden reichlich kariert«, meinte er. »Wer, zum Teufel, sind Sie überhaupt?«
    Ich wies mich aus und ließ mir die Adressen von Stork, Leaven und Sunderman geben. Dann setzte ich mich in den Chevy und fuhr weiter Richtung Bootshaus. Ich ließ den Wagen auf der Straße stehen, um nicht aufzufallen, und pirschte mich vorsichtig an den alten schwarzgestrichenen Schuppen heran. Er lag dicht am Ufer; zwei Schienen führten aus dem Schuppen heraus ins Wasser. Ich hielt vergeblich nach einem Auto Ausschau. Offenbar hatten Rex Leaven und Derek Sunderman bereits die Rückfahrt angetreten.
    Ich ging zum Schuppen. Sein doppelflügeliges Tor war mit einem gewaltigen Vorhängeschloß gesichert. Ob das Neptun-Quartett das Geld bereits in diesen Schuppen gebracht hatte? Ich bezweifelte es.
    Ein Geräusch ließ mich herumfahren. Ich starrte in zwei Augenpaare und eine Maschinenpistole.
    »Hoch mit den Pfötchen«, sagte der Mann, der die MP unter seinem Arm hielt, »oder ich jage dir ein paar Streifen Licht durch den Anzug.«
    ***
    Ich kannte die Männer nicht. Sie wirkten so einladend wie zwei Abfalltonnen, und sie waren genauso rund und stämmig. Die Gangster waren ungefähr vierzig Jahre alt. Sie trugen steife Hüte und gestreifte Anzüge mit auffälligen Krawatten. Man sah es ihnen an, daß sie zwar Geld, aber keinen Geschmack besaßen. Alles, was sie hatten, war Brutalität, Skrupellosigkeit und ein festes Ziel.
    »Was treibst du hier, Freundchen?« fragte mich der MP-Mann.
    »Ich sehe mir die Gegend an«, sagte ich. »Ist das etwa verboten?«
    »Filz ihn mal ein bißchen«, meinte der Bursche mit der Waffe. »Sein Gesicht gefällt mir nicht.«
    Ich mußte mich umdrehen, die

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