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Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe

Titel: Jerry Cotton - 0568 - Die unheimliche Witwe Kostenlos Bücher Online Lesen
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erreichen, daß Ramsgate dort für das Syndikat arbeitete. Ramsgate wird sich geweigert haben — und das kostete ihn das Leben.«
    »Was ist mit Sylvia?« fragte ich.
    »Mit Sylvia Wynham? Das ist ’ne dumme Pute. Völlig uninteressant. Als wir wegen des Toten stiftengingen, konnten wir sie beruhigt zurücklassen. Sie war im Rauschgifttran und bildete für keinen von uns eine Gefahr.«
    »Sie war am Tatort, als es Berry erwischte«, sagte ich. »Das heißt, sie wurde von den Gangstern hinbestellt, um unsere Ermittlungsarbeiten auf eine falsche Fährte zu lenken. Das Märchen, mit dem man sie am Telefon fütterte, gab sie prompt an uns weiter. Aber die Sache ist zu durchsichtig, um Aussicht auf Erfolg zu haben.«
    »Lassen Sie mich jetzt aussteigen, bitte«, sagte Murray. »Ich habe Ihnen gesagt, was ich weiß. Mehr kann ich nicht für Sie tun. Legen Sie diesen Hundesöhnen das Handwerk, bitte. Wenn es Ihnen tatsächlich gelingen sollte, kehre ich eines Tages nach New York zurück.«
    »Wie wäre es, wenn wir einen Vertrag schlossen?« fragte ich. »So eine Art Gentleman’s Agreement?«
    »Mich kriegen Sie nicht in den Zeugenstand!« sagte er rasch und mißtrauisch.
    »Auch dann nicht, wenn es uns gelingen sollte, Lord Johns Gangster an die Kette zu legen?«
    »Das schaffen Sie nie«, behauptete er. »Es wäre uns längst gelungen, wenn die Zeugen nicht immer wieder kneifen würden.«
    »Damit treffen Sie mich nicht. Berrys Tod hat mir gezeigt, daß das Syndikat vor nichts zurückschreckt.« Der junge Murray biß sich auf die Unterlippe. »Berry! Ausgerechnet Berry! Er wollte die Menschheit auf seine Weise ändern und verbessern — und dann haben diese Hundesöhne ihn zu ihrem Werkzeug degradiert.«
    Ich lenkte den Wagen an den Bürgersteigrand, stoppte und blickte Murray an. »Sie haben keinen Grund, über die Gangster herzuziehen. Diese Gangster konnten Berry nur deshalb töten, weil Menschen wie Sie nicht den Mumm haben, uns im Kampf gegen die Unterwelt beizustehen.«
    Er wurde rot. »Das ist nicht fair von Ihnen!« meinte er. »Habe ich nicht Mut bewiesen, indem ich Ihnen ein paar Namen und Zusammenhänge nannte?«
    »Ja und nein. Im Grunde geht es Ihnen nur darum, Ihr Gewissen zu erleichtern.«
    Er holte tief Luft. »Okay, Sie sollen sehen, daß ich kein Waschlappen bin. Wenn es Ihnen gelingt, die Gangster auf der Anklagebank zu versammeln, komme ich nach New York, mein Wort darauf!«
    »Danke«, sagte ich. »Das genügt mir.« Er stieg aus, ich fuhr weiter und rief die Zentrale an, um mich mit der Fahndungsstelle verbinden zu lassen.
    »Ich hätte gern alle vorhandenen Angaben über einen gewissen Ferguson, er gehört zu Finnegans Leuten.«
    »Wir rufen so schnell wie möglich zurück, Jerry.«
    Fünf Minuten später hatte ich die gewünschten Angaben. Jesse Ferguson, 31, ein gelernter Drucker, leitete seit zwei Jahren eine Großdruckerei im Stadtteil Bronx. Die Druckerei gehörte Finnegan und war einer der Betriebe, die durchaus legal operierten und dem Syndikatsboß als Alibi für seine aufwendige Lebensführung dienten. Ferguson war mehrfach vorbestraft, unter anderem wegen Teilnahme an einem bewaffneten Raubüberfall. Vor vier Jahren hatte man ihn aus dem Zuchthaus entlassen. Seit dieser Zeit war er nicht wieder straffällig geworden.
    Jesse Ferguson wohnte im Haus der Druckerei — 387 Westchester Street. Doch ehe ich zu ihm fuhr, lenkte ich den Jaguar in die Jackson Avenue. Ich wollte mit Vicky Ramsgate sprechen. Auf der Fahrt dorthin telefonierte ich mit Phil. Ich bat ihn, festzustellen, ob Jesse Ferguson oder ein anderes Mitglied der Finnegan-Bande dem Sportklub angehörten, der im Rice-Stadion zu Hause war. Dann berichtete ich ihm über Murrays Auftauchen.
    »Lord John!« schnaufte Phil. »Wenn wir den zur Strecke bringen könnten…« Es klang direkt sehnsüchtig.
    »Langsam, langsam«, dämpfte ich Phils Hoffnungen. »Wir können nur dann auf Murray und seine Kumpel zählen, wenn es uns gelingt, die Führungsclique des Syndikats zu verhaften. Du weißt, wie schwer es sein wird.«
    Eine Stunde später stand ich vor Vicky Ramsgates Wohnungstür. Die junge Witwe trug ein schwarzes, schlicht gearbeitetes Kostüm, das die Blässe ihrer Haut noch betonte, als sie mir öffnete.
    »Ich habe es eilig«, sagte sie und streifte sich schwarze Handschuhe über. »Ich bin auf dem Weg zu Pauls Beerdigung.«
    »Er ist doch erst heute morgen gefunden worden!« sagte ich verblüfft.
    »Die Obduktion ist

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