Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben

Titel: Jerry Cotton - 0565 - Ein Teenager soll sterben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren:
Vom Netzwerk:
Hände gegen die Schuppenwand legen und die Beine grätschen. Dann klopfte mich der Gangster ab. Er nahm sich nicht die Mühe, einen Blick in meine Brieftasche zu werfen. Er interessierte sich nur dafür, ob ich bewaffnet war.
    »Alles okay«, meinte er, nachdem er weder einen Revolver noch eine Pistole bei mir gefunden hatte.
    »Was machen wir mit ihm?«
    »Wir müssen ihn impfen, Partner.«
    Eine harte Hand ergriff meine Schulter und riß mich herum. »Du bleibst hier, Alter«, sagte der Mann, der mich abgeklopft hatte. Seine kleinen Augen standen dicht beieinander. Er hatte eine großporige Haut und eine fleischige Nase. »Wenn wir hier fertig sind, wartest du noch eine halbe Stunde, verstanden? Am Wasser ist’s doch schön, wie? Dann kannst du meinetwegen abhauen. Du wirst der Polizei nichts Vorsingen, verstanden? Wenn du es trotzdem tust, klopfen wir dir auf die Rübe, und zwar kräftiger, als sie es vertragen könnte. Klar?«
    »Klar«, erwiderte ich gelassen.
    »Hol das verdammte Stemmeisen«, sagte der Bewaffnete zu seinem Komplicen.
    Der eilte zur Straße. Dort stand ein heller Wagen, dessen Nummernschild ich nicht erkennen konnte. Eine Minute später kam der Bursche mit einem Brecheisen zurück. Er brauchte nicht lange, um damit das Vorhängeschloß aufzustemmen. Dann ging er in den Schuppen. Ich hörte, wie er dort herumwühlte. Er ließ sich Zeit dabei und suchte gründlich. Dann kam er zurück.
    »Nichts«, sagte er.
    »Mist!« meinte der MP-Mann. »Was nun?«
    »Blöde Frage, komm schon!«
    Sie gingen zur Straße, ohne nochmals das Wort an mich zu richten. Ich folgte ihnen in gebührender Entfernung, denn ich hatte keine Lust, in eine MP-Garbe zu geraten.
    Sie kletterten in den Wagen und brausten ab. Ich eilte zu dem Chevy, jumpte hinein und drückte auf den Anlasser. Er ratterte aufgeregt, aber die Maschine sprang nicht an. Beim sechsten Versuch gab ich es auf. Statt dessen rief ich das Distriktgebäude an. Ich bat um einen Rundspruch an alle Patrol Cars, die zwischen Brooklyn und Long Island verkehrten. Ich beschrieb die Typen, die in dem cremefarbenen 67er Pontiac unterwegs waren, und fügte warnend hinzu, daß die Gangster bewaffnet wären.
    »Nicht anhalten, sondern erst festnehmen, wenn die Burschen ihr Ziel erreicht haben«, sagte ich.
    Dann öffnete ich die Motorhaube des Chevy. Die Gangster hatten die Verteilerkappe abgerissen. Der Wagen am Straßenrand hatte ihnen wohl nicht gefallen. Und so hatten sie ihn außer Gefecht gesetzt. Ich behob den Schaden binnen weniger Minuten, aber der Vorsprung, den die Gangster hatten, war schon zu groß, als daß ich noch eine Chance hatte, sie einzuholen.
    Ich ging zum Bootshaus zurück. Ich erkannte das Innere sofort wieder. Es war der Schuppen, in dem ich verprügelt und gefesselt worden war.
    Ich sprintete zurück zum Chevy. Jetzt kam es auf jede Minute an. Ich stellte eine Verbindung mit dem District Office her. Phil war inzwischen zurückgekehrt.
    »Hör zu, Boy«, sagte ich. »Ich weiß, wie die Burschen der Neptun-Bande heißen und wo sie wohnen. Ich habe das Bootshaus gefunden, das ihnen gehört, und dort wurde ich von zwei Gangstern überrascht, die sich für den Inhalt des Schuppens interessierten. Einer von ihnen war mit einer MP bewaffnet.«
    »Es geht los«, meinte Phil. »Überrascht dich die Entwicklung?«
    »Ich habe sie nicht so früh erwartet«, sagte ich. »Es war klar, daß sich auch die Unterwelt für den Verbleib der siebenhunderttausend Dollar interessieren würde. Die Gangster wußten, wer die Brücke hochgejagt und die Geldboxen aus dem Transporter geholt hat. Sie vermuteten die Beute in dem Bootshaus. Aber dort ist sie nicht. Jetzt sind sie unterwegs nach New York. Es gibt keinen Zweifel, daß sie die Neptun-Bande in die Mangel nehmen wollen; es genügt also, wenn wir unsere Empfangskomitees auf die einzelnen Wohnungen verteilen.«
    »Schnell die Adressen!« bat Phil.
    Ich gab sie ihm durch und stoppte anschließend, als ich an dem Klub vorbeifuhr. Ich stieg aus, um mich nach dem Platzwart umzusehen. Ich fand ihn in seinem Bastelschuppen. Er lag mit dem Gesicht nach unten auf dem Boden und blutete aus einer Platzwunde.
    Ich schleppte ihn ins Klubhaus und legte ihn auf ein Sofa. Er kam zu sich und griff sich stöhnend an den Kopf.
    »Wo ist Ihre Hausapotheke?« fragte ich ihn.
    Er wies auf die Tür zum Nebenraum. Ich holte Jod und Verbandszeug und half ihm damit, so gut es ging.
    »Die… die Kerle haben fast die gleichen Fragen

Weitere Kostenlose Bücher